Kapitel 25

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Später sind es nur noch Jimmy und ich, die auf der Couch im Wohnzimmer sitzen.

Meike ist vor wenigen Minuten schon mal ins Bett gegangen und hat mir vorher noch Bettzeug runtergebracht.

Mein Bruder wollte nämlich nochmal kurz unter vier Augen mit mir reden, wobei ich mir zuerst nichts dabei gedacht habe.

,,Mal ehrlich..wie geht es dir momentan?", fragt Jimmy mich dann nach kurzer Pause und sieht mich dabei an.

Warum war diese Frage fast schon klar?

Klar, er macht sich Sorgen und ist auch bestimmt aus dem Grund, weil ich mich vor kurzem meinen Geschwistern anvertraut habe, was meiner Frau und mir widerfahren ist.

Man kann weder Jimmy noch sonst wem von den anderen etwas vor machen und außerdem will ich besonders den Leuten, die mir am Nächsten stehen, gegenüber sehr ehrlich sein.

Ich ärgere mich nur, dass ich mich bisher immer noch nicht getraut habe zu erzählen, dass ich gelegentlich zur Beruhigung und um auf andere Gedanken zu kommen Drogen nehme.

Allein mit Joelle hat es schon ein wenig Ärger gegeben.

,,Ich weiß genau, worauf du hinaus willst", sage ich daraufhin, bevor ich seine Frage beantworte und sehe meinen Bruder ebenfalls dabei an.

Jimmy wartet bis ich fortfahre.

,,Ich bin ehrlich zu dir. Es gibt Momente, wo es mir wirklich gut geht und ich aus tiefstem Herzen lachen kann, aber dann gibt es auch diese Rückschläge. Weißt du, es tut immer noch verdammt weh. Wir haben uns auch schon professionelle Hilfe genommen und natürlich hat es viel gebracht. Und wenn ich meine Nichten um mich habe, heilt das für den Moment alle Wunden", gestehe ich meinem großen Bruder und nun schaue ich ihn mit Tränen in den Augen an.

Mitleidig sieht er mich an und legt brüderlich einen Arm um mich.

,,Aber manchmal hilft mir auch viel die Musik oder Zeit verbringen mit tollen Menschen."

Wortlos nimmt Jimmy mich in den Arm und zeigt, dass er immer für mich da ist.

Das war mir schon immer bewusst und dafür bin ich sehr dankbar.

Natürlich sind wir alle für einander da, aber irgendwie habe ich vor allem zu Jimmy eine besondere Bindung, ebenso zu Maite.

Auch wenn es oftmals Meinungsverschiedenheiten und Streit gegeben hat, haben wir am Ende immer wieder zusammengehalten und uns vertragen.

Ich liebe jeden einzelnen und bin froh so viele Geschwister zu haben.

,,Danke für dein Vertrauen, Paddy. Ich kann mir vorstellen, dass sowas nicht leicht ist. Du bist nicht alleine, vergiss das bitte nie. Eines Tages werden Joelle und du Eltern und noch dazu die besten", sagt Jimmy lächelnd und seine Worte muntern mich ein wenig auf.

Ich bin zwar jetzt nicht wirklich traurig gewesen, aber solche Worte sind wirklich bekräftigend und ich weiß, auf wen ich mich immer und bedingungslos verlassen kann.

,,Danke dir", bedanke ich mich noch.
Anschließend trinken wir noch einen Tee zusammen und dann gehen wir auch langsam mal schlafen.

Denn Morgen müssen wir leider früh aufstehen, da wir gegen 10 Uhr schon das Radiointerview haben und wir früh genug losfahren wollen.

Mit der Tasse Tee setzen wir uns noch vor dem Kamin und reden ein bisschen über alte Zeiten unter anderem.

,,Jimmy?", breche ich dann nach einer kurzen Pause die Stille, nachdem ich meine Tasse in die Küche gebracht habe.

,,Hm?", ist seine Reaktion.

,,Ich freue mich auf die kommende Zeit mit dir und dann geht ja fast schon meine Tour los."

Mein Bruder lächelt wortlos, ändert dies aber schnell.

,,Ich freue mich auch, Paddy, und bereue nichts."

Kurz danach sind wir dann auch schlafen gegangen.

Morgen ist unser erster gemeinsamer Termin.

Das Geheimnis 🤫Where stories live. Discover now