Kapitel 14

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   Erleichtert atmete Luna die angehaltene Luft aus. Shit, das war knapp! Fast hätte sie... Noch im selben Moment erreichte sie eine so mächtige Druckwelle, dass sie fast das Gleichgewicht verlor und unterbrach ihre Gedanken. Ricky stolperte einige Schritte nach hinten und klammerte sich nach Halt suchend am steinernen, rauen Gelände des alten Schuldachs fest. Sofort spürte sie wie Wärme über ihre Arme strich, das vertraute Kribbeln von Magie. Jace hatte den Kopf vom Silbermond abgewandt und schaute sie mit verwirrtem Blick an. Anscheinend spürte er ebenfalls sie Magie in der Luft flimmern.

  Er schien aber, ganz zu ihrem Erstaunen, nicht zu wissen, was vor sich ging. War er etwa doch nicht derjenige, den sie gesucht hatten? Derjenige, der vom Ältestenrat geschickt wurde? Vorsichtig ging sie auf ihn zu, Schritt für Schritt, um nicht von der starken Macht umgehauen zu werden. Kurz bevor sie ihn erreichen konnte, war die Luft plötzlich wieder still, kein Wind und auch keine magische Wirbel mehr. Genau in dem Moment brach Jace zusammen.

  Luna stürzte nach vorne und konnte ihn grade noch rechtzeitig auffangen, bevor er den Boden erreichte. Ricky eilte ihr zu Hilfe, stützte ihn von der anderen Seite. »Schnell, bringen wir ihn weg!«, sagte Luna. Er nickte und ging voran, um nachzusehen, dass Ria auch nicht mehr hinter der Tür wartete. Sie hatten einfach überhaupt keine Zeit für überflüssige Fragen.

*

  Luna stapfte den Gang entlang, auf der Suche nach einer ganz bestimmten Person. Wo steckt sie bloß? Ich muss wissen, ob er wirklich nichts mit ihr zu tun hat... Sie ignorierte alle anderen Schüler, die ihr beim vorbeigehen seltsame Blicke zuwarfen. Seit der Nacht auf dem Schuldach war sie einfach nirgends mehr zu finden, wie vom Erdboden verschluckt. Jace fragen, was er wusste, konnte sie auch nicht.

  Seit er sich erholt hatte, konnte er sich nicht mehr daran erinnern, was auf dem Dach passiert war. Jedes Mal, wenn sie ihn darüber ausfragte, trat nur ein unsicherer, trüber Schleier in seine sonst so grün leuchtenden Augen. Der Gedanke an ihn machte Luna verrückt. Dieser Junge verwirrt mich! Was ist nur mit ihm los, wieso ist er...SO? Frustriert stapfte sie die endlosen Schulflure weiter.

  Als sie um die gefühlt hundertste Ecke bog, entdeckte sie sie endlich. Bald könnte sie mehr erfahren! Dann wüsste sie, ob sie Jace Vertrauen könnte. Um ehrlich zu sein, dass würde sie schon ziemlich...na ja...erleichtern... Schließlich hatte er ja offensichtlich etwas mit der ganzen Sache hier zu tun.

  Vielleicht könnte er ihr sogar dabei helfen, wieder zurück nach Catland zu kommen! Fast sofort nachdem sie den Gedanken gefasst hatte, verwarf sie ihn wieder. Trotz allem war er immer noch ein Mensch. Er dürfte nicht wissen, wer sie wirklich war und woher sie kam.

  Schnell packte sie Nora Park am Arm. Diese drehte sich erschrocken um, zischte »Was?!«, und riss sich los. Oder eher, sie versuchte sich loszureißen, denn geschafft hatte sie es nicht. Dafür war Luna zu stark. Noras grüne Augen funkelten überrascht und leicht geschockt. Hast wohl nicht erwartet, dass ich dich doch noch finde! »Wir müssen reden.« Ohne loszulassen wandte sie sich ab. Nicht auf den Protest der anderen hörend, zog Luna Nora immer weiter.

  »Hey, du, warte! Was machst du da?« Erstaunt drehten sich die beiden um und Nora rief »Luke! Diese Irre...«, sie deutete auf Luna, »Lässt mich einfach nicht in Ruhe!« Sie beobachtete ruhig, wir er näher kam. Seinen leicht aggressiven Blick ignorierte sie gekonnt, während sie ihn und Nora beobachtete. Irgendwann reichte es ihr aber, also packte sie sie wieder und zerrte die braunhaarige weiter. Ihr »Hey!« beachtete Luna erst garnicht.

  Sie trat in die Bibliothek ein, wo zum Glück nur wenige Schüler ihre Pausen verbrachten. Als sie eine ruhige Ecke erreicht haben, ließ sie Nora endlich los. »Also, okay, worüber willst du reden?«, schnauzte sie Luna an. »Du weißt es.«, eine Feststellung, keine Frage. Nora weitete ihre Augen, dann sagte sie aufgebracht »Nein! Wovon redest du?!« »Catland.« Nora zischte erschrocken auf, dann packte sie Luna an den Schultern. Unbeeindruckt rührte sie sich nicht. »Nicht hier, komm mit!«, forderte Nora sie auf.

  Mit eiligen Schritten entfernten sich die beiden vom alten Schulgelände. Wohin wir wohl gehen? Ich hoffe nur, Nora hat nichts geplant... das würde nur schlecht ausgehen...für sie. Am Ende der Straße bogen sie ab, und stapften direkt zu einem alt aussehendem Tor. Wie erwartet war auch der Garten dahinter und selbst das Haus alt. Naja, man konnte es kaum noch Garten nennen: überall Büsche, kleine Bäume, Schlingpflanzen, und hohes Gras, sodass er eher wie ein kleiner Wald aussah. Auch das riesige Haus wirkte so, als wäre es seit Jahren verlassen: kaputte Fenster, eine löchrige Wand und Ziegel die vom Dach heruntergefallen waren.

  Grade als Luna einige der exotischen Pflanzen beobachtete, wobei sie sich sicher war, dass die meisten aus Catland stammten, da sie sie hier noch nie entdeckt hatte, öffnete sich die verfallene Holztür und ein alter Mann kam mit schweren Schritten heraus. Als dieser Nora erblickte lächelte er erfreut und nickte dann zu Luna. »Kommt, kommt doch rein. Alle beide! Ich habe euch schon erwartet, Nora, Luna... und du? Was machst du hier?« Was macht wer hier? Wir sind doch nur zu zw... oh... Nein... ist uns jemand...? Langsam drehten sich die beiden um und beobachteten, wie eine dunkle Gestalt aus den Schatten trat. »Ricky!« Ich wusste es...

  Er schaute sie nur leicht ertappt an und sagte zögerlich »Eh... ich glaub, wir haben ein Problem...«



Ich habe nach ewigkeiten einige Kapitel entdeckt, die ich anscheinend noch nicht auf Watty übertragen habe. Wow o.O Naja, vielleicht wird es auch mal Zeit, endlich wieder weiter zu schreiben...? Also wenn noch irgendjemand dashier liest: Ich werde jetzt die Kapitel, die ich schon hatte Uploaden, dann werde ich (nach einer eeewig langen Zeit endlich mal wieder) weiterschreiben. Aber mir fällt auf, mein schreibstil hat sich total verändert. Also bitte nicht wundern.

Wrong side before I know youWhere stories live. Discover now