69

356 28 0
                                    

Zu Hause angekommen, nehmen wir uns das Essen aus der Küche und machen es uns warm. Wir sind leise, da meine Großeltern schon schlafen gegangen sind. Nachdem wir aufgegessen haben, gehen wir hoch in mein Zimmer, ziehen uns um und legen uns hin. Dann kuscheln wir noch eine Weile, bis wir einschlafen. Am nächsten Morgen stehen wir beide früh auf und machen uns fertig für die Schule. Heute habe ich mal wieder Lust mit meinem Auto zu fahren, Ulrike ist zwar überhaupt nicht begeistert davon und ich hab auch sehr lange gebraucht sie zu überreden aber sie hat nach langer Zeit eingewilligt, mit dem Argument, dass sie ja daneben sitzt und aufpassen kann, dass nichts passiert. Wir gehen also zu dem verlassenen Parkhaus und ich zeige ihr mein Auto. „Emilia wir sollten mal darüber reden." meint Ulrike plötzlich. „Worüber reden?" frage ich verwirrt. „Deine Vergangenheit, du hast mal gesagt, dass es okay ist, wenn wir irgendwann darüber reden und ich finde jetzt oder demnächst ist ein guter Zeitpunkt dafür." antwortet Ulrike. Ich nicke kaum merkbar mit dem Kopf und steige schnell ein. Ehrlich gesagt will ich nicht über meine Vergangenheit reden aber für Ulrike würde ich alles tun. Als Ulrike neben mir sitzt, starte ich den Motor und fahre aus dem Parkhaus. Trotz dass Ulrike am Anfang so ängstlich und bedenklich war, ist sie jetzt begeistert von meiner Fahr Fähigkeit. Sie schlägt mir vor einen Führerschein zu bezahlen und das ich den dann mache und dann auch Begleitetes Fahren bezahle mit ihr, sodass ich dann immer Auto gesetzlich fahren darf nur halt nicht ohne sie, bis ich 18 bin. Damit bin ich einverstanden aber ich will nicht dass sie alles alleine bezahlt, weshalb ich vorschlage einen Mini Job in den Sommerferien anzunehmen. Nicht die ganzen Sommerferien sondern nur für ein paar Tage oder zwei Wochen und Ulrike ist damit einverstanden. „Natürlich müssen wir noch mit deinen Großeltern reden aber ich denke die werden das erlauben wenn ich sie frage." zwinkert Ulrike mir zu. Eine Straße vor der Schule angekommen, parke ich und wir steigen aus. Zum Abschied umarmen wir uns noch und dann trennen wir uns. An der Schule angekommen, sehe ich gleich meine Freunde und wir reden aufgeregt über den Unterricht heute. Dann klingelt es auch schon zum Stundenanfang. Der Unterricht besteht am heutigen Tag aus Spiele spielen und ein paar Besprechungen, was wir am letzten Tag machen wollen. Wirklich Unterricht machen die Lehrer nicht mehr mit uns. In den Pausen sehe ich weder Francis noch Ulrike aber eigentlich finde ich das auch in Ordnung, denn meine Freunde wollen mich auch mal wieder in der Pause sehen. In diesem Moment wird mir klar, dass ich sie echt vermisst habe, auch wenn ich sie niemals eintauschen würde mit Ulrike aber sie sind mir auch wichtig. Wir quatschen also in der Pause und haben eine Menge Spaß, weil die Jungs irgendwelche komischen Witze reißen und uns ärgern. Als es zum Pausen ende klingelt, gehen wir zurück zum Unterricht oder eher gesagt gehen wir in unseren Klassenraum um mit unserem Lehrer einen Film zu schauen.

Nachdem der Schultag endlich zu Ende ist, verabschiede ich mich von meinen Freunden und laufe schon mal zu meinem Auto. Ich muss aber nicht lange warten, da kommt Ulrike auch schon. Als ich sie sehe, schleicht sich sofort ein Lächeln auf meine Lippen und als sie bei mir ankommt umarme ich sie stürmisch. „Ich hab dich so vermisst... Wo warst du denn in der Pause?" frage ich sie leise. Herr Walter hat mich aufgehalten, er hatte was wichtiges zu besprechen über seine Klasse, die ich auch unterrichte und leider hat das Gespräch die ganze Pause eingenommen und in der zweiten Pause hatten wir eine Lehrer Besprechung die eigentlich total unnötig war aber alle Lehrer sollten dabei sein." erklärt sie. „Ach alles gut, ich hatte auch Spaß mit meinen Freunden aber jetzt will ich dich ganz für mich allein haben." schmunzle ich  und küsse sie sanft. Sie erwidert den Kuss und lächelt. Dann steigen wir ein und fahren nach Hause. Als ich in das verlassene Parkhaus rein fahren will, fahren uns plötzlich meine Großeltern entgegen. Sie sehen mich, ich sehe sie und wir gucken uns ein Moment lang an. Auf einmal halten sie mitten auf der Straße. Etwas verunsichert suche ich mir einen Parkplatz an der Straße und halte ebenfalls. „Emilia ich regle das schon, mach dir keine Sorgen." meint Ulrike und steigt aus. Ich folge ihr aber halte mich im Hintergrund. Ich hab keine Ahnung was Ulrike vorhat aber ich vertraue ihr. Meine Großeltern sitzen noch immer im Auto. Wir gehen zu Ihnen ans Fenster, zuerst sagen sie nichts. Ulrike fängt an zu reden und erzählt irgendwas von meiner Vergangenheit, eben was sie weiß. Meine Großeltern schauen mich mit großen Augen an. „Ist das wirklich wahr? Was ist genau passiert Emilia?fragen Sie mich. Traurig und verlegen schaue ich auf den Boden, dann hebe ich meinen Kopf wieder und sage: „Es ist ne Menge passiert damals. Ich habe noch nie mit jemanden darüber gesprochen aber vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür."

Kannst du mich lieben?Onde histórias criam vida. Descubra agora