6. Kapitel

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Ja, ik, komische Uhrzeit für ein Update. Das liegt allerdings nur daran, dass ich gestern Abend auf einem Panic! At The Disco Konzert war und danach kein Internet hatte :) 

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Harry:

„Ist das unser Hotel?", frage ich, als der Bus langsamer wird. Wir sind an einem der Küstenorte Ibizas angekommen. Es liegt in der Nähe von Sant Antoni de Portmany. Der Ort soll laut dem Internet gerade bei Briten sehr beliebt sein. Vermutlich sprechen die meisten hier englisch. Ich wäre lieber in einem Ort gewesen, wo man Spanisch spricht, ich habe es seit ein paar Jahren in der Schule. Aber ich möchte mich nicht beschweren: es ist wirklich schön hier. Die Sonne scheint, seitdem wir aus dem Auto gestiegen sind. Jetzt sitzen wir in einem kleinen Bus, der uns mit nur einem halben Dutzend anderen Touristen direkt zum Hotel fährt.

„Sei nicht albern, Harry. Unser Hotel ist eine Ecke weiter", antwortet Mum und sieht kurz aus dem Fenster. Ihre Nase rümpft sich. „Das Hotel dort ist nichts für uns." – „Wieso nicht? Es sieht doch gut aus?", frage ich verwirrt. Was soll daran denn falsch sein? „Es ist ein Familienhotel. Dort laufen viel zu viele Kinder herum, die sich nicht benehmen können. Außerdem werde ich mit euch doch nicht in ein Hotel fahren, dass nur drei Sterne hat, ich bitte dich." – „Ach so." Unser Hotel hat fünf Sterne, ich habe es gegoogelt. Ich schaue dem anderen Hotel hinterher. Vor dem Eingang spielen einige Kinder Fußball, es scheint niemanden zu stören.

Unser Bus hält und wir steigen aus. Das Gepäck wird direkt am Bus von Mitarbeitern abgeholt. Gemma und ich Folgen Mum und Dad ins innere des Hotels. „Wow", entfährt Gemma es. Auch ich sehe mich mit großen Augen um. Es ist groß, riesig. Der Boden und die Decke sind aus Marmor, die Wände mit teuer aussehenden Bildern geschmückt. Auch die Möbel machen den Anschein, als wären sie extra für das Hotel angefertigt worden. Vor allem sieht es wahnsinnig teuer aus. „Kommt ihr bitte?" Dad schaut zu uns und deutet mit einem knappen Nicken in Richtung des Empfangstresens. Mum checkt bereits ein. Wir müssen nicht warten, natürlich nicht. Für alle ankommenden Gäste steht ein Mitarbeiter zur Verfügung.

„Verdammt, ist das groß hier", murmelt Gemma. „Benimm dich bitte. Star nicht so", kommt es prompt von Mum. Dad sagt nicht dazu. Das tut er selten. Es ist keine Hexerei zu erkennen, das Mum eindeutig das sagen in dieser Familie hat. Dad ist... er ist eben Dad. Er kümmert sich um uns, aber die meisten Entscheidungen überlässt er Mum. Das war schon immer so. Wieso sollte man es auch ändern?

„Harry, komm mal her", höre ich Mum plötzlich sagen. Ich tue wie mir geheißen und stelle mich zu ihr. Vor ihr liegt eine Broschüre des Hotels auf dem Tresen. „Morgens gibt es hier die Möglichkeit mit einem Trainer HIIT-Trainings zu machen, noch vor dem Frühstück. Das ist super, oder?" Der Mann hinter dem Tresen lächelt. „Unsere Trainer sind wirklich gut. Und das Beste am Kurs ist, dass es auf der Dachterrasse überm Restaurant stattfindet. Mann kann dabei den Sonnenaufgang beobachten." – „Okay." Ich zucke nicht mit den Schultern, Mum mag das nicht. „Wir tragen unseren Sohn für die ganze Woche ein", antwortet Mum dem Mann. „Genug Sportklamotten hast du mit, oder?", fragt Dad mich. Ich lächle kurz und nicke. „Natürlich habe ich das." Hier wäre die Hölle los, wenn ich meine Sportsachen vergessen hätte. Außerdem hätte Mum dann irgendwo anders welche besorgt.

„Mit Ihrer Schlüsselkarte haben Sie automatisch auch Zugang zum Gym. Möchten Sie für ihren Sohn direkt eine weitere Karte?" – „Das wäre super", lächelt Mum freundlich. Zu den HIIT-Workouts noch Gym? Es sollte mich nicht überraschen.

„Können wir gleich an den Strand gehen?", fragt Gemma, als wir unsere Zimmerkarten bekommen und ein Page uns den Weg zu unserem Bungalow zeigt. Das ganze Hotels besteht aus kleinen, alleinstehenden Häusern. Ich folge meiner Familie und sehe mich um. Die Anlage ist gepflegt, nicht ein Grashalm ist zu lang oder zu kurz. Alles ist blitzblank sauber und die Menschen, die hier herumlaufen scheinen sich wenig über Geld Gedanken zu machen. Sie tragen Markenklamotten, deren Logos ich nicht zuordnen kann. Mum weiß bestimmt jedes einzelne davon.

Under The SurfaceWhere stories live. Discover now