Kapitel 32

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Als ich das Konzert dann hinter mir habe, suche ich direkt nach meinem Manager.

Ich muss mit ihm jetzt über die weitere Tour reden, denn ich fühle mich nicht in der Lage weiterzumachen.

Nach einer Weile habe ich Pino gefunden.

Er bedient sich gerade noch am Catering, wenn ich nicht ein ernstes Anliegen hätte, dann würde ich ganz bestimmt darüber lachen.

,,Pino, wir müssen reden..", sage ich ernst und wische mir einem mit einem Daumen über die Augen.

Daraufhin dreht er sich zu mir um und von der einen Sekunde auf der anderen wird seine Mimik genauso ernst.

,,Okay, was ist los, Paddy?", fragt mein Gegenüber mich und legt kumpelhaft seine Hand auf meine rechte Schulter.

Wie soll ich es ihm am besten sagen, dass ich die Tour abbrechen möchte?

Ich habe einen Grund dafür und es fällt mir jetzt schon total schwer.

,,Ich..ich möchte die Tour abbrechen..", sage ich weinerlich und versuche nicht zu weinen vor Pino.

Er kennt mich in vielerlei Hinsicht besser wie kein anderer, aber dennoch möchte ich nicht vor ihm weinen.

Schon gar nicht, wenn wir noch in der Konzerthalle sind, wo ich bis vor wenigen Minuten noch auf der Bühne gestanden habe.

,,Bitte was? Warum denn das?", ihm entgleisen alle Gesichtszüge.

Jedoch klingt er überhaupt nicht vorwurfsvoll.

,,Vor meinem Auftritt hat meine Schwester mich angerufen. Deswegen bin ich auch ein paar Minuten später auf die Bühne gekommen und keine Sorge, es hat einen Grund", nun schaffe ich es ihm dabei in die Augen zu sehen.

Während ich die nächsten Worte ausgesprochen habe, muss ich wohl dabei geweint haben, denn mein Manager sieht mich besorgt und mitfühlend an.

,,Barby ist gestorben..", murmel ich und schaue ihm dabei nicht in die Augen.

Erst sagt Pino nichts, weil ihm die Worte fehlen.

Mir geht es nicht anders.

Ich weiß nicht was ich sagen oder denken soll und innerlich fühle ich mich auf einmal so leer.

Nun ist Barby fort.

Ohne sich zu verabschieden.

,,Mein Beileid. Pass auf, ich werde mich darüber kümmern, dass man die restlichen Konzerte verschiebt, okay? In einem werde ich ein passendes Statement schreiben und veröffentlichen", schlägt Pino mir dann vor und dafür bin ich ihm wirklich dankbar.

Dankbar für so viel Verständnis.

,,Machen wir so. Ich danke dir für alles."

Daraufhin nimmt er mich in den Arm und fährt mich anschließend nach Hause.

Alles was ich nun brauche ist Ruhe, Ablenkung und vor allem meine Joelle.

Ihr muss ich das gleich auch noch mitteilen, wenn es nicht schon jemand anderes getan hat.

Während der Fahrt über sagt niemand ein Wort.

Nachdenklich schaue ich aus dem Fenster und versuche auf diesen Schicksalsschlag erstmal klarzukommen, was natürlich seine Zeit brauchen wird.

Irgendwann morgens bin ich dann zuhause angekommen.

Aus der Küche rieche ich schon den Duft von Kaffee, das bedeutet wohl dass Joelle bereits wach ist und bald zur Arbeit fährt.

,,Paddy?", nehme ich dann ihre Stimme wahr und laufe zu ihr.

Irritiert schaut meine Frau mich dann an.

,,Ich dachte, du bist jetzt auf dem Weg in die nächste Stadt?!", fragt sie mich und zieht mich dann in eine Umarmung.

Bevor ich ihr alles erkläre, setze ich mich an den Tisch und bekomme anschließend auch einen Kaffee.

,,Was ist los? Es stimmt etwas nicht, oder?", dabei hält Joelle meine Hand und ich muss erstmal überlegen, wie ich am besten anfange.

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