6.

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Es sind Ferien und was mache ich den ganzen Tag?

Nichts. Absolut nichts.

Stört es mich?

Überhaupt nicht. Nicht einmal annähernd.

Nach dieser Klausurphase, die nicht mal so schlimm war, wie die Abiturprüfungen sein werden, war ich echt fertig und bin erst einmal froh, nichts machen zu müssen. Die meisten meiner Freunde sind über diese zwei Wochen weggefahren, zu ihren Familien, da die Feiertage anstehen.

Im Moment ist es gegen zwölf Uhr und ich habe mich immer noch nicht umgezogen. Ich sitze im Wohnzimmer und versuche irgendeine gute Sendung zu finden. Um diese Uhrzeit ist das keine leichte Aufgabe.
Mama ist heute früh zur Arbeit gefahren und kommt erst gegen fünf wieder. Sie arbeitet wirklich super lange. Aber immer wenn ich ihr sage, dass ich mir auch einen Nebenjob suchen kann, damit sie nicht so lange arbeiten muss, lehnt sie es sofort ohne Raum für Widersprüche ab. Sie sagt immer, dass ich erst einmal die Schule beenden solle.

Jedenfalls klingelt es gerade, als ich aufgegeben habe etwas gutes im Fernsehen finden zu wollen, an der Haustür. Ich stehe zu schnell vom Sofa auf, wovon mir kurz schwindelig wird, aber danach renne ich zur Tür und rutschte dabei fast aus, kann mich aber noch rechtzeitig an der Türklinke festhalte. Ich mache die Tür schnell auf, bevor ich mir noch irgendwie anders weh tun kann.

Ich halte mich an der Tür fest und atme erleichtert aus, dass ich nicht hingefallen bin. Vor der Tür steht David und sieht mich wartend an.

"Hi!", sage ich und lächle ihn an. "Willst du rein kommen?", frage ich, bevor ich darüber nachdenke, wieso er überhaupt da ist.
Kopfschüttelnd hält er mir eine Tupperdose hin und erklärt:"Mein Papa hat versucht Cookies zu backen. Betonung liegt auf versucht. Ich würde nicht empfehlen sie zu essen, aber ich sollte sie dir trotzdem bringen."

Ich nehme ihm die Dose ab und sage lachend:"Wow. Danke! Das klingt sehr verlockend.", dann frage ich erneut:"Also wenn du nichts zu tun hast, kannst du Ja reinkommen."

Leicht grinsend meint er:"Ich fahr gleich zu Max."

Es wird langsam kalt, weil der Wind die kalte Luft ins Haus weht. "Okay, dann wann anders.", sage ich und versuche nicht zu zittern, weil es nun wirklich kalt ist. Mir wird so wieso schnell kalt und in nur einem T-Shirt und Schlafhose an der Tür zu stehen, macht das nicht gerade besser.

David verschränkt seine Arme vor seiner Brust. Sein Haar ist teilweise von seiner Mütze verdeckt und ihm scheint eigentlich nicht kalt zu sein. "Wenn du willst, kannst du ja mitkommen. Hat Max auch angeboten."

Ich frage ihn natürlich wieso Max das anbieten würde. Also erklärt David mir, dass er eben mit ihm geschrieben hat. Da hat er ihm gesagt, dass er erst diese Cookies bei mir abliefern und dann dahin fahren kann. Nach kurzem Überlegen, stimme ich zu. Ich habe nichts anderes zu tun und wenn Max nichts dagegen hat.

"Okay, aber ich muss mich noch umziehen. Willst du in der Zeit reinkommen, bevor du erfrierst."

Nachdem er reinkommt, renne ich die Treppen hoch und suche mir schnell was zum Anziehen. Weil es ein kalter Tag ist und ich ziemlich faul bin, ziehe ich einfach nur eine schwarze Jeans und einen beige-farbenen Pullover an. In eine kleine Tasche packe ich mein Handy, meine Schlüssel und ein paar Sachen sind da schon drin. Meine Taschen sind immer überfüllt, aber ich kann nie etwas rausnehmen, weil ich denke, dass ich etwas doch brauchen könnte.

Dann renne ich wieder die Treppen runter und dabei bürste ich mir meine Haare. Die Bürste werfe ich dann in eine Schublade an der Garderobe im Eingangsbereich und gehe schließlich ins Wohnzimmer. Mit einem Blick auf die Uhr erkenne ich, dass ich nur fünf Minuten gebraucht habe.

Freunde.Where stories live. Discover now