39 | Nie wieder Alkohol

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C A Y E T A N A

Brummend öffne ich meine Augen, ehe ich es aber sofort wieder bereue. Mein Kopf dröhnt bis zum geht nicht mehr. "Mierda, wie viel hab ich denn getrunken?", murmle ich zu mir selbst, bevor ich mich aufsetze und mir über meine müden Augen reibe. Blinzelnd blicke ich durch den Raum und erstarre komplett.

Ángels Waldhütte.

Die Begegnung mit Domenico gestern Nacht.

Meine Bitte an Ángel.

"Und außerdem möchte ich kein Lückenbüßer für Domenico sein."

Oh nein. Bitte lass das alles nur ein schlechter Traum gewesen sein! Er ist gestern direkt gegangen, aber ich kann mich noch deutlich an seine Augen erinnern. Sie wirkten so verletzt. "Dios, ich rühre nie wieder Alkohol an!", murmle ich und fahre mir übers Gesicht. "Fuck!", zische ich.

Erneut blicke ich durch das Zimmer, in der Hoffnung, dass ich ich vielleicht wirklich nur geträumt habe. Fehlanzeige. Mein Blick bleibt bei dem Nachttisch stehen. Darauf steht ein Glas Orangensaft und davor eine Tablette. Daneben liegt ein kleiner Zettel. Ich rücke ein Stück näher und greife nach dem Papier.

Eine Aspirin gegen die Kopfscherzen.

Oh man, ich würde mich am liebsten selbst ohrfeigen. Ángel ist so süß, kümmert sich um mich und ich habe ihn so verletzt. Das war nicht meine Absicht. Mierda, ich wollte das echt nicht. Hastig greife ich nach der Tablette, lege sie auf meine Zunge und schlucke sie dann samt Orangensaft herunter. Ich schlage die Decke von meinem Körper und stehe vom Bett auf. Ich muss mich sofort bei Ángel entschuldigen. Es tut mir so leid. Ich wollte ihn nie verletzten. Und ich will auch nicht, dass er ein Lückenbüßer für Domenico ist.

Schwer schluckend halte ich vor der Tür. Was ist, wenn er jetzt sauer auf mich ist? Tief atme ich durch, ehe ich das Schlafzimmer verlasse. Ich stehe somit direkt im Wohnzimmer.

Ángel, welcher auf der Couch sitzt, blickt zu mir. Nervös beginne ich mit meinen Fingern zu spielen. "Buenos dias", murmle ich kleinlaut. "Buenos dias", erwidert er.

Langsam laufe ich auf die Couch zu und setze mich neben ihn. Für einen Augenblick herrscht eine unangenehme Stille. Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. "Lo siento", wispere ich. "Ich....ich wollte das nicht. Es tut mir leid", murmle ich beschämt und blicke auf meine Finger.

"Ich wollte dich nicht verletzten, Ángel. Es tut mir wirklich so leid", hauche ich, während mir Tränen in die Augen steigen. Ángel ist mein Freund und wie alle anderen immer da für mich. Er hat das nicht verdient.

Einzelne Tränen laufen meine Wangen herunter. "Du musst mir glauben, dass ich das nicht wollte. Ich wollte dir nicht weh tun", beteuere ich und unterdrücke mit aller Kraft ein Schluchzen.

"Cayetana", sagt er. Ich traue mich nicht ihn anzusehen. Dafür schäme ich mich zu sehr. "Tana", sagt er sanft und nimmt mein Kinn zwischen seine Finger. Er zwingt mich somit ihn anzusehen. Ich versuche die Tränen zu stoppen, aber es gelingt mir nicht. Ich baue nur noch Mist und verbocke alles.

Ángel lächelt mich warm an. "Ist schon okay. Ich weiß, dass du das nicht wolltest. Du warst betrunken", sagt er. "Trotzdem. Ich wollte dich nicht verletzten", erwidere ich. Leicht lächelnd schüttelt er den Kopf. "Ist schon in Ordnung."

"Wirklich", fügt er ernst hinzu. "Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, Tana. Es ist alles gut und außerdem warst du betrunken", sagt er. Zögerlich nicke ich. "Es tut mir trotzdem leid", murmle ich, was ihn nur grinsen lässt.

Amore mio | Verbotenes VerlangenWhere stories live. Discover now