Kapitel 2

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Ricky steckte das Handy weg. Das war seine Schwester, eindeutig. Dabei hatte er heute nichtmal direkt „die eine Sache" erwähnt. Er konnte spüren, dass sie etwas bedrückte. Ricky seufzte genervt und schaute blinzelnd auf das Gebäude vor ihm. Es frustrierte ihn, dass er ihr nichts von seinen Missionen erzählen durfte, denn Ricky war sich sicher, es würde sie interessieren. Sie hatte zwar etwas über die Menschenwelt gehört, aber wie viele andere hatte sie keine Ahnung von der Welt draußen. Es ist ganz anders als sie denken...

Während er die Eingangshalle betrat dachte er darüber nach, dass sie genau genommen nur von den dummen Erzählungen der Ältesten wusste. Ricky schaute vor sich und schob seine Gedanken weg. Eigentlich waren Grübeleien nicht sein Ding, er fand es viel lustiger über tolle Sachen nachzudenken. Die Tür vor ihm öffnete sich grade und ganz professionell setzte er ein strahlendes Lächeln auf. Eine Frau, die offensichtlich die Sekretärin war, blieb überrascht stehen. »Guten Morgen, Ich bin der neuer Schüler, Ricky Byeol.« Sie blinzelte kurz, dann murmelte sie »Oh, na dann... komm doch rein.« Er wartete geduldig, bis sie sich hinter ihren großen Computer gesetzt hatte. Ricky brauchte gar nichts zu sagen, denn sie fing schon an, den Bildschirm abzusuchen. Anscheinend war er nicht der einzige ungeduldige hier. »Ah, genau. Hier steht es... Deine Klasse ist in Raum 364, Dritter Stock.«, sagte sie und schrieb ihm einen kleinen Zettel. Ricky lächelte noch ein Stück breiter und sagte, vielleicht etwas zu eilig, »Vielen Dank, und auf wiedersehen.« Schon hatte er hastig die große Holztür hinter sich geschlossen und atmete tief durch.

Jetzt aber schnell zum Klassenraum! Schließlich würde der Unterricht schon gleich beginnen. Ricky rannte die Treppe hoch. Wo war der Raum noch gleich? Ach ja, dritter Stock, Raum 364. Die langen Korridore sahen alle gleich aus! Ricky rannte um eine Ecke und blieb bei einer Gruppe von Schülern stehen. Da war ja Raum 364, nicht mal so schwer zu finden, wie er dachte. Er kam grade noch rechtzeitig an, bevor der Lehrer auch schon kam, um ihnen die Klassentür aufzuschließen. »Schüler, sucht euch schnell einen Platz, dann können wir beginnen.«, sagte dieser nachdem sie eingetreten waren. Die Schüler verteilten sich schon alle im Raum und suchten sich einen freien Platz. Ricky wollte sich grade ganz hinten hinsetzten, als ihm der Stuhl weggezogen wurde. Es passierte so schnell, dass er keinen zeit zum reagieren hatte. Er drehte sich um und erblickte einen Jungen direkt vor ihm. Er hielt den Stuhl lässig an der Lehne und blinzelte gelangweilt. Dann sagte er mit kühler Stimme »Hier sitzt schon jemand.«

Das stimmte doch gar nicht, schließlich war er zuerst hier gewesen! Der andere starrte ihn nur weiter an, rückte sein Cap zurecht und grinste kurz. Er fand das also auch noch lustig, ja? Was viel dem bitte ein, seinen Stuhl einfach so wegzuziehen! Ricky wollte sein Gegenüber grade zurechtweisen, als der Lehrer aufblickte. »Was soll das, Jason?«, fragte er denn anderen Jungen. Seine Stimme klang streng. Dieser antwortete jedoch ganz gelassen »Nichts, der Neuling wollte sich grade einen freien Platz suchen, Lehrer Tang.«

Ricky starrte ihn verblüfft an, das stimmte doch gar nicht! Als ob, Nein! Er wollte etwas sagen, doch als dieser Jason warnend die Augen zusammenkniff, seufzte er. Schließlich wollte er nicht schon am ersten Tag Ärger mit einem anderen Schüler. Lustlos setzte er sich auf den Platz eine Reihe vor Jason. Lehrer Tang, ein komischer Name, fand Ricky jedenfalls, nickte und Stellte sich den übrigen neuen vor »Nun, gut. Schüler, für die die mich noch nicht kennen, ich bin Lehrer Tang. Beginnen wir mit dem Unterricht.« Alle Schüler setzten sich und Ricky Stützte seinen Kopf nachdenklich in seine Hände. Er ärgerte sich noch immer über diesen Jason und lauschte dem Unterricht nur mit halbem Ohr.

*

Die anderen Schüler packten schon alle ihre Sachen ein, während Ricky noch gedankenverloren aus dem Fenster starrte. Dann stand er seufzend auf, nahm seinen Rucksack und ging raus. Die Sonnenstrahlen schienen sengend heiß auf seinen Kopf, während er über den Schulhof spazierte. Irgendwo müsste doch ein schattiges Plätzchen sein. Oder etwas zu essen! Die Luft war stickig und ihm Schwindelte ein wenig. Ricky merkte erst gar nicht, dass er jemanden anrempelte, sondern ging einfach weiter. Er war schon etwas weiter, da ertönte plötzlich eine verärgerte Stimme hinter ihm »Hey!« Ricky blickte Auf. War er gemeint? Er wollte schon weiter nach etwas essbarem suchen, er kam noch um vor Hunger, doch dann entdeckte er nicht weit hinter ihm einen Jungen. Er hatte schwarze Haare und seine blauen Augen blickten ihn kalt an. »Was sollte das denn?«, fragte er. Verwirrt musterte Ricky ihn, er verstand nicht ganz. Anscheinend wollte der andere etwas, aber als er nicht reagierte verdrehte er die Augen.

»Man, warum hast du mich angerempelt?«, fragte er noch mal. Ach das meinte er! Hab ich? Egal, ich entschuldige mich einfach. »Sorry. War versehentlich...«, murmelte er. Er konnte ein leichtes Knurren im Magen spüren, also drehte er sich um und ging, ohne auf eine Antwort zu warten. Essen, er brauchte essen. Ricky blickte auf, seine Nase zuckte, er konnte es riechen. Irgendwo war etwas zu essen, nicht weit von hier. Dann sah er sie. Es war ein Mädchen unter einem Baum, vor ihr ein kleiner stand mit Brötchen. Das war perfekt, genau was er brauchte.

Er ging rüber und das Mädchen drehte sich um, um ihren neuen Kunden zu begutachten. Ihre Augen hatten die Farbe von Amethysten, aber sie konnte keine Katzenwandlerin sein. Ricky spürte nicht die geringste Magie. Das Mädchen lächelte kurz, dann fragte sie was er wollte. »Ein Brötchen, egal welches, aber bitte ein großes.«, bestellte er. Sie nickte, reichte ihm das Brötchen und sagte »2,50 € bitte.« Er suchte nach Geld, und zog grade ein paar Münzen aus der Tasche, als er von hinten angerempelt wurde. Das Geld viel auf den Boden und noch bevor er es sich wieder schnappen konnte, packte es eine andere Hand. Ricky konnte den Jungen von vorhin erkennen. Das ist mein Geld! »Gib es zurück!« »Warum sollte ich?«, fragte der andere. »Luke! Was soll das? Gib ihm sein Geld zurück!«, rief das Mädchen. Sie war zu ihnen rüber gekommen und funkelte Luke nun mit wütenden Augen an. Als ob Luke etwas bemerkt hätte, was er nicht merkte, gab er ihm das Geld zurück und verschwand hastig.

Ricky wandte sich an das Mädchen und sagte »Danke, Ich bin Ricky, wie heißt du?«, während er seine Hand ausstreckte. Sie schüttelte sie und sagte »Maria, aber nenn mich Ria. Gerne doch, beachte Luke einfach nicht.« Dann reichte sie ihm das Brötchen und er gab ihr das Geld, aber Ria schüttelte nur den Kopf. Warum will sie plötzlich kein Geld? Bevor er zu lange grübeln konnte sagte sie »Komm, in der Pausenhalle kann man in Ruhe essen.« Er nickte, nahm endlich das Brötchen entgegen und folgte ihr.

Ich will wieder anfangen. Ka warum, hab aber plötzlich wieder die Motivation dazu wieder zurück. Egal, wird erstmal alles wieder überarbeitet, dann geht's (hoffentlich einigermaßen regelmäßig) wieder los!

Falls es noch irgendwelche Leser gibt, danke ich sie dafür 💜

Wrong side before I know youWhere stories live. Discover now