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ʟᴇᴇ ᴍɪɴʜᴏ | Mein Kopf ist leicht zur Seite geneigt, als ich meine Ohrringe entferne und dabei möglichst unauffällig auf das Bündel in meinem Bett schaue. Zwar ist er noch am Handy, doch unfassbar müde, sodass ich mir Mühe gebe kein großen Laut von mir zu geben. Gleichzeitig könnte ich vor Glück schreien. Er schläft nicht nur bei mir sondern auch gleich neben mir. Er war schon ganz schlaftrunken, als er mich darum gebeten hat, ein altes Shirt von mir zum schlafen anziehen zu dürfen und dann ist er ohne große Worte in mein Bett gestolpert. Nun lasse auch ich mich in dieses fallen und schiebe sein Handy etwas zur Seite. ,,Das Wasser steht auf dem Nachttisch, brauchst du sonst noch irgendwas?“, möchte ich flüsternd wissen, lege mich nun ebenfalls unter die von ihm vorgewärmte Decke und bette meinen Kopf mit seinem verneinenden Kopfschütteln auf das Bett. Schnell kümmert er sich darum, sein Handy zur Seite zu legen, rückt etwas näher zu mir und versteckt sein halbes Gesicht unter der Decke. ,,Schlaf gut, ja?“, nuschelt er leise. ,,Du auch.“, grinse ich.

Selbst als das Licht aus ist, muss ich ihn noch ansehen. Jisung braucht nicht lange, bis er einschläft und jegliche Spannung von ihm fällt. Nur für einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, meine Hand an seine Wange zu legen. Sie sehen immer so weich aus, dass ich sie an liebsten zwischen meinen Fingern zerquetschen würde. Doch das tue ich nicht. Nicht, wenn er schläft. Stattdessen ziehe ich die Decke auf seiner Seite noch etwas höher und betrachte stumm, ohne ihn anderweitig zu berühren, seine Silhouette. Selbst diese ist wunderschön.

Eine Hand schmiegt sich an meinen Arm und schon liegt ein Kopf an meiner Brust. Ich schnappe nach Luft – fast eingeschlafen überrascht mich diese Geste. Es ist Jisung. Natürlich, wer auch sonst. ,,Minho?“, wispert er. ,,Hey, schläfst du etwa nicht?“, hauche ich überrascht, doch darauf antwortet er nicht. Er schmatzt leise, drückt sich näher an mich und bringt mein Herz damit vollkommen zum ausrasten. ,,Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?“, wispere ich und schüttle dann leicht den Kopf. Bilde ich mir vielleicht einfach zu viel darauf ein? Wahrscheinlich schon… Ich fühle mich bloß so unfassbar wohl in seiner Nähe. Sanft lege ich meine Hand in seinen Haarschopf, tätschle diesen sanft und schließe meine Augen erneut. Diesmal kann ich sogar wirklich einschlafen. Tief und fest, von seiner Wärme umhüllt.

Mein Wecker klingelt um neun Uhr. Wir sind zwar sehr spät ins Bett gekommen, doch reichen die Stunden Schlaf die wir bekommen haben vollkommen aus. Noch ganz verschlafen strecke ich mich und rolle mich zur Seite. ,,Minho!“, jammert Jisung gleich, denn sein Kopf kullert zur Seite, fällt von meiner Brust auf die Matratze und reißt ihn damit binnen einer Sekunde in einen hellwachen Zustand. ,,Tut mir leid.“ – ,,Du hättest wirklich sanfter sein können.“, schmollt er gleich und sieht mich aus seinen schönen, schon zu früher Stund‘ so glänzenden Augen dennoch ganz zufrieden an. Schnell tätschle ich seinen Kopf, rutsche gleichzeitig aber auch schon von dem Bett herunter und betrachte ihn einen Moment lang, genauso wie er mich. Es ist langer Augenkontakt, den wir halten und der mir merklich Motivation und Kraft für den Tag schenkt. ,,Möchtest du Pancakes fürs Frühstück? Als Entschuldigung, meine ich…“ Seine Mundwinkel verziehen sich nach oben, ehe er sich langsam zu mir an die Bettkante rollt. So auf dem Bauch fallen ihm die braunen Haare ins Gesicht und er grinst. ,,Süßes Frühstück?“, fragt er überrascht, leckt sich über die Lippen und macht einen überlegenden Laut. ,,Also ja? Ich mache schon mal den Teig und du kannst in Ruhe aufstehen und wach werden.“ ,,Gib mir fünf Minuten und ich helfe dir.“, wispert er, seine Hand mach mir ausstreckend. Vorsichtig stupst er gegen meine Nase und fährt dann durch meine Haare. Sie sind frisch gefärbt – gerade mal seit drei Tagen – und Jisung scheint sie wirklich sehr zu mögen. ,,Soll ich auf dich warten?“ ,,Mh–hm, lass uns zusammen kochen.“, nickt er leicht und rollt sich nun doch wieder zurück. Ich gebe ein zustimmendes Brummen von mir, lege ihm schon mal frische Kleidung raus, während er die Augen nochmals kurz schließt und sein Gesicht in meine Kopfkissen drückt. Erst als ich mich wieder neben ihn setze, nachdem ich die nötigsten Nachrichten beantwortet und mir die neusten News angesehen habe, und die Decke etwas zurück schiebe, schwingt er die Beine aus dem Bett und lehnt sich überrascht selbstbewusst für einen Augenblick an mich. ,,Dein Bett ist wirklich bequem.“, haucht er. Einen Moment später hebt er den Kopf grinsend an und zieht sich die grauen Jogginghose, die ich ihm rausgeholt habe, über. ,,Ich habe das gleiche.“ ,,Hast du?“, frage ich überrascht, ziehe ihn in die Höhe und führe ihn zurück in den Wohnraum meines Apartments. So am Morgen ist es lichtdurchflutet und das mag ich besonders gern. Der junge Mann schleicht an mir vorbei und stellt sich schon vor den Herd, bevor wir überhaupt etwas hergestellt haben, was wir dort zubereiten können.


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,,Sind sie gut?“ – ,,Perfekt.“, nickt er schmatzend und hebt seine Hand kurz an, ehe er den letzten Schluck des kalten Kakaos schlürft. Auch wenn meine Frage überflüssig war – es ist immerhin schon die dritte Portion die er verspeist – lehne ich mich stolz zurück und verschränken die Arme. Verdutzt sieht er auf. ,,Willst du nicht mehr?“, haucht er beinahe geschockt und beugt sich etwas zu mir rüber. ,,Bist du satt?“, fragt er dann. ,,Wenn du wissen willst, ob du den Rest haben kannst, dann ja. Iss ruhig.“, nicke ich ihm zu und sehe sofort, wie er zu lächeln beginnt. ,,Wirklich?“, fragt er überrascht und greift grinsend nach meiner Hand. Fest drückt er sie, lächelt mich an und rückt etwas zu mir herüber. ,,Es sind sowieso nur noch zwei und die sind klein und mickrig. Ich werde kaum was verpassen, mh?“, frage ich, lehne mich ebenfalls etwas zu ihm herüber und drücke seine Hand etwas fester. ,,Aber du hast sie gemacht.“, schmollt er, hebt langsam die Gabel mitsamt Pancake, Mandelmus und Beeren an und hält sie vor meinen Mund. ,,Es reicht doch, wenn du sie isst.“, zucke ich mit den Schultern. ,,Nur noch ein Biss.“, klimpert er mit den Wimpern. Ich muss ihn nur ein paar Sekunden lang ansehen, um weich zu werden, dabei ist er eigentlich derjenige, der sich all das leckere Zeug gönnen sollte. Ich wollte ihm lediglich eine Freude machen, bin selbst kein großer Fan von solch süßen Speisen. ,,Ich könnte das jeden Tag essen.“, schwärmt er und rollt die Augen nach hinten, ehe er sich gegen die Stuhllehne fallen lässt. Er gibt ein genießerisches Stöhnen von sich – und ja, kurz driften meine Gedanken in eine ganz andere Richtung ab.

Ich schüttle den Kopf.

Langsam rücke ich zu ihm herüber, nehme ihm die Gabel ab und tue ihn nun genau das gleiche an, was er bei mir getan hat. Ich halte die volle Gabel vor seinen Mund, schmiege die andere Hand an seinen Oberschenkel und sehe ihn an. Direkt in die Augen, die mich aufmerksam beobachten. Seine Augen sind leicht geweitet, sein Schlucken kaum zu übersehen. ,,Du solltest dich an den Geschmack erinnern…“, wispere ich, deute ihm an, den Mund zu öffnen, ,,Du wirst ihn wieder schmecken, wenn wir uns das nächste Mal sehen.“ ,,D–Das nächste Mal?“, stottert er unbeholfen, ist jedoch direkt darauf mit kauen und nicken beschäftigt.

Süß.

Ich gebe Jisung nach dem langen Frühstück die Möglichkeit auf eine Dusche, lege ihm frische Kleidung raus und mache mich selbst so gut es geht fertig. Wir wollen noch etwas Zeit miteinander verbringen, vielleicht noch ein Film schauen, ein paar Spiele spielen und einfach nur reden.


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cherries and wine | ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍWhere stories live. Discover now