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Aurora

»Nein, ich mach das nicht« , ich schüttelte mit dem Kopf.
Luciano wollte, dass ich ihm seine Füße massierte.

»Du wirst das machen, weil du es musst«, meinte er.
»Kann ich nicht irgendetwas anderes massieren?«
Nun grinste er vielsagend.
»Kannst du gerne, nur dafür müssten wir in einen anderen Raum. Meine kleine Schwester ist doch hier«
Oh Gott. Nicht sein Ernst.

»Da nehm ich dann doch lieber die Füße«, sagte ich.
»Schade«
Schieb dir dein 'Schade' sonst wohin, Mistkerl!

Er zog sich die Socken aus und machte es sich danach auf dem Sofa bequem.
Valeria guckte nebenbei einen Film, da wir ausgemacht hatten, dass ich zuerst Luciano und dann sie massieren würde.

Beide gleichzeitig konnte ich immerhin nicht.

Ich nahm seine Füße in die Hand und fing an sie zu massieren.
Ekelhalft.
Zumindest hatte er gepflegte Füße.

Wäre dies nicht der Fall, würde ich mich hier einfach übergeben.

Er lehnte sich zurück und entspannte sich.
Nach einer Zeit dachte ich sogar das er eingeschlafen wäre.

Deshalb zwickte ich ihm kurz in den Fuß.

Er zuckte zusammen und schlug die Augen auf.

»Was sollte das?«, er zog seinen Fuß zu sich. Weg von meinen Händen, die ihm Schmerz hinzugefügt hatten.

»Wollte nur  sichergehen, dass du noch lebst«, meinte ich.
»Warum sollte ich nicht mehr leben?«, etwas irritiert sah er mich an.
Sicherlich nicht, weil du einen Herzinfarkt hattest. Du hast ja gar kein Herz. Nur für deine Familie.

Auf die Schnelle fiel mir sogar etwas ein.
»Vielleicht weil ich dich so gut massiere«, ich wedelte mit der Hand herum und schaute ihn verständnislos an.

Etwas eingebildet, aber das war mir egal.

»Könnte besser sein«, sagte er.
»Stimmt nicht!«
»Doch«
»Gut, dann kann ich ja aufhören«, sagte ich trotzig.

Ich machte Anstalten aufzustehen, als Luciano mich packte und zurück zu ihm zog.
Doch das tat er mit zu viel Schwung, denn ich fiel auf ihn drauf.
Unsere Gesichter waren sich so nah.
Viel zu nah, weshalb ich mich kurz darauf von ihm löste und runterkrabbelte.

Ich wendete meine Aufmerksamkeit wieder seinen Füßen zu.

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Ich erschrak, als der Wecker plötzlich läutete.
Ich war wohl so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht mehr wirklich Anwesend war.

Luciano machte seine Augen auf und blinzelte verwirrt.
Er war wohl wirklich eingeschlafen.

»Geh weg, Tigre«
Valeria schob Luciano vom Sofa runter, sodass er runter fiel.
»Autsch«, erklang vom Boden.
Valeria und ich mussten daraufhin lachen.
»Das ist nicht witzig«
»Doch«, kicherten wir weiter.

Er brummte etwas und ließ sich danach auf dem Sessel nieder, da Valeria sich auf das Sofa gelegt hatte.

»Wo soll ich dich massieren?«, fragte ich sie.
»Rücken«, sagte sie, als sie sich auch schon auf den Bauch legte.
Zum Glück ist sie normal. In der Hinsicht kommt sie also nicht nach ihrem Bruder.

Ich bückte mich über sie und fing an sie zu kraulen.
Manchmal drückte ich mehr zu, manchmal weniger.

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Wir hatten jetzt schon gegessen.
Valeria musste eigentlich ins Bett, doch sie protestierte die ganze Zeit, weswegen Luciano langsam die Geduld verlor.

»Du gehst jetzt ins Bett«, sagte er, ging auf sie zu und hob sie hoch.
»Ich will aber nicht!«
»Ist mir doch egal«

Er trug sie nach oben, während ich ihm folgte.
In ihrem Zimmer angekommen sagte er ihr noch eine gute Nacht.

Ich ging zurück ins Zimmer.
Luciano kam noch kurzer Zeit auch dazu und schloss die Tür hinter sich.

Dann sah er mich an.
Was ist jetzt los?

»So... Jetzt wirst du mir sagen, was mit dir und deinem Vater ist«

Entführt Von Einem MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt