Vergangenheit und Gegenwart

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Emilia P.O.V.

Statt irgendetwas zu sagen, starrte er mich einfach nur überrascht an. Verdammt, es war zu früh für ein Liebesgeständnis oder? Empfand er vielleicht garnicht so für mich? Er öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, aber schloss ihn sofort wieder.

Verzweiflung brach auf seinem Gesicht aus. Ich starrte ihn an, er liebte mich nicht. Tränen füllten sich in meinen Augen. Ich wollte ihm meine Trauer nicht zeigen, wenn er mich nicht liebte, dann eben nicht.

Ich drehte mich um, um zu gehen, aber jemand packte mich am Arm und drehte mich um. So stand ich nur noch wenige Zentimeter vor Sirius, normalerweise hätte ich ihn in diesem Moment geküsst.

"Emilia...ich...", stotterte Sirius und guckte verzweifelt nach hinten zu James und Lily.

Die zwei küssten sich gerade, perfektes Timing. Schwach schüttelte ich den Kopf und drehte mich erneut um. Diesmal hielt mich niemand fest. Mit schnellen Schritten lief ich weg, ich hörte, wie Lily mir hinterher rief, aber es war mir egal.

Ich wollte einfach nur weg, deswegen lief ich in den Verbotenen Wald und verwandelte mich in meinen Animagus. Es fühlte sich so gut an, ich hatte es so lange nicht mehr getan. Es war ein atemberaubendes Gefühl, auf Tatzen laufen zu können, besser hören zu können, mehr erleben zu können.

Für einen kurzen Moment vergaß ich meine Probleme und sprintete tief in den Wald. Ich blieb an vielen Ästen hängen, meine Arme wurden aufgeschnitten, aber es war mir egal. Ich schüttelte mich und spürte meine Mähne an meinen Ohren. Hätte ich grinsen können, hätte ich es getan. Stattdessen brüllte ich einfach nur so laut ich konnte.

"Emilia?"

Erschrocken drehte ich mich um und stellte fest, dass Sirius hinter mir stand. Er erkannte mich, noch von dem Vorfall, als ich ihm sein Gesicht zerkratzt hatte.

Noch immer zierten Narben sein Gesicht, sie würden nie ganz verblassen. Ich verwandelte mich schnell zurück und guckte ihn an.

"Ich wollte mit dir reden, wegen vorhin."

Er kam etwas näher, aber er war weit genug weg, dass ich mich konzentrieren konnte.

"Es gibt nichts zu reden, Sirius."

Mir fiel es wirklich schwer.

"Doch. Lass uns bitte reden. Und denk nichts falsches, du weißt wie ich für dich empfinde."

Ich guckte ihn einfach weiter an.

"Emilia versteh mich doch. Ich habe das noch nie zu einem Mädchen gesagt, ich hab irgendwie Angst."

Ich war verwundert über seine Worte.

"Wovor?"

Er seufzte, ich wurde neugierig.

"Mich zu binden. Vor dir hatte ich keine feste Freundin. Ich hab Angst alles irgendwie kaputt zu machen. Emilia, du weißt...also...ich liebe dich auch."

Glücksgefühle stiegen sofort in mir auf. Er liebte mich, er hat es mir gesagt. Zwar hatte er es schon einmal gesagt, aber nur so nebenbei. Irgendwie ohne Wert. Nun wusste ich, dass er mich auch wirklich liebte. Überglücklich zog ich ihn in eine Umarmung und drückte meinen Kopf an seine Brust.

"Bald beginnen die Weihnachtsferien.", wechselte er plötzlich das Thema.

"Und?"

Langsam löste ich mich von ihm, meine Hände hatte ich aber immer noch an seiner Hüfte.

"Remus, Peter, James und ich verbringen die Ferien immer mit einander. Magst du was mit uns machen?"

Ich kaute auf meiner Unterlippe herum.

Black and WhiteWhere stories live. Discover now