Kapitel 10

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D A M I A N

„Chicago, Philadelphia, Seattle, Las Vegas, Miami und Kansas City",zählte Matheo auf und schob mir den Vertrag über den Tisch. Zufrieden zog ich ihn an mich heran und las mir die Kleinigkeiten durch, von denen er mir nichts erzählt hatte.

Er war endlich meiner letzten Forderung nachgekommen und hatte mir einige seiner Gebiete überlassen. Ich hatte nicht mal mit der Hälfte gerechnet, war mit der Menge jedoch relativ zufrieden.

„Schön",stimmte ich schließlich zu und setzte meine Unterschrift unter das Blatt, nachdem ich mich versichert hatte, dass es dabei keinen Haken gab.

Jace sah mich wie ganze Zeit über fordernd an, als wenn ich jeden Augenblick Kyra herbeirufen würde und er sie wiedersah.

Geschwisterliebe.

Matheo seufzte leise auf, als ich das Blatt zurück in die Mitte schob und er meine Signatur erblickte.

„Allerdings",warf ich ein und steckte meine Kopie des Vertrages sauber gefaltet in meinen Anzug. „Gibt es meinerseits einen kleinen Haken. Ich muss zugeben, dass ich meinen Teil der Abmachung nicht komplett einhalten kann."

„Was?",fragte Matheo verwirrt und legte die Stirn in Falten. „Was zur Hölle meinst du? Das einzige, was du machen solltest, ist dafür zu sorgen, dass es meiner Tochter gut geht!"

„Ich muss gestehen, dass das ihre eigene Schuld ist. Mein Plan war es nie gewesen, sie dir vorzuenthalten, wirklich nicht."

„Was. Ist. Passiert?! Rede nicht um den heißen Brei sondern komm auf den Punkt!"

„Sie wollte flüchten und einer meiner Männer hat sie versehentlich erschossen. Keine Sorge, er hat seine gerechte Strafe bekommen."

Lüge.

Kyra ging es blendend.

Allerdings hatte ich einige Dinge herausgefunden, weshalb ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte, sie wieder zurückzugeben.

Ich würde ihr einfach eins meiner Apartments geben, es überwachen lassen und sie alleine ihr Leben leben lassen.

Matheo sah mich fassungslos an und ich erkannte auch in Jaces Augen einige Tränen. Ich hatte jedoch kein schlechtes Gewissen. Ich log die beiden hochgradig an, doch es war mir relativ egal.

„Mein Beileid",meinte ich und erhob mich, um die beiden mit dieser Fake-Nachricht alleine zu lassen. Innerlich musste ich allerdings lächeln. Das war einfacher gewesen als gedacht.

Es dauerte einige Stunden, bis ich zuhause war, da wir uns in Columbia getroffen hatten. Das lag genau zwischen Orlando und Manhattan, da wir uns auf keinen anderen Treffpunkt einigen konnten.

Es war mitten in der Nacht, als ich zuhause ankam und ich warf einen Blick in das Gästezimmer, dass ich ihr gestellt hatte. Ich hatte dafür gesorgt, dass immer jemand auf dem Gelände war, um sie im Fall einer Flucht wieder einzufangen.

Ich seufzte leise auf, als ich die Tür hinter mir wieder schloss und in mein eigenes Zimmer verschwand. Es dauerte nicht sonderlich lange, bis ich erschöpft in meinem Bett lag und einschlief.

~13 Jahre zuvor~

„Dad? Warum soll ich mitkommen?",fragte ich verwundert und folgte ihm. Mit schnellen, bestimmten Schritten führte er seinen Weg fort, ohne mir zu antworten, weshalb ich nicht nochmal fragte.

Ich kannte mich hier überhaupt nicht aus, weshalb ich absolut keine Ahnung hatte, wohin er mich brachte. Ich hatte nichts angestellt, soviel war sicher. Also würde er mich nicht bestrafen. Das war schonmal gut.

MI AMOR - Catch me if you can | LESEPROBEWhere stories live. Discover now