Kapitel 6

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Wovon redeten sie denn? Zum Glück war Ricky jedoch nicht als einziger neugierig. Auch Jason und Ria schauten seine Schwester interessiert an. Sie blickte nur stur gradeaus, doch er wusste, dass sie die Blicke gespürt hatte. So wie er sie kannte, freute sie sich nicht auf das was kommen sollte. Der Direktor fuhr fort »Tut mir leid, aber die Zeit ist noch nicht gekommen.«

Wofür denn? Was...muss ich wissen, was er meint? Genau wie die anderen wartete er auf Lunas Reaktion. Sie sagte »Wofür denn? Ich weiß nicht wovon du sprichst!«, was den anderen offensichtlich entsetzte. »Was soll das heißen, du weißt nicht wovon ich spreche? Hast du denn nicht mit eurer Mutter gesprochen?« Lunas Blick verfinsterte sich, sodass Ricky leichte Angst bekam. Hoffentlich würde sie sich schnell beruhigen.

Er griff nach ihrer Hand und fragte ruhig »Hast du mit Mutter gesprochen?« Sie schnaubte und antwortete »Warum sollte ich je wieder mit ihr sprechen?« »Hast du dich immer noch nicht mit ihr versöhnt?«, kam es ungewollt aus seinem Mund. Ups, dünnes Eis... Eigentlich wollte er dieses Thema nich ansprechen. Wie erwartet fauchte sie »Sie hat es nicht verdient!«

Ricky fühlte die fragenden Blicke der drei Anderen und erklärte ihnen, dass Luna vor einiger Zeit einen Streit Hatte. Dann sagte er zu seiner Schwester »Was auch immer passiert ist, du warst lange genug beleidigt.« Nachdem er das gesagt hatte lachte Luna bitter und sagte »Beleidigt? Nein, ich hasse sie! Du versteht es nicht, aber das was sie getan hat ist unverzeihlich!« »Ach, ja? Was ist denn passiert?«, schnaubte er.

Streiten war keine gute Idee, aber sie machte es ihm auch echt nicht leicht! Langsam verlor auch er seine Geduld. Sie antwortete nicht auf seine Frage, also sagte er provozierend »Sag mir doch, was passiert ist, damit ich es verstehe!« Sie stand auf und flüsterte in einem bedrohlichen Ton »Du wirst es bereuen... Sie ist nicht meine Mutter und du bist nicht mein Bruder.« W...was? Aber...wie?! Ricky stand sprachlos und geschockt im Raum, bis er endlich die Sprache wiederfand. »Was?«, war das einzige was er sagte.

Das hieß, seine Mutter hatte sie...ihn ihr ganzes leben lang angelogen? Sie...waren nicht verwand? Langsam verstand er warum sie sie so hasste. Ich war geschockt und entsetzt, das was sie empfanden haben musste, als sie die Wahrheit erfuhr, konnte er sich nicht einmal vorstellen. Jedenfalls war er sich sicher, dass Luna die Wahrheit sprach, denn mit so etwas würde sie niemals scherzen.

Sie atmete tief ein, sagte mit zittriger Stimme »I...ich muss kurz raus.«, und verschwand durch die Tür. Ricky setzte mich langsam wieder auf meinen Stuhl. Das war zu viel für ihn, warum war das passiert? Plötzlich bereute er es wirklich, sie gefragt zu haben, aber ewig mit einer Lüge zu leben war auch schrecklich. Er sah, wie ihm jemand ein Glas Wasser reichte und nahm es an. Die beiden anderen Personen gingen auch aus dem Raum, vermutlich um Luna zu suchen.

Es ist vergeblich, selbst ich könnte sie niemals finden. Vermutlich hatte sich seine schlaue Schwester irgendwo versteckt, wo niemand sie finden könnte. Tja, als Alpha-Katzenwandlerin hatte sie Glück. Sie konnte ihre Gestalt beliebig wechseln, genau wie er. Und deshalb wusste er, dass die anderen sie nicht finden konnten. Er trank etwas aus dem Glas und gab es dem Direktor zurück. Er wollte eine Sache noch wissen und fragte »Bist du...wirklich mein Vater, oder ist das auch nur eine Lüge?« Als dieser »Keine sorge, wenigstens das ist wahr.«, antwortete, viel ihm ein Stein vom Herzen.

Noch mehr Lügen hätte Ricky wahrscheinlich nicht verkraftet. Er sorgte sich um seine Schwester, aber vermutlich hatte die eh alles im Griff. Wie immer halt, ganz typisch Luna. Er stockte, sie war ja gar nicht seine Schwester... Das machte ihn traurig, er wollte nicht, dass sich etwas zwischen ihnen veränderte. Sein Vater stand auf, und sagte »Komm, wir sehen wie es deiner Sch... wie es Luna geht.«, als hätte er seine Gedanken erraten.

Sie gingen aus dem Raum und machten sich auf die Suche. Da sie immer gerne alleine war, vermuteten sie sie in der Bibliothek. Die Tür war einen Spalt offen, und sie hörte zwei Stimmen. Wer ist da, und was machen die dort? Als sie die Bibliothek betraten, konnten sie Luna und... Jason sehen. Er umarmte sie und Luna lächelte sogar. Geschockt starrte Ricky sie an. Was ging denn bitte hier ab?

Wrong side before I know youWhere stories live. Discover now