3.

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In den letzten beiden Stunden habe ich mittwochs Geschichte.

Viele finden das Fach ziemlich öde und mögen es wirklich nicht gerne. Aber so geht es mir nicht. Geschichte war schon immer eines meiner Lieblingsfächer. Das mag aber auch daran liegen, dass ich bisher immer Glück mit meinen Geschichtslehrern hatte. Sie achteten immer darauf, dass wir nicht nur eine Seite der Geschehen sahen.

"Ihr müsst euch einfach nur die verschiedenen Weltkarten von den Perspektiven der verschiedenen Länder in verschiedenen Jahrenhunderten ansehen und die Aspekte auf dem Arbeitsblatt abarbeiten." Solche Erklärungen gibt es bei diesem Lehrer immer, aber insgesamt ist er kein schlechter Lehrer und ganz sympathisch.

Lukas lehnt sich zu mir rüber und sagt ganz dramatisch:" Hast du gehört.. verschiedenen!"

Ich lache leise, weil er einen ziemlich komischen Tonfall benutzt hat. Während wir an den Aufgaben arbeiten, dürfen wir in diesem Fach so ziemlich alles machen, solange wir in der gegebenen Zeit fertig werden.

Lukas fragt mich:" Also wer kommt heute Abend nochmal alles?"

Es ist Mittwoch und unser Filmeabend steht an. "Ehm.. Du, Mina, Alina, Finn und David." Das ist mein engerer Freundeskreis. Man kann sagen, dass Mina meine beste Freundin ist, wobei es sich meistens nicht so anfühlt. Man sagt zwar, dass man sich nicht zu ähnlich sein sollte, aber zu unterschiedlich sein ist auch nicht das beste für eine Freundschaft.

Ich schaue zufrieden auf mein ganz ausgefülltes Blatt und drehe mich zu Lukas, der auf meiner linken Seite sitzt, um mich besser mit ihm unterhalten zu können. Auch sein Blatt ist ausgefüllt, im Gegensatz zu den Blättern der meisten anderen. Lukas ist blond, ziemlich groß und ein wenig muskulös. Das was am meisten an ihm auffällt sind seine Augen. Um seine Pupille sind seine Augen ein hellbraun und dann werden sie bläulich. Seine Augen sind wirklich total schön.

Nickend fragt Lukas dann:" Schlafen die Mädels bei dir oder gehen alle nach Hause?"

"Sie bleiben nicht, haben alle was am nächsten Morgen zu tun.", antworte ich und kurz darauf klingelt die Schulklingel. Automatisch fangen alle an ihre Sachen einzupacken, genau so wie Lukas und ich auch.

Gemeinsam laufen wir aus dem Schulgebäude und unterhalten uns die ganze Zeit. Bevor wir unsere getrennten Wege gehen, bevor er später zu mir kommt, fragt er noch:" Soll ich was mitbringen?"
Kopfschüttelnd sage ich:" Ne, nicht nötig. Außer du willst was besonderes essen."

"Okay.", ist seine ganze Antwort. Schließlich umarmen wir uns und er geht zu seinem Auto. Lukas wohnt am anderen Ende der Stadt, weswegen es unlogisch wäre, wenn er mich mitnehmen würde. Das haben wir schon vor ein paar Monaten geklärt.
Manchmal ist es echt ätzend eine der jüngeren in der Freundesgruppe zu sein. Die meisten können schon selbst fahren und haben ihren Führerschein. Ich dagegen kann erst in knapp einem halben Jahr alleine fahren.

Um diese Uhrzeit laufen immer so viele Schüler über den Schulhof, dass es schwer ist eine bestimmte Person zu finden. Alle wollen einfach nur nach Hause oder haben ihre Mittagspause.

An der Bushaltestelle sehe ich niemand mir bekanntes. Die meisten haben noch Schule und ich gehöre zu den Glücklichen, die schon heim gehen können. Auf den zweiten Blick erkenne ich Max. Max ist Davids bester Freund. Ich hatte ihm Montag in Spanisch seinen Platz weggenommen. Statt alleine an der Haltestelle zu stehen, stelle ich mich zu Max, der auf sein Handy konzentriert ist. Sein lockiges Haar fällt ihm auf die Stirn und er schiebt sich die Locken zurück.

"Hi.", sage ich, woraufhin er mich ansieht und nickt. "Hey."

"Hey, wie fandest du die Spanisch Klausur eigentlich?", frage ich ihn, als er nichts weiter sagt, aber sein Handy wegsteckt. Wir hatten am Tag zuvor Spanisch geschrieben und während einige sich beschwerten, dass die Klausur eine ihrer schlechtesten Klausuren überhaupt war, waren anderen echt zufrieden mit der Klausur.

Freunde.Where stories live. Discover now