Kapitel 1

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Der Bildschirm leuchtete unnatürlich hell. Luna drückte mit ihrer weißen Pfote auf annehmen. »Aiden?«, miaute sie vorsichtig. Sofort ertönte seine laute Stimme, sodass ihre empfindlichen Katzenohren zuckten. »Ricky! Hier heiße ich Ricky! In Catland bin ich Aiden aber nicht in... nicht hier.« Luna verwandelte sich schnell in einen Menschen, oder besser gesagt in einen Katzenwandler. Normale Menschen konnten sie zwar nicht erkennen, aber Katzenwandler konnten sich anhand ihrer Magie gegenseitig spüren.

»Weißt du was? Ich bin grade auf neuer Mission, und du errätst es nie, wo ich bin, ich darf es nicht sagen, aber...« Luna grinste kurz und hob schnell ihr Handy auf. Natürlich, ich hab's wieder vergessen! Katzenohren waren besser als Menschenohren, deshalb war die „normale" Lautstärke jetzt gut, aber in Katzengestalt war es für sie zu laut. Luna ging von der Mondbeschienenen Lichtung und in Richtung des Waldes. »Mach mal langsam, und schrei nicht so, Ricky. Warte, hier können uns die anderen nicht hören.« Luna setzte sich neben einen alten Baumstamm am Waldrand. Das Moos war trocken und weich, sodass sie sich auf den Rücken legte und in den Himmel hochschaute. Lauter kleine leuchtende Sterne waren zu sehen.

Der Mond schien schwach auf die kleine Lichtung, und sie beobachtete die Schatten der trainierenden Katzen neben ihr. Ricky senkte die Stimme und fragte besorgt »Bist du grad beim Training? Ich störe doch nicht, oder? Ich meine, ich weiß das dir das Training viel bedeutet und wenn ich störe, dann...« Das fällt dir ziemlich spät ein. Luna schnaubte und unterbrach ihn schnell. Wie konnte er nur so viel reden wenn er dachte er würde sie stören? »Nein, grade fertig. Was ist?«, fragte sie. Ihr Bruder seufzte hörbar auf.

Sie konnte hören, dass er tief Luft holte und bereute bereits, dass sie gefragt hatte. Ricky redete viel, sehr viel. Dann fing er auch schon an »Naja, du weißt schon, ich darf nichts verraten, außer das wir uns lange nicht sehen werden, und das, obwohl ich grade erst die letzte Mission beendet habe. Also, was ist mit dir, gehts dir gut? Irgendwelche Neuigkeiten? Jedenfalls muss ich diesmal die ganze Zeit in Menschenform bleiben, das nervt so, und außerdem ist es hier fast immer Tag! Daran muss man sich schon erst gewöhnen, du hast ja so Glück. Übrigens, hast du schon davon gehört, dass bald wieder eine Mondzeremonie ist, obwohl, stimmt ja, du trainierst schon die ganze Zeit dafür, dumme Frage. Und Mutter, ...hast du ihr schon vergeben?«

Ihr vergeben?! Komm mir nicht damit! Plötzlich wütend unterbrach Luna ihn heftig und zischte »Lass mich mal zu Wort kommen! Du redest viel zu viel! Alles gut! Sie, nein...« Sie hätte ihm fast gesagt, was wirklich los war, doch sie wollte nicht, dass er sich sorgen machte. Er ahnte ja nicht, was wirklich passiert war. Also biss sie sich auf die Zunge. Luna sah, dass die anderen zu ihr rübersahen und senkte die Stimme. »Nun, ja, mir geht's gut. Nichts neues. Sorry, wollte nicht schreien.« Ihr Bruder war sofort bei ihrem strengen Ton verstummt und auch jetzt sagte er nichts. Luna wartete noch eine Weile, dann sagte sie »Viel Glück für die Mission. Bye!«

Sie hörte noch wie Ricky »Warte!«, sagte, doch dann hatte sie auch schon aufgelegt. Luna schaltete ihr Handy aus, legte es in ihre Jackentasche und lehnte sich seufzend an den Baumstamm. Die Augen geschlossen atmete sie ihren Frust aus. Puh, ich hab ihn ja lieb, aber manchmal kann mein Bruder einfach nur so naiv sein! Er würde es nicht verstehen, was „sie" getan hatte. Diese Verräterin war nicht ihre Mutter, nicht mehr. Leise lachend stand sie auf und streckte sich. Luna verwandelte sich zurück in ihre natürliche Gestalt, dann machte sie sich auf den Weg zum Mond-Valley. Eine kühle Brise wehte den Geruch von Magie aus dem Norden zu ihr.

Es würde bald Zeit sein, sie konnte es spüren. Eines ihrer Vorderbeine schmerzte, als sie über einen Baumstamm stolperte. Immer wenn sie wieder Katzengestalt annahm fühlte sie sich so versteift. Luna hatte noch eine Menge Arbeit zu tun, sie musste sich beeilen. Sie wollte nicht zu spät kommen, und ein Sprint würde ihr gut tun. Das perfekt Aufwärmen vor dem nächsten Training! Kämpfen! Ein leises Schnurren entfuhr ihr und ihre roten Augen leuchteten erwartungsvoll.

Luna liebte es als Katze zu kämpfen. Mit ihrem schwarzen Fell konnte man sie fast nie sehen, da es immer Nacht in Catland war. Das seidige Fell war schwer zu fassen und sie konnte so leise schleichen wie ein Schatten. Nur das weiß ihrer Pfoten war ungewöhnlich und auffallend hell. Trotzdem liebte sie ihre Katzenseele. Ohne sie wäre sie verloren, denn als Katze konnte sie zwar alles einfach besser, aber in Menschenform... Da war sie eher Durchschnitt. Als Mensch war man ja so eingeschränkt, was die Bewegungen anging.

In einer magischen Welt war es einfach zu gefährlich für einen Menschen, besonders hier. Schon im jungen Alter wird jedem Katzenwandler-junges beigebracht, dass sie ihre Magie dafür nutzten, dass sie nicht von den Menschen entdeckt wurden. Wenn das passieren würde, würde das ihren Untergang bedeuten. Alle wussten, ihre schwarze Magie war etwas besonderes, doch die Menschen waren Lichtwesen. Sie würden jeden ihrer Schatten mit ihrem Licht verdrängen und ihre Welt zerstören. Und deshalb würde Luna morgen ihre Zeremonie abschließen und den Fluch brechen, so wie ihr Bruder. Sie wusste, dass sie bereit war und egal was ihre Eltern auch getan hatten, die Sterne wussten die Wahrheit. Sie würden fair entscheiden und sie nicht ausschließen wegen etwas, was in der Vergangenheit passiert war.




Hi! Endlich wieder mal ein neuer Teil! Bei mir haben die Ferien endlich angefangen, also hab ich wieder Zeit zu schreiben. Ich schreibe immer ein Kapitel und veröffentliche es dann. ❤️ Danke an die, die bereits ein bisschen mitgelesen haben! Ich weiß, der Anfang ist noch etwas langweilig, aber es wird besser, versprochen! ❤️ Wenn die Geschichte euch bisher gefallen hat, empfehlt sie dich weiter! Und falls Rechtschreibfehler auftauchen könnt ihr auch Bescheid geben!

Danke❤️❤️❤️

LG Ina (Donnerflamme)

Wrong side before I know youNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ