Die Rache

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"Was wollen die denn hier?" hörte ich als wir zu den Jungen gingen. "Macht mal Platz" ach ich liebe Inga und ihre Art. Aber sie gehorchten und so saß Bea zwischen Mücke und Stephan, ich zwischen Stephan und Ottokar, Inga zwischen Ottokar und Dampfwalze und Alina zwischen Dampfwalze und Strehlau. Die Namen kannte ich von Inga, die es wiederum von Mücke hat. "Also was wollt ihr?" kam die genervte Stimme von Dampfwalze. "Na was wohl, euren Neuzugang begrüßen." Ein kleines Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Bea war echt verdammt gut. "Wie ich sehe hab ihr auch ein neues Huhn im Hühnerstall." alle Augen waren auf einmal auf mich gerichtet. Das war mehr als unangenehm. Mehr als ein einfaches "Hi" kam nicht raus und niemand antwortete, was es nur noch unangenehmer machte. "Wie war dein Name noch gleich Sebastian? Samuel?" Bea tat so als würde sie überlegen. Ich versuchte einfach so gut es ging mitzuspielen "Nein, ich glaub es war Simon." fragend sahen wir ihn an. Doch er verdrehte genervt die Augen "Stephan." Während des ganzen hin und her war ich langsam näher an Ottokar gerückt und hatte die Schlüssel schon so gut wie in meiner Hand, als mich eine volle Ladung Wasser im Gesicht traf. Entgeistert sah ich Dampfwalze, der eigentlich Inga treffen wollte, aber doppelt verfehlt hat, an. "Das kriegst du sowas von zurück!" lachend versuchte ich ihn mit Wasser zu treffen, verfehlte aber und traf stattdessen Inga. Und so entstand eine riesen Wasserschlacht. Nur leider hatte ich die Schlüssel nicht bekommen. Suchend sah ich mich nach Ottokar, leider wurde ich aber bei der Suche unterbrochen. Klatschend wurde mir eine volle Ladung Wasser ins Gesicht geklatscht. Lachend sah ich die Person an und spritzte zurück. Es war Ottokar. Das war meine Chance. Ich ging näher an ihn heran, während er damit beschäftigt war Strehlau ab zu spritzten. Als ich nah genug an den Schlüssel rankam schnappte ich ihn und warf Ottokar gleichzeitig ins Wasser, sodass er nichts von meinem Diebstahl merkte. Schnell verließ ich ebenfalls den Brunnen und stellte mich klatschnass neben die anderen. Auch die Jungs hörten nach meinem Abgang mit ihrer Wasserschlacht auf. "Tja, ich würd mal sagen man sieht sich." und so ging ich voran zu den Fahrrädern.

Als wir in Schloss Rosenfels ankamen gingen wir sofort auf unser Zimmer und ich zeigte stolz die Schlüssel hoch. Mit einem überlegenen Grinsen sah ich sie an. "Hier Bea, da hast du deine Schlüssel" "Perfekt" sie wollte gerade nach ihnen greifen, doch ich zog sie weg "Erst erzählst du uns was du vorhast." und dann begann sie von ihrem Plan zu erzählen.

Nachts schlichen wir uns raus, was sehr riskant war, denn wenn Frau Dr. Horn uns erwischte würde das viele Konsequenzen mit sich bringen. Schnell liefen wir zum See, wo wir uns ein Kanu aus dem Schuppen holten, es zum Ufer trugen und dann den See überquerten. Man war ich aufgeregt. Das war mein erstes richtiges Fehlverhalten und wenn das meine Eltern rausfinden bin ich geliefert. Aber trotzdem war es ein Tolles Gefühl wie das Adrenalin einen durchfuhr. Ich hoffte einfach, dass alles gut ging und wir rechtzeitig zurück waren. Außerdem war es auch das erste mal, dass ich Kanu fuhr, was man während des Weges auch merkte. Wir waren deutlich langsamer als wir es eigentlich wären. Einmal ist mir auch das Paddel aus der Hand gefallen, doch Inga konnte es noch bevor es sinken würde packen. 

Als wir dann am Ufer vor Burg Schreckenstein ankamen, schnappten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg zum Burghof. Leise schlichen wir uns in das Gebäude. Inga lief voran, da sie sich hier etwas auskannte, wegen ihrem Bruder. Zuerst teilten wir uns auf, wer welche Zimmer übernimmt. Ich arbeitete jedes meiner Zimmer einfach ab. Zuerst machte ich in alle Schuhe Ketchup, dann schnaoote ich mir die Klamotten und warf sie auf den Schulhof und zuletzt packte ich Zahnpaster under beide Klinken. 

Mittlerweile war ich an meinem letzten Zimmer angekommen und packte wie bei den anderen Ketchup in deren Schuhe. Dann schnappte ich mir eine Ladung Kleidung und warf sie wieder auf den Schulhof. Während ich die nächste Ladung holte, bemerkte ich wie einer der Jungen sich bewegte. Sofort hielt ich in meinen Bewegungen inne und versuchte so leise wie möglich zu atmen. So leise es ging öfnette ich die Tür und schlich mich auf den Gang.

Nachdem ich die letzte Ladung ebenfalls in den Hof geworfen hatte, musste ich noch ein letztes mal in das Zimmer. Die innere Klinke hatte ich schon fast fertig präperiert, als ich eine Bewegung hinter mir wahrnahm. Sofort hielt ich meinen Atem an und spannte alle Muskeln meines Körpers an. Gerade als ich dachte der Junge würde wieder schlafen, schlang sich eine Hand um meinen Mund und ich wurde gegen einen wohlduftenden Körper gepresst. Ich kann nicht genau sagen wonach er roch, aber es war sehr angenehm. Vielleicht eine Mischung aus frischer Minze und etwas eigenem. Seine raue, flüsternde Stimme unterbrach mich in meinen Gedanken "Wer bist du und was machst du hier?" Ist der dumm? Wie soll ich denn antworten wenn der seine Hand auf meinen Mund presst? Nachdem ich ein paar Sekunden nicht geantwortet habe, scheint er seinen Fehler selbst zu bemerken. Langsam lies er seine Hand von meinem Mund ab und schloss sie dann um meine Hüfte, damit ich ja nicht entkommen konnte. "Also?" hakte er nochmal nach. Man ist der anstrengend. Aber mir blieb keine Wahl, augenrollend antwortete ich ihm "Ich hab mich verlaufen?" das war eher eine Frage als eine Antwort. "Ich glaub auch" seine Ironie war nicht zu überhören. "Also" begann ich, wurde aber von einer verschlafenen Stimme unterbrochen "Ottokar, bist du das?" anscheinend war noch jemand aufgewacht und der Junge hinter mir war demnach Ottokar. "Ja, ich war grad aufm Klo. Schlaf weiter." Der Junge legte sich wieder hin und schlief weiter. Ich hatte mittlerweile meine Lippen zusammen gepresst und gab keinen Ton von mir. Zum Glück lies Ottokar von mir ab. Gerade als ich aus der Tür raus war, packte er mein Handgelenk. "Sag mir noch deinen Namen." Kurz überlegte ich "Yamila" und schon war ich in den Gängen der Burg verschwunden.

"Was hat da so lange gebraucht?" wurde ich Bea begrüßt, als ich zu unserem Kanu kam. "Hab mich verlaufen." Die anderen fragten nicht weiter, da sie wahrscheinlich genauso müde waren wie ich. Es hat uns zum Glück keiner bemerkt als wir uns Schloss zurückkehrten. Davor hatten wir natürlich noch Kanu und Paddeln weggeräumt. Wir waren ja nicht so blöd wie die Schreckies. Wir haben auch fast nichts mehr gesprochen und fielen dann alle in unser Bett. Doch bevor ich einschlief fiel mir noch etwas auf. Ich habe das erste mal in meinem Leben richtige Freundinnen gefunden. 

Schloss Rosenfels - Wie das Leben einen verändertWhere stories live. Discover now