Kapitel 3

9.1K 247 30
                                    

K Y R A

Angespannt lief ich neben Damian her, bis wir an einem teuren Restaurant ankamen, wo er mir den Vortritt ließ und wieder etwas zu mir aufholte.

„Die Männer hier gehören zu mir",murmelte er mir zu. „Ich kenne den Typ, mit dem wir uns hier treffen noch nicht. Ich gehe lieber auf Nummer sicher."

„Klar",brummte ich augenrollend. „Und wenn er zu den bösen gehört, sieht er aus wie die Zielscheibe eines Schussstandes, richtig?"

„Korrekt",stimmte er mir zu und setzte sich an einen der Tische. Ich ließ mich neben ihn sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Warum genau hatte ich mich nochmal darauf eingelassen?

„Was ist eigentlich meine Aufgabe?",fragte ich und ließ meinen Blick durch das Restaurant schweifen. Einige der Männer sahen ziemlich auffällig zu uns herüber, während ein Teil sich unterhielt oder gelangweilt am Handy spielte.

„Klappe halten und gut aussehen. Überlass mir lieber das reden",antwortete er und zog sein Sakko aus, um es hinter sich über die Rückenlehne zu legen. Mein Blick fiel auf die Pistole, die am vorderen Teil seiner Hose befestigt war und das Licht über uns reflektierte.

„Bekomme ich auch eine?"

Er folgte meinem Blick und schüttelte schnell den Kopf. „Die ist nur für den Notfall und Frauen sollte sowas nicht in die Finger bekommen. Schon gar nicht, wenn ich mir nicht sicher bin, ob sie mich damit nicht vielleicht erschießen wollen."

Ich verdrehte die Augen und ließ mich tiefer in den Sitz sinken. Kaum hatte er zu Ende gesprochen öffnete sich die Tür und ein Mann, etwas älter als Damian, trat gefolgt von zwei weiteren Männern ein. Wahrscheinlich seine Bodyguards.

„Mr. Mancini",begrüßte der Mann Damian freundlich, der aufstand um ihm die Hand zu schütteln. „Schön Sie persönlich kennenzulernen."

„Kann ich so zurückgeben, Mr. Fernandéz",antwortete Damian und setzte sich wieder. „Nun, sprechen Sie. Warum sitzen wir hier? Was haben Sie für ein unschlagbares Angebot, dass mir kein anderer bieten kann?"

Mr. Fernandéz lächelte ihn übertrieben freundlich an und faltete die Hände, bevor er sich etwas zurücklehnte. „Es war nicht von einer Begleitung die Rede. Wollen Sie mir Ihre Freundin nicht vorstellen?"

„Nein",gab Damian kühl zurück. „Ich bin schließlich nicht hier um über mein Liebesleben zu sprechen. Oder wollen Sie mir von Ihrem erzählen? Ich bin ganz ohr."

„Nein",erwiderte Fernandéz genauso kalt wie Damian. „Entweder geht sie oder hier kommt heute kein Angebot auf den Tisch."

Damian zog eine Augenbraue nach oben und ich beobachtete, wie sich seine Hand auf meinen Oberschenkel legte, als wollte er damit vermeiden, dass ich von selbst aufstand und ging.
„Sie bleibt. Fordern Sie mich und meine Geduld nicht heraus."

„Ist okay",murmelte ich ihm leise zu. „Ich bin sowieso fehl am Platz. Ich warte draußen am Auto."

„Nein!",zischte er mir zu und umfasste meinen Schenkel fester, sodass es schmerzte. „Du bleibst gefälligst hier sitzen und gehst nirgendwo hin, klar soweit?"

Was?

Etwas überrascht über seinen Befehlston hielt ich inne, nickte dann aber. Ich musste meine Streits nicht vor anderen ausfechten. Das würde ich später machen, wenn wir alleine waren. „Na schön",gab ich nach. „Lass mich nur auf Toilette gehen. Ich muss wirklich!"

„Meinetwegen aber beeil dich",brummte er und nahm seine Hand weg. Zufrieden stand ich auf und wollte auf die Toiletten zugehen, als mich einer von Fernandéz Bodyguards packte und mir eine Waffe an den Kopf hielt.

MI AMOR - Catch me if you can | LESEPROBEWhere stories live. Discover now