43 | Alles wieder beim Alten

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C A Y E T A N A

Die vergangene letzte Woche, fühlt sich zum Glück nicht mehr so leer und elendig an. Meine Familie spricht wieder mit mir und es hilft mir so langsam den ganzen Schmerz, den Domenico mir zubereitet hat, abzubauen.

Man kann sagen, dass alles wieder beim alten ist. Und ich bin so froh, dass kann man sich gar nicht vorstellen.

Gerade mache mich mich fertig. Adriana und ich wollen später noch in die Stadt shoppen. Fertig mit allem mache ich mich auf den Weg nach unten, wo mir mein Bruder über den Weg läuft. "Wo geht's hin?", fragt Alejandro neugierig, während er dennoch weiterläuft. Ich drehe mich um und laufe ein paar Schritte rückwärts. "Shoppen mit Adri", erwidere ich. Sofort bleibt Ale stehen, was mich etwas kichern lässt. Jetzt macht er sich nicht nur um mich Sorgen, sondern auch um sie. Mittlerweile habe ich mich sogar daran gewöhnt, dass die beiden jetzt ein Paar sind.

Warnend kneift er seine Augen zusammen. "Passt ja auf euch auf", sagt er mahnend und läuft weiter. Erneut muss ich lachen. Ich verlasse das Anwesen und laufe auf die Garage zu. Adriana und ich haben ausgemacht, dass ich sie abhole und ich muss mich jetzt etwas beeilen, da ich eigentlich in fünf Minuten da sein will.

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"Pünktlichkeit ist nicht so deine Stärke, was?", fragt Adriana belustigt, während sie einsteigt. "Und mein Auto ist kein Panzer", erwidere ich, da sie die Autotür richtig heftig zugezogen hat. Aber das mach sie immer.

"Sorry", lacht sie leicht. Lächelnd schüttle ich den Kopf und fahre von dem Gelände der López' runter. "Ich hab das echt vermisst", sagt sie und schmiegt sich weiter in den Sitz. Ich blicke sie kurz von der Seite an, bevor ich wieder auf die Straße sehe. "Was meinst du?", will ich wissen. "Na ja, dass wir etwas zusammen machen. Ich meine, in letzter Zeit war ich ja nur dein Alibi und gemacht haben wir ja nie wirklich was", sagt sie. Und schon ist er wieder in meinem Kopf. Domenico. Es vergeht wirklich kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke. Aber was mich am meisten stört ist, dass meine dämlichen Gefühle nicht weggehen ganz egal, was ich mache.

Ein schlechtes Gewissen überkommt mich. Ich habe sie total vernachlässigt. Ich war einfach blind vor Liebe. "Lo siento", murmle ich. Im Augenwinkel sehe ich, wie sie abwinkt. "Ach schon in Ordnung", meint sie. "Nein Adri, ist es nicht. Ich habe dich vernachlässigt und das wegen jemanden der mich reingelegt hat", spreche ich schuldig. "Hey! Du trägst dafür keine Schuld verstanden, Madam?", fragt sie streng. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Ich liebe sie.

"Ich liebe dich", schmunzle ich und biege rechts ab. "Ich dich auch", höre ich sie sprechen. "Sag mal", setzt sie an und sieht mich von der Seite an. "Wie geht's dir eigentlich?", will sie wissen. "Ich meine, bei dem was in letzter Zeit vorgefallen ist. Erst das mit Domenico dem super verfickten dreckigem Arschloch und dann das mit Ángel", sagt sie. Ich habe Adriana von der Nacht in Ángels Waldhütte erzählt und nicht so wie bei Alejandro, habe ich ihr alles erzählt. Sie wirkte am Anfang sehr verstört. Aber sie weiß auch, dass ich das nüchtern nie getan hätte.

„Im großen und ganzen geht es mir langsam wieder besser. Im ernst. Meine Familie redet wieder mit mir und dafür bin ich so dankbar. Die Tage waren die Hölle an denen sie mich ignoriert haben. Und wegen Domenico, na ja....meine Gefühle für ihn sind immer noch da. Am liebsten würde ich mein Gehirn aus dem Kopf reißen und es mit voller Wucht gegen sie Wand klatschen. Er hat meine Gefühle nicht verdient", murmle ich.

„Aber jetzt lass uns nicht daran denken! Wir wollen uns heute einen schönen Tag machen nur das zählt", spreche ich entschlossen, während ich durch New York fahre. Einverstanden nickt sie lächelnd. Heute werde ich mal wieder richtigen Spaß haben.

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„Das blaue", sage ich. Entgeistert sieht sie mich an. „Im ernst? Nicht das rote?", fragt sie. Adriana steht mit zwei Kleidern vor mir und kann sie mal wieder nicht entscheiden. „Das blaue gefällt mir mehr", erwidere ich und schaue selber durch die Sachen.

„Okay, dann formuliere ich das anders", beginnt sie. Abwartend blicke ich zu ihr. „Welches würde Alejandro bevorzugen?", will sie gespannt wissen. Angewidert ziehe ich meine Nase kraus. „No! Das kannst du knicken", sage ich ernst und zeige mit meinem Finger auf sie. „Ich werde mich niemals beim Shoppen in meinen Bruder versetzten!"

Entschuldigend sieht sie mich an. „Ich brauche echt deinen Rat, weil Alejandro und ich später essen gehen", sagt sie schnell und kneift ihre Augen zusammen. „Was?", entfährt es mir. „Heute ist unser Tag!", protestiere ich. Ich will meine beste Freundin nicht mit meinem Bruder teilen. "Ich weiß, aber als Alejandro mich heute Morgen angerufen und gefragt hatte, konnte ich einfach nicht nein sagen", sagt sie schuldig. Genervt schnaube ich. „Das heißt du musst früher los?" Langsam beginnt sie zu nicken. „Ale meinte, er holt mich dann irgendwann ab, wann genau weiß ich noch nicht", meint sie.

Jetzt nicke ich. „Okay, dann lass uns die Zeit noch genießen", sage ich, denn auch wenn ich etwas enttäuscht bin, freue ich mich dennoch, dass sie ihr Glück gefunden hat, wenn auch mit meinem Bruder.

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„Und du willst noch ein bisschen alleine durch die Stadt schlendern?", fragt Adriana, während sie bei meinem Bruder einsteigt. „Mh hm", nicke ich und blicke zu Alejandro. „Wehe du stiehlst mir in Zukunft öfters meine beste Freundin!", warne ich ihn mit verengten Augen. Ale stößt ein Lachen aus. „Werden wir sehen, hermana", grinst er.

Besorgt blickt Adriana zu mir. „Bist du sicher, dass du nicht auch nach Hause fahren möchtest? Immerhin dämmert es schon", spricht sie besorgt. Es ist süß, wie sie sich um mich sorgt, aber das braucht sie definitiv nicht. „Du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich bin schon ein großes Mädchen und außerdem habe ich meine Waffe in der Handtasche", beruhige ich sie. Seit der Sache mit Domenico nehme ich jedes Mal eine Waffe mit, wenn ich das Haus verlasse. Sie schnaubt. „Na gut, pass trotzdem auf dich auf", bittet sie mich. „Mach ich", versichere ich ihr.

Wir verabschieden uns noch und dann sind sie auch schon gefahren. „Jetzt bin ich wohl alleine", murmle ich vor mich hin, bevor ich los laufe. Hier sind noch ein paar Läden, in denen wir heute noch nicht drinnen waren. Wer weiß, vielleicht finde ich ja noch etwas schönes.

Ich will gerade die Straße überqueren, da höre ich etwas. Ich bleibe abrupt stehen. „Gehen sie weg von mir!", höre ich jemanden ganz leise schreien. Fragend blicke ich drein. Trotz dass es so leise gewesen ist, weiß ich, dass ich diese Stimme schon mal gehört habe.

Aber wo?

Aber wo?

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Amore mio | Verbotenes VerlangenWhere stories live. Discover now