Kapitel 82

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☆ Flashback ☆

Henry

Ich kam soeben mit Charles vor der Arztpraxis von Jonathan an. Er hatte um ein dringendes Gespräch gebeten, weshalb Charles ganz nervös war. Ich hatte versucht ihn zu beruhigen, aber er hatte gemeint, dass er an Jonathans Stimme gehört hatte, dass es sehr ernst war und schlechte Nachrichten waren. 

Meiner Meinung nach machte er sich viel zu viele Sorgen. Jonathan machte vermutlich aus einer Mücke einen Elefanten und übertrieb maßlos. Es war sicherlich eine Kleinigkeit, die wir schnell aus der Welt schaffen konnten. 

Charles holte tief Luft und drückte auf die Klingel. So kannte ich ihn nicht, dass er derart nervös war. Normalerweise war er stets gefasst und hatte mit seinem Perfektionismus alles im Griff. Das war wie eine andere Person. 

Die Tür ging sofort auf als hätte Jonathan nur auf uns gewartet. Er sah von Charles zu mir und meinte: "Natürlich hast du deinen Beta mitgenommen. Scheinbar schaffst du kein Gespräch von Mann zu Mann." 

Er hielt uns die Tür auf und trat beiseite damit wir eintreten konnte. Charles fragte kalt: "Begrüßt man so seinen Alpha?" 

"Wenn er ein Lügner ist, kann man diese Begrüßung gelten lassen. Findest du nicht?" 

Scheinbar hatte ich mich geirrt und es gab doch größere Probleme. Mir kam sofort etwas in den Sinn, was er meinen könnte, aber ich musste abwarten. Wenn ich Glück hatte, dann irrte ich mich. 

Wir betraten die Praxis und hinter uns schloss Jonathan gleich die Tür. Wir gingen noch ein paar Schritte in den Raum und Charles drehte sich danach zu ihm um. Ich sah mich um und wir waren im Wartebereich, die Vorhänge waren zugezogen und die Fenster waren geschlossen, da man von draußen keine Geräusche hören konnte. 

Falls es darum ging, worum ich dachte, waren vermutlich harte Mittel nötig, da war es gut, wenn uns niemand hörte oder etwas sehen konnte. Ich war gerne vorbereitet und, um mir sicher zu sein, ging ich ein paar Schritte weiter in den Raum, bis ich nach hinten den Gang entlang sehen konnte, welcher links nach dem Tresen für die Sekretärin kam. Ich sah ihn entlang, aber alle Türen waren geschlossen, was nur vier waren. Ansonsten war absolut nichts zu hören, also war Jonathan alleine mit uns. 

Jonathan fing an: "Dein Sohn war letzte Woche bei mir und meinte, dass er daran zweifelt, ob du und Barbara seine Eltern seid, weil er ein Gespräch zwischen dir und unserer Luna gehört hat."

Ja, das war exakt dieses Thema, welches ich erwartet hatte. Charles war sicherlich längst angespannt, aber ich blieb gelassen, denn das konnten wir sicherlich irgendwie lösen. 

Vielleicht ließ Jonathan sich auch mit Geld ruhig stellen, allerdings konnte er ein Sturkopf sein und nervtötend. 

Hm, vielleicht mit dem Baby. Joannas Schwangerschaft könnte uns einen Gefallen tun, außer sie wollten es verlieren. 

Charles sagte: "Er ist fünf. Du nimmst Jeremy hoffentlich nicht ernst, denn das wäre Unsinn." Ich drehte mich um und sah zu Jonathan, welcher die Hände verschränkt hatte und todernst zu Charles sah. 

"Ich wollte den Kleinen beruhigen, weshalb ich einen Test machte. Ich gebe zu, dass es Neugier genauso war und siehe da, du bist nicht sein leiblicher Vater." 

Luna? No, thanks | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt