12 | Schlechtes Gewissen

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C A Y E T A N A

Zwei Tage sind vergangen seit Alejandro und ich in Hawaii waren. Wir sind direkt am nächsten Tag zurück nach Hause geflogen. Ich freue mich schon riesig auf das neue Hotel und die Bauarbeiten haben bereits gestern begonnen. Und wenn Ale jemals wieder unser Baby auf Spiel setzt, dann werde ich ihn eigenhändig erwürgen. Ich hoffe, dass er das weiß.

Die letzten zwei Tage ist nichts aufregendes passiert. Ich war einfach zu Hause und habe nichts getan, außer meine Lieblingsserie zum tausendsten Mal anzusehen.

Und auch wenn ich es nicht zugeben will, muss ich ununterbrochen an Domenico denken. Ich möchte ihn wieder sehen. Das letzte Mal, als ich von ihm gehört habe, war vorgestern Abend, da haben wir kurz geschrieben. Aber sonst nichts.

Zögernd sehe ich zu meinen Handy, welches direkt neben mir auf dem Bett liegt. Ich versuche stark gegen den Willen anzukommen Adriana anzurufen, um sie zu fragen, ob sie Zeit hat, damit ich zu ihm kann, aber ich scheitere haushoch. Wie von automatisch greife ich nach meinem Handy und rufe sie an. Nach kurzem Klingeln nimmt sie den Anruf entgegen. „Wenn man vom Teufel spricht!", begrüßt sie mich lachend. Ich ziehe meine Augenbrauen verwirrt zusammen. „Du redest über mich?", frage ich sichtlich verwirrt. „Sí, mit Ángel", lacht sie. „Er hat gefragt, ob wir jetzt ein Paar sind", lacht sie sich schlapp. Jetzt muss ich auch lachen. Sein Blick vor ein Paar Tagen war einfach legendär.

"Aber weswegen hast du eigentlich angerufen?", fragt sie nach weiterem kurzen Gelächter. Abrupt muss ich wieder daran denken, weshalb ich wirklich angerufen habe. Domenico. "Hast du den Lautsprecher an?", will ich sicherheitshalber wisse. "No", erwidert sie. "Gut, ich wollte dich fragen ob du mich heute....na ja, ob du mich heute wieder decken könntest?", frage ich sie. "Aha", sagt sie und ich kann mir ihr Grinsen förmlich vorstellen. "Okay, wann kommst du dann?", fragt sie. Ich liebe sie.

"Ich weiß es noch nicht, da müsste ich ihm erstmal schreiben. Nur wollte ich erst dich fragen, weil du ja mein Alibi bist", erkläre ich ihr. "Gut, dann bis später. Hab dich lieb", verabschiedet sie sich. Ich muss schmunzeln. "Ich dich auch, mach's gut."

Direkt danach wähle ich Domenicos Nummer. Nicht dass ich noch einen Rückzieher mache. Jetzt gibt's kein zurück mehr. "Amore mio?", geht er ran. Aus einem unerklärlichem Grund, hat mir seine Stimme gefehlt. Ich kann hören, wie sein Atem schneller geht. "Oh, bist du beschäftigt?", frage ich. "Sì, aber warte kurz", sagt er schnell, ehe ich kurz darauf einen Schuss höre. Erschrocken weiten sich meine Augen. "Merda, quella era una maglietta nuova!", murmelt er fluchend auf Italienisch, was ich kein Bisschen verstand. "So", setzt er an und holt kurz Luft. "Was gibt's, mia bella?", fragt er gelassen. Meine Augen sind immer noch schockiert aufgerissen. "Hast du gerade...hast du gerade einen Menschen umgebracht?", spreche ich einfach meinen Gedanken aus. Domenico lacht kurz auf. "Welche Antwort willst du denn hören?", lacht er leicht. Ich brauche nicht lange überlegen. "Am besten gar keine."

Wieder entweicht seinen Lippen ein herzhaftes Lachen, was Schmetterlinge in meinen Bauch bringt. "Weswegen rufst du denn an, amore mio?", will er neugierig wissen, während ich im Hintergrund mehrere Stimmen wahrnehme. "Also na ja....Du meintest ja ich soll mich bei dir melden. Ich wollte fragen... na ja..ich ähmm... ich wollte fragen ob wir uns treffen wollen?", stottere ich nervös. Mierda, wieso bin ich jetzt auf einmal wieder so nervös? Es ist doch nicht sonderlich schwer, jemanden zu fragen, ob man sich treffen will.

"Heute?" "Ja, also wenn du Zeit hast. Ich meine, wir können es auch morgen, oder übermorgen, ode-" Weiter komme ich nicht, denn mittendrin fängt Domenico wieder an zu lachen. "Adriano?", ruft er plötzlich. Adriano? Einer seiner Brüder? Ich hab bei dem Essen nicht sonderlich viel zugehört, weshalb ich keine Ahnung habe. "Ich komme heute Abend doch nicht mit!", ruft er noch hinterher. "Wolltest du weg?", frage ich automatisch. "Ja, aber das ist nicht so wichtig, amore mio. Wann wollen wir uns treffen?" Ich überlege kurz. "Vielleicht in einer Stunde?", schlage ich vor. „Perfekt. Wieder am Central Park?" „Sí, bis später", verabschiede ich mich. „Bis später, mia bella."

Amore mio | Verbotenes VerlangenWhere stories live. Discover now