Luna? No, thanks | ✔️

Kapitel 61

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und legte ihm meine Arme um den Hals, damit ich ihn fest umarmen konnte. Seine legte Luan genauso um mich und gab mir einen Kuss auf den Kopf.

Egal wie abweisend ich am Anfang gewesen war und was wir zwei als Paar für einen Irrsinn auslösten, dennoch war er bei mir und für mich da.

Leise sagte ich: "Danke, Luan." Irgendwie fühlte es sich richtig an sich zu bedanken. Er glaubte an mich und würde mich als eine gute Luna betrachten.

"Und ich bedanke mich dafür, dass du aufgehört hast eine Zicke zu sein." Damit hatte er es erfolgreich geschafft die Stimmung zu lockern. Ich musste sogar lachen und ihm erging es gleich.

Luan löste meine Arme um sich, was mich wunderte. Aber er sagte danach: "So kann ich dich nicht küssen."

Ich wich einen Schritt zurück und sah ihn gespielt böse an. "Du willst mich manipulieren, um das Bündnis zu vervollständigen. Aber hast du eine Sekunde daran gedacht, dass dein Dad uns zu jeder Zeit rufen könnte? Dann würde das unterbrochen werden und es wäre noch unromantischer als es sowieso schon ist."

Tatsächlich war das ein gutes Argument, dafür sollte ich mir selbst auf die Schulter klopfen. Allerdings genauso ins Gesicht schlagen, das hätte mir wesentlich früher einfallen können.

Ich sah ihm an, dass er mir recht gab. Mit einem Seufzen bestätigte er das, also war das für den Moment geklärt.

Er packte mich an der Hüfte und zog mich an sich. "Küssen können wir uns trotzdem." Mahnend antwortete ich: "Luan, wir haben beide die Selbstbeherrschung von einem Stein." Verwirrt zog er die Augenbraue zusammen und dieser Gesichtsausdruck brachte mich beinahe zum lachen, aber ich konnte mich zusammenreißen.

Ich war so freundlich und erklärte: "Sie haben keine Gefühle oder Gedanken. Das heißt, dass sie keine Selbstbeherrschung besitzen. Du musst zugeben, dass das eine Beschreibung ist, die man gelten lassen kann."

Luan fing zu lachen an und ich umarmte ihn wieder. Ich liebte seine Nähe und die wollte ich genießen.

Als er sich beruhigt hatte sagte er: "Ja, ich lasse es durchgehen."

"Danke, das ist sehr nett von dir. Vor allem weil ich weiß wie gerne du mir deine Zähne in den Hals rammen willst." Die Wortwahl seiner Schwester war zu gut gewesen, weshalb man sie verwenden musste.

Im nächsten Moment lag ich mit dem Rücken auf seinem Bett und Luan war über mir. Erschrocken sah ich in seine grauen Augen und er grinste mich frech an.

"Das kann ich jetzt zwar nicht tun, aber ich kann dich erneut beanspruchen." Ich legte meine Hände auf meinen Hals. "Du machst das gefühlt alle fünf Minuten. Langsam ist es übertrieben, vor allem weil ich immer noch stark nach dir rieche."

"Dann mach du die Beanspruchung eben bei mir." Das war eine wahre Versuchung, denn mittlerweile waren die schwierigen Personen eingeweiht. Mit der Aktion würde es die restliche Bevölkerung genauso wissen, ohne das wir Worte verwendeten.

Nur fiel mir etwas ein, was mich diese Idee schnell verwerfen ließ.

"Nein, Luan. Deine Familie hat dich erst vorhin gesehen und da warst du nicht beansprucht. Kurz darauf sehen sie dich wieder und auf einmal bist du es. Dann wissen sie ganz genau was wir gemacht haben, während wir auf ein Urteil warteten. Es wäre vollkommen unangebracht in so einem Moment deinen Hals zu attackieren."

"Es erwartet sich im Grunde jeder, dass wir nie die Finger voneinander lassen, sobald wir alleine sind. Also niemand wäre verwundert und sie denken es sich sowieso alle."

Ich hob skeptisch eine Augenbraue, denn ich hatte eine andere Meinung. "Nein, vielleicht denken sie, dass wir auf deiner Couch sitzen, reden und nebenbei ein bisschen stricken."