#9 ฅ⁠^⁠•⁠ﻌ⁠•⁠^⁠ฅ - Mitbewohner mit gewissen Vorzügen

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-Kuros Sichtweise-

Vollkommen erschöpft quetschte ich mich an Sora vorbei in seine Wohnung, sobald er diese aufgesperrt hatte. Dieser Tag hatte wirklich an meinen Nerven gezerrt und ich verschiebe guten Gewissens die gesamte Schuld auf Akira. Nachdem er nämlich endlich sein perfektes Outfit für die morgige Party gefunden hatte, empfand er es noch als nötig, mir ebenfalls eins zu besorgen mit der Begründung (ich zitiere):

,,Als meine noch unbekannte Begleitung musst du natürlich auch optisch mithalten können."

Ich rollte mit den Augen. Abgesehen davon dass er das Sprichwort 'Kleider machen Leute' offensichtlich zu ernst nimmt, denkt er doch tatsächlich, dass ich auf diese beschissene Party gehen würde. Lächerlich.

Müde nahm ich meine Halb-Form an und schlenderte in Richtung Gästezimmer, was nun Gott sei Dank nicht mehr so stark nach Kleinkind aussah.

Ohne auch nur das Licht eingeschaltet zu haben, schmiss ich mich auf das Bett, schloss die Augen und hatte eigentlich auch nicht vor mich nochmal großartig zu bewegen.

Natürlich wurde mir da aber ein Strich durch die Rechnung gemacht, so wurde im nächsten Moment das Licht eingeschaltet und Schritte näherten sich mir.

,,Also...", fing Sora an und müde öffnete ich wieder meine Augen.
Wie selbstverständlich ließ er sich neben mich fallen und breitete sich so aus, dass sein Bein über meinen und sein Arm halb auf meiner Brust lag. Cool.

,,Wir haben uns heute genau zweimal geküsst und das auch noch vor anderen", stellte er unverblümt fest. ,,Heißt das, wir sind jetzt offiziell zusammen?"

Genervt seufzte ich. Konnte er damit nicht zumindest bis morgen warten? Mein Gehirn ist alles andere als auf Hochtouren, wenn ich erstmal halb vorm Pennen stehe.

,,Nein, heißt es nicht", erwiderte ich also und hoffte damit, dass das Thema somit vorerst beendet war.
War es nicht.

,,Also Freundschaft+?", hakte Sora weiter nach und drehte seinen Kopf in meine Richtung, was ich ihm gleich tat. Dadurch fiel mir auf, dass wir uns doch näher waren als ich dachte, weshalb ich schnell wieder woanders hin sah.

Mein Blick fiel auf den Schrank vor dem er die Tüten mit den Kleidern abgelegt hatte. Ganni konnte ich ablesen und zog eine Braue in die Höhe. Kennt man diese Marke überhaupt?

,,Nein, auch nicht Freundschaft+", verneinte ich dann, bevor ich zur Decke sah. ,,Du brauchst nicht weiterzufragen, ich weiß ja selbst nicht, was wir jetzt sind", gab ich schnell zu, bevor er weitere Beziehungs-Arten vorschlagen konnte.

,,Okay...", meinte Sora dann, aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass er nun ebenfalls an die Decke sah. ,,Dann würde ich sagen, dass wir Mitbewohner mit gewissen Vorzügen sind", grinste er und ich konnte ein stolzes Schimmern in seinen Augen aufblitzen sehen.

Ich überlegte kurz bevor ich zustimmend nickte. ,,Ja, klingt gar nicht mal so verkehrt."

///

Am nächsten Morgen erwachte ich überraschenderweise ausgeschlafen. Normalerweise war ich immer totmüde wenn ich langsam wieder zu Bewusstsein kam, aber heute...ausnahmsweise hatte ich mal Lust, irgendwas Produktives zu unternehmen.

Zufrieden mit meinen Gedanken schlug ich die Augen auf und starrte damit direkt in Soras schlafendes Gesicht. Ich atmete einmal tief ein und aus und blinzelte ein paar Mal.

Nope, das ist kein Traum, er liegt wirklich hier. Und er sieht verdammt friedlich aus wenn er schläft. Sein Haar fiel ihm unordentlich ins Gesicht und es juckte mich in den Fingern, sie ihm wegzustreichen.
Hin und wieder kräuselte sich seine Nase, bevor er sich tiefer ins Kissen kuschelte und mich gleichzeitig näher an sich zog.

Verwirrt runzelte ich die Stirn und ließ meinen Blick nach unten schweifen. Erst jetzt realisierte ich, dass wir verdammt nochmal Arm im Arm im Bett lagen, unsere Beine waren seltsam ineinander verflochtet.

Oh mein Gott, bitte sag mir nicht, dass wir so eingeschlafen sind.

Traumatisiert musste ich das Gegenteil feststellen als ich spürte, dass meine Beine sich bereits taub anfühlten. Na ganz toll. Da dachte man einmal, dass man einen angenehmen Morgen erleben darf und dann kommt sowas.

Meine gute Laune von vorhin war bereits gänzlich verschwunden, als ich begann mich aus Soras Griff zu lösen. Dass er dabei protestierende Laute von sich gab, ignorierte ich gekonnt. Gerade als ich frustriert aufstöhnen wollte, da es quasi unmöglich war, seinem Griff zu entkommen, stieß mein Knie auf etwas Interessantes.

Oder besser gesagt, auf etwas interessant hartes.

Nein, nein, nein, bitte nicht, bitte nicht, bitte-

Langsam ließ ich meinen Blick wieder nach unten zwischen unsere Körper schweifen.

ERNSTHAFT JETZT?

Ich spürte, dass mein Gesicht gerade den Farbton einer Tomate annahm, während eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper fegte. Mit geweiteten Augen starrte ich auf Soras Latte, die sich durch die dünne Boxershorts deutlich abzeichnete.

Oh Gott, oh Gott, oh Gott

Mein Verhalten klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich unerfahren, aber es juckte mich schon sehr stark in den Fingern, nicht zumindest mal kurz - also wirklich für einen klitzekleinen Moment - drüber zu streichen. Nur gaaanz kurz.

Die Luft anhaltend streckte ich die Hand aus und blendete meine innere Stimme aus, die mir gerade brüllend von meiner dummen - oder auch jungfräulichen - Idee abriet. Ich musste wohl endgültig den Verstand verloren haben.

Meine Fingerspitzen hatten ihr Ziel fast erreicht, als mir ein lustiger Gedanke kam;

Wäre schon klischeehaft, wenn Sora genau in diesen Moment seine Augen öffnet.

Prüfend sah ich schnell wieder in sein Gesicht, aber er schlummerte immernoch friedlich vor sich hin.
Also überbrückte ich die letzten Zentimeter und tippte ihm vorerst nur leicht gegen die Fläche. Mein Herz schlug mir inzwischen bis zum Hals und alles in mir schrie, verdammt nochmal aufzustehen und auf Abstand zu gehen; aber ich tat es nicht. Ich ging sogar noch einen Schritt weiter.

Fasziniert legte ich nun komplett Hand an und fuhr vorsichtig auf und ab - und wow. Beeindruckt musste ich zugeben, dass er großzügig ausgestattet war - soweit ich das durch den Stoff beurteilen konnte.
Und hart war er ebenfalls. Steinhart sogar um genau zu sein, was in mir die Frage aufkommen ließ, wovon er bitte träumte, um so erregt zu sein.

Interessiert ließ ich meinen Blick wieder nach oben wandern. Hinauf zu seinem Sixpack, bis hin zu seinen breiten Schultern und schließlich in sein Gesicht, oder besser gesagt in seine lilanen Augen, die intensiv in meine blickten.

Wow, er hat wirklich schöne Augen von Nahem betrachtet, ich meine sogar blaue Sprenkel zu erken-

OMG ER IST WACH?!

,,Shit", fluchte ich schnell, als ich bei meinem Verbrechen ertappt wurde. Mit knallroten Gesicht wollte ich sofort meine Hand lösen, Entschuldigungen vor mich hin brabbelnd und bereits gedanklich mein eigenes Grab schaufelnd, als Sora wider Erwarten meine Hand mit eisernem Griff an Ort und Stelle hielt.

Schluckend sah ich wieder in sein Gesicht, mir kam es vor, als wäre sein Blick um einiges dunkler geworden.

,,Nicht aufhören", hauchte er atemlos, wobei es sich mehr wie eine Bitte als Befehl anhörte.

Bevor ich überhaupt erwidern konnte, begann er mit gezielten Bewegungen meine Hand zu dirigieren, um sich selbst Abhilfe zu verschaffen.

Und anstatt dass ich meine Hand schleunigst wieder an seinen ursprünglichen Ort verfrachtete oder Sora auf jede erdenkliche Art in die Hölle schickte, lag ich nur benebelt da und ließ es ohne jeglichen Protest über mich ergehen.

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Hilfe ich bin so angecringt von mir selbst, wenn ich so Zeug schreibe :I
Und seltsamer Weise entstehen solche Kapitel immer nach Mitternacht...

I'll never submit to you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt