Kapitel 20

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„Ich dachte du wohnst in so einer kleinen Wohnung am anderen Ende der Stadt. Du wohnst in einem scheiß Palast." Erstaunt lasse ich mich auf sein Bett fallen und starre durch sein modern eingerichtetes Zimmer. Wie viel Geld hat der Typ denn bitte? „Schuhe runter vom Bett! Also du hast gesagt, du hast Informationen?" Ich nicke und setze mich auf. „Carla ist mit einem Diego verheiratet und sie haben eine Tochter Namens Tony. Frag mich nicht wie man auf die Idee kommt ein Mädchen Tony zu nennen." Er schreibt auf einem Zettel mit. „Das ist alles.", verwirrt blickt er von seinem Schreibtisch auf und schaut mich fragend an. „Sie kommen uns angeblich in ein paar Wochen besuchen." Da kann er sich selbst ein Bild von ihnen machen und wir können die zwei stalken. Wir könnten zum Beispiel in den Reisedokumenten nachsehen. „Wie wärs wenn du ihre Handynummer herausfindest? Dann können wir sie orten und wissen wo sie wohnen, dann können wir die Suche noch mehr eingrenzen." Nickend zucke ich mit den Schultern. Meine Schuhe ziehe ich aus und lasse mich wieder zurück auf sein Bett fallen. „Was arbeitest du eigentlich? Nicht jeder kann sich soetwas leisten." Das Haus ist viel zu modern eingerichtet für jemanden, der noch so jung ist. Vielleicht hat er beim Glücksspiel ein paar mal gewonnen. „Ich bin selbstständig und zusätzlich bin ich auch sehr gut im Verhandeln." Er lässt sich neben mich auf das Bett fallen und starrt mich von der Seite aus an.
„Würdest du mit mir schlafen wollen? Also, wenn ich es will?" Leandro seufzt und wendet seinen Blick ab. „Darüber machst du dir Gedanken. Ob ich dich attraktiv genug finde, um mit dir zu schlafen? Du hast echt Komplexe." Ich schüttle kaum merkbar meinen Kopf. „Nein, ich mache mir nur Gedanken darüber wie du mich findest." Da wir so gut wie jeden Tag in Kontakt zueinander stehen, erwarte ich zumindest, dass wir Freunde sind. Ich will wissen ob er mich mag, vielleicht auch mehr als nur eine normale Freundin. „Vali würde mir alle Gliedmaßen abschneiden, wenn ich dir jemals an die Wäsche gehen sollte." Stellt er seufzend fest und sieht mich wieder an. „Hindert dich diese Sache daran?", flüstere ich. „Ich liebe Herausforderungen und Risiken. So macht das Leben mehr Spaß, wenn man mit dem Teufel tanzt." Ich bin mir gerade nicht sicher ob das eine Anspielung sein soll aber mein Magen zieht sich wohlig zusammen. Hat er mir dadurch nicht meine Frage schon beantwortet? Er würde es tun, aber würde ich es zulassen? Wäre ich bereit dazu, mich auf jemanden einzulassen, der viel älter ist als ich?
Bis jetzt hatte ich nur Möchtegern Typen, die dachten sie wären die größten und sowas von umwerfend im Bett. Dabei hat mich keiner von denen zum kommen bringen können. Vielleicht liegt es an mir? Ich habe gelesen, dass nicht jede Frau einen Orgasmus beim Sex haben kann. Entweder bin ich eine von diesen Frauen, oder wir haben immer irgendetwas falsch gemacht. Vielleicht lag es damals auch am Alkohol, wobei ich ein Mal nüchtern war, als es passiert ist. War aber zugegebenermaßen auch das schlechteste mal.
Ich seufze und setze mich ein wenig auf. Zurück in der Realität angekommen fahre ich durch meine Haare und mache mir einen Messybun, damit mir nicht jedes einzelne Haar in mein Gesicht fällt.
Gerade als ich aufstehen will, um mich zu verabschieden, spüre ich eine große warme Hand an meinem unteren Rücken. „Woran denkst du?" Ich zucke mit den Schulten und schließe meine Augen. An dich und mich. Wie es sein würde, wenn wir uns nackt im Bett wälzen und du mir deine ganze Zuneigung schenken würdest.
Hausaufgaben, ich glaube ich habe meine Mathe Bücher in der Schule vergessen."
Ich höre wir er ausatmet und ihm ein Schmunzeln auskommt. Ich drehe mich um und meine Vermutung bestätigt sich. Da er mir sowieso nicht glaubt, setze ich mich leicht grinsend auf seinen Schoß. Ein Nein jeweils auf einer Seite. „Okay, vielleicht habe ich auch an andere Dinge gedacht." Seine Hände streifen an meinen Seiten auf und ab und wandern unter mein Shirt. Ich atme tief ein und halte eine Sekunde die Luft an. Seine rauen Hände erzeugen eine Gänsehaut auf meiner Haut und eine wohlige Wärme durchströmt meinen Körper.
Automatisch fahren meine Finger seinen Oberkörper auf und ab. Die Stimmung zwischen uns ist so angespannt und elektrisch. Definitiv im positiven Sinne. Schon seine zarten Berührungen waren mir neu. Noch nie hat mich ein Junge so vorsichtig angefasst wie er. Als könnte ich jeden Moment zerbrechen. „Du würdest..." Meine Stimme ist nicht mehr als ein dünnes Hauchen. „Ich habe nie das Gegenteil behauptet." Leandro setzt sich ein wenig auf und meine linke Hand wandert in seinen Nacken. „Und Valeria?" Seine Lippen verformen sich wieder zu einem zaghaften Grinsen. „Ich glaube ich bin alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen." Wir sind uns so nah wie noch nie.  Sachte lege ich meine Stirn an seine.
Doch ist das hier wirklich das was ich will? Wäre es nicht wieder bedeutungsloser Geschlechtsverkehr. Vermutlich würde er mich danach fallen lassen, wie alle anderen vor ihm auch. Ich würde wieder alleine enden und mich fragen ob es das wert war. Ich lasse mich immer wieder ausnutzen. Für mich springt nichts dabei hinaus, wenn ich mit Typen aus meiner Schule schlafe. Sie haben ihren Spaß – ich nicht.
Doch bevor ich noch etwas sagen kann, liegen seine Lippen auf meinen.

Omg!
Sorry, dass so lange nichts online kam!
Wie findet ihr das Kapitel?
Die ersten intimen Berührungen! Ich bin so aufgeregt haha.🤭

Gefährliche Liebe Where stories live. Discover now