𝘊𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳²⁰/#𝐓𝐖𝐄𝐍𝐓𝐘

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Mikey wohnte in einem Penthouse mit Weltklasse Inneneinrichtung. Ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, ob Mikey ein Fan von solch hohen Gebäuden ist und er daher hier eingezogen ist.

Allerdings gab es sogar eine Geschichte, warum er sich für diese Bleibe entschied.

Gegenüber von diesem Gebäude war nämlich die Bäckerei, die seine lieblings Dorayakis verkaufte und jedes Mal, wenn ihm der Vorrat ausging, musste er einfach nur den Aufzug nutzten, kurz die Straßenseite wechseln und fertig: Schon wäre er da.

Spielte diese Story hier jetzt auch nur ansatzweise eine Rolle?
Nein.
Eigentlich nicht.

Jedoch hatte diese Gegebenheit dafür gesorgt, dass ich jetzt auf der Dachtasse von diesem genannten Gebäude stehe und nachdem mir Draken gerade von Mikeys Angewohnheit erzählt hatte, klang ein Selbstmordversuch geradezu viel zu verlockend.

Seit ich mit Tomans Anführer zu schaffen hatte, landete ich in eine peinliche Situation nach der anderen.

Und jetzt stellt sich heraus, dass sein Vize auch noch davon weiß?

Dass Draken überhaupt in der Lage ist, mir noch in die Augen zu gucken, ist mehr als erstaunlich.

"Wie kann er so offen über so etwas mit dir reden?!", rief ich entsetzt.

Draken zuckte mit den Schultern, "Es ist halt Mikey."

"Das ist keine Rechtfertigung!"

"Sag das ihm, nicht mir. Ich kann mit diesen Infos nicht anfangen und sie wissen möchte ich an erster Stelle auch nicht", brachte er angestrengt raus.

Ich weiß jetzt zumindest über was ich mit Mikey als allererstes reden werde, wenn er endlich mit dem ziehen seiner Schnute aufhören würde.

"Er hat zu viel preisgegeben, für jemanden im Dauerschlaf", grummelte ich so leise zu mir selbst, dass es mich anschließend dann doch überrascht, als Draken darauf reagiert.

"Mikey schläft?"

Allein der Gedanke, dass Mikeys Tiefschlaf mir heute fast meinen ganzen Morgen gestohlen hatte, könnte ich mich stundenlang aufregen, "Und ob er es tut! Stell dir vor, du bist ahnungslos am Schlafen und irgendwann schleicht sich ein Monster zu dir, welches dich extra entführt und dich dann ohne dein Wissen in seinem Bett als Kuscheltier missbraucht! Das war nach meiner ersten Nacht der Schreck meines Lebens, als ich plötzlich neben Mikey aufgewacht bin!"

"Er hatte bis jetzt Schlafprobleme und du willst mir jetzt ernsthaft weismachen, dass er schlafen kann?!", wiederholte Draken ungläubig seine Frage und schien meine vorherigen Worte komplett ignoriert zu haben. Seine Mimik sah dabei ziemlich ungewöhnlich aus. Normalerweise war er mir gegenüber eher monoton, weshalb sein Gesichtsausdruck, welcher mich so ansah, als hätte ich gerade das Internet erfunden, etwas recht Neues für mich war.

"Das habe ich doch gerade gesagt", antwortete ich augenverdrehend, "Und was meinst du überhaupt mit 'Schlafprobleme'? Glaub mir, der Kerl hat so einige Probleme, aber beim Schlafen liegen diese ganz bestimmt nicht. Es hat eine Ewigkeit gebraucht ihn aufzuwecken, damit er einen endlich loslässt."

"Du..."

Drakens Augen scannten mich undefinierbar ab und unter seinem Blick konnte ich mich nicht wohlfühlen. Eventuell hätte ich mich doch nicht so offen über Mikey bei ihm beschweren sollen...?

Vielleicht (aber nur vielleicht) sollte ich tatsächlich etwas an meinen Launen arbeiten, wie Draken es mir geraten hatte.

"F/n, ich glaube du bist doch nicht so schlecht wie ich anfangs angenommen habe", sagte der Zopfträger schließlich und ich hätte schwören können, dass seine Mundwinkel sich nach oben gezogen haben.

雀 | 𝐌𝐈𝐊𝐄𝐘 𝐗 𝐑𝐄𝐀𝐃𝐄𝐑: 𝘚𝘵𝘳𝘪𝘱𝘱𝘦𝘳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt