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„Anne ich bin mir nicht sicher aber ich glaube Herr Weißmann ist nicht gut zu Frau Weißmann. Er hat ihr grade wehgetan, nur weil sie mich angeschaut hat, sie scheint ja nichtmal reden zu dürfen." erkläre ich leise. „Ja das ist mir auch aufgefallen. Ich hoffe nur das es deiner Lehrerin sonst gut geht." meint sie nachdenklich. ~also hat sie es doch mitbekommen~ „Was machen wir denn jetzt?" frage ich leise. „Naja, das ist nicht unsere Angelegenheit Emilia." entgegnet Anne. „Aber wir können sie doch nicht bei diesem, diesem Kerl lassen." meine ich empört. „Emilia wir wissen nicht was zwischen denen ist, wie es bei ihnen Zuhause ist und es geht uns auch nichts an." meint Anne jetzt bestimmt. „Wir könnten ihr wenigstens Hilfe anbieten, falls irgendwas nicht stimmt." schlage ich hoffnungsvoll vor. „Meine Güte du setzt dich ja richtig für deine Lehrerin ein, sie muss ja eine sehr tolle Lehrerin sein." sagt Anne verwundert. Ich werde etwas rot. „Eh ja, sie ist eine tolle Lehrerin. Also machen wir es?" frage ich. „Ja ist gut." stimmt Anne mir zu. „Danke." strahle ich und umarme sie. „Du lenkst alle ab und ich werde mit Frau Weißmann reden." schlage ich vor. Anne nickt zustimmend. Dann bringen wir den Kuchen ins Wohnzimmer. „Was hat den so lange gedauert?" fragt Frank belustigt und schon beginnt wieder ein Gespräch unter den Erwachsenen, nur meine Lehrerin sitzt still da und starrt in die Leere. Ich räuspere mich laut, was mir die Aufmerksamkeit aller gibt. „Eh, ich gehe jetzt rauf in mein Zimmer." sage ich laut und schaue dabei zu Frau Weißmann, die mich ebenfalls wie alle anderen anschaut dann schaue ich kurz zur Treppe und dann lächle ich und blicke in die Runde. „Einen schönen Abend noch." verabschiede ich mich und gehe dann zur Treppe rauf. Oben bleibe ich sitzen und lausche. Eine Weile passiert nichts besonderes, die Erwachsenen verfallen wieder in ein Gespräch bis Frau Weißmanns Stimme erklingt. „Dürfte ich einmal Ihre Toilette benutzen?" fragt sie leise und schüchtern. „Natürlich, einmal die Treppe hoch und dann die Tür rechts." meint Anne freundlich. „Ulrike, beeil dich. Wir wollen gleich gehen." höre ich die bedrohliche Stimme ihres Mannes. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Dann höre ich ein Stuhl über den Boden kratzen und Schritte zur Treppe. Als meine Lehrerin am unteren Ende der Treppe erscheint, klopft mein Herzschlag plötzlich heftig gegen meine Brust. Frau Weißmann sieht mich dort sitzen, sofort stehe ich nervös auf und winke sie zu mir herauf. Sie folgt meiner Aufforderung und dann führe ich sie in mein Zimmer. Hinter uns schließe ich die Tür. Plötzlich bin ich wieder völlig aufgeregt und nervös. Während Frau Weißmann sich neugierig umsieht und sich dann zu mir umdreht, versuche ich meine Atmung unter Kontrolle zu bringen und mein Zittern vor ihr zu verstecken. „Also Emilia, was ist los? Wieso wolltest du mit mir reden?" fragt sie mich. „Also ich, ich..." stammle ich. ~man reiß dich zusammen~ Fragend schaut mich Frau Weißmann an. „Also, ich wollte nur sagen, d...dass wenn irgend...irgendwas sein sollte, können Sie immer zu uns kommen." sage ich unbeholfen und spüre wie ich wieder rot werde. „Was meinst du? Wie kommst du darauf, dass etwas nicht stimmen könnte?" fragt sie jetzt etwas aus der Fassung. „Es war offensichtlich, dass Sie sich neben ihrem Mann nicht wohlfühlen und..." kann ich jetzt gefasster sagen. „Wie kannst du es wagen, so etwas zu behaupten. Du hast doch überhaupt keine Ahnung, hör auf dich in Angelegenheiten einzumischen die dich nichts angehen Emilia. Ich bin enttäuscht von dir." erwidert Frau Weißmann jetzt wütend und wendet sich zum gehen. An der Türe schaut sie mich nochmal enttäuscht an und verlässt dann mein Zimmer. Fassungslos starre ich die Stelle an, an der sie grade noch stand und rege mich nicht vom Fleck. Ein schreckliches Gefühl macht sich in mir breit und Tränen rollen mir aus den Augen. „Ich wollte doch nur helfen..." murmle ich bevor ich zusammenbreche.

Kannst du mich lieben?Donde viven las historias. Descúbrelo ahora