Ein ganz normaler Morgen 3

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Harrys Sicht:

Es war ein angenehmer Morgen gewesen. Meine wundervolle Frau und ich hatten in Ruhe frühstücken können. Wir hatten uns darüber unterhalten, wie wir James auf bestem Wege davon abhalten könnten noch einmal in den Verbotenen Wald zu gehen. Nachdem wir den Howler bereits abgeschickt hatten, war uns beiden bewusst geworden, dass eine öffentliche Erniedrigung nicht die beste Weise war, unserem Kind etwas beizubringen. Danach musste ich mich jedoch auf den Weg zum Ministerium machen, um meinen Job als Leiter der Aurorabteilung nachzukommen. Auch dort fing der Morgen ruhig an. Es war ein wenig Papierkram zu erledigen aber es gab momentan keine großen dunklen Zauberer zu fangen. Diese morgendliche Ruhe wurde jedoch abrupt unterbrochen als der Leiter der Mysteriumsabteilung hereinschneite und nach unserer Hilfe und Kooperation fragte.

Er schien komplett außer sich zu sein. Da jedoch nicht alle in die Geheimnisse der Abteilung eingeweiht werden dürften, lag es an mir ihm zu folgen und je nach Ernst der Lage bestimmte Leute aus meiner Abteilung in das Geschehen einzuweihen. Schnellen Schrittes machten wir uns so in einen mir sehr bekannten Teil der Abteilung.

Als wir in dem kaum belichteten Raum, dessen Inneres wie ein Amphitheater aufgebaut war, eintraten, presste ich meinen Kiefer zusammen. Ich kannte den Raum. Natürlich kannte ich ihn. Vor über zwanzig Jahren war Sirius hier gestorben. Ich hatte mich zwar mit seinem Tod abgefunden aber dieser Raum rief keine guten Erinnerungen auf. Bei näherem Hinschauen gab es jedoch einen Unterschied zum letzten Mal, als ich hier war. Der Torbogen am Ende der Stufen stand noch da, wie eh und je. Jedoch sah ich nicht mehr den schwarzen Vorhang mehr, der trotz der Windstille sich bewegte. Im Gegensatz zum letzten Mal hörte ich auch keine Stimmen. Zu meinem Begleiter herüberschauend, machte der Abteilungsleiter harsche Handbewegungen in Richtung des Torbogens, während er heftig schnaufte.

"Der... Vorhang .. ist fort. Das Portal ... zur Welt ... der Toten. Kurz ... Jungen gesehen."

Durch das stetige Luftholen und Schnaufen war es schwer zu verfolgen, was er mir sagen wollte aber ich glaubte, dass ich es verstanden hatte.

"Einmal ganz ruhig. Kommen sie erst wieder zum Atmen und dann beschreiben sie mir diesen Jungen den sie gesehen haben. Wenn sie zu uns gekommen sind, besteht hier die Möglichkeit, dass wir es mit einem neuen Schwarzmagier zu tun haben?"

Nach mehreren Durchatmen schien der Abteilungsleiter endlich in der Lage zu sein mir mehr zu sagen. "Als ich zur Routinekontrolle zum Raum kam, konnte ich nur noch sehen, wie ein Mann oder Junge wegapparierte, aber man kann hier eigentlich nicht apparieren. Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich sogar sagen, dass es aussah, als würde er mit den Schatten verschmelzen. Bleiche Haut, dunkles haar, dunkle Klamotten. Mehr konnte ich nicht erkennen."

Es war ein Anfang aber damit konnte ich recht wenig anfangen. Ich seufzte. Es würde doch ein langer Tag werden. Aber warum würde jemand diesen Durchgang schließen? Oder wurde er geklaut, wie auch immer das gehen sollte? Das würde auf einen Schwarzmagier deuten. Bei ersterem wäre ich demjenigen beinahe dankbar. Dieser Vorhang, hatte mir nichts als Leid gebracht aber das zweite, dass wäre ein Problem. Ein großes sogar.

"Ich werde ein paar meiner Kollegen informieren müssen, um eine bestmögliche Suche auf diesen Mann zu ermöglichen. Während wir uns auf die Suche konzentrieren sollten sie sich auf die Untersuchung des Torbogens konzentrieren, da dies in ihrer Expertise liegt. Wir sollten aber weiterhin kooperieren."

"Das werden wir tun. Wie werden sie vorgehen?"

"Aufgrund des Informationenmangels werden wir fürs Erste nur dunkle Organisationen rausfiltern, die für so etwas in Verdacht kommen würden. Jede einzelne weitere Information, die sie uns somit beschaffen können, ist wichtig. Ohne weitere Informationen könnte es schwer werden ihnen viel weiter zu helfen.", antwortete ich. In Gedanken war ich schon bei der Nachricht an meine Frau, dass ich heute später nach Hause kommen würde.

Schweren Schrittes machte ich mich zurück. In meinem Büro warteten auch schon die Zaubereiministerin auf mich, eine meiner besten Freunde Hermine. Bestimmt wurde auch sie inzwischen über den Vorfall informiert und wollte mit mir darüber reden. Manchmal war es schade wie oft wir uns über solche ernsten Themen unterhalten mussten, anstatt einfach die Freundschaft wie früher genießen zu können.

"Hallo Hermine. Ich schätze du bist wegen dem Vorfall in der Mysteriumsabteilung hier?"

"Hallo Harry. Nein, ich bin hier, weil ich einen dringenden Feuerruf von deiner Frau bekommen haben, da sie dich in deinem Kamin nicht erreichen konnte. Von welchem Vorfall sprichst du? Aber er wird warten müssen."

"Wieso? Was ist vorgefallen? Geht es Ginny gut? Ist etwas mit unseren Kindern?" Ich wurde leicht panisch. Hoffentlich war nichts schlimmes vorgefallen aber Ginny würde Hermine nicht rufen, wenn es nicht etwas schlimmes war.

"Ginny geht es gut." Für einen Moment atmete ich auf. Ihr ging es gut. Aber dann konnten es nur unsere Kinder sein. Seitdem ich jeden einzelnen von ihnen am Bahnhof abgesetzt hatte, machte ich mir Sorgen um sie. Was wäre, wenn sie in ähnliche Schwierigkeiten kommen würden, wie ich damals? Schon beim bloßen Gedanken daran wurde ich blass. natürlich wusste ich von James Eskapaden und so nervig sie auch waren, freute es mich, wie sehr er seinen Namensvettern Ehre machte. Sirius wäre stolz auf ihn und so kam ich nicht umhin auch Stolz für ihn zu empfinden. Hoffentlich war es nur ein mal wieder misslungener Streich und ich sollte mich zusammen mit Ginny bei den aufgebrachten Eltern der Kinder entschuldigen. "James und Albus werden vermisst. Seit gestern Abend konnte niemand die beiden mehr finden."

In diesem Moment brach eine Welt für mich zusammen. Meine Kinder wurden vermisst. "Aber wie? Weiß jemand, was die beiden vorhatten? Und zusammen? Sind wir uns sicher, dass nicht noch jemand anderes involviert ist? Warum sollte Albus von alleine verschwinden?" Albus war ruhig. In letzter Zeit zu ruhig. Was hätte ihn zu so etwas gebracht?

So beruhigend wie möglich, probierte Hermine auf mich einzureden: "Wir wissen noch nicht viel. Roses Angaben nach, haben sich die zwei bereits gestern untypisch verhalten. Ihr nach haben die zwei den Glückstrank von einem Slytherinschüler der 6.Klasse gestohlen. Und zwar zusammen. Und trotz der Nachfragen meiner Tochter, hatte Albus ihr nicht sagen wollen was los war. Ich meine wenigstens mit ihr hat dein Sohn immer alles geteilt. Er hatte ihr noch versprochen ihr heute alles zu erzählen aber seitdem hat niemand die zwei mehr gesehen. Die Karte und der Umhang sind auch weg. Vielleicht haben sie nur einen neuen Geheimgang im Schloss gefunden und kommen nicht mehr raus. Wir werden sie wieder finden."

Ich nickte. "Bestimmt hast du recht. Aber ich werde trotzdem nach Hogwarts gehen. Sehen wie ich am besten helfen kann." Bereits auf dem Abmarsch, fragte Hermine hinter mir noch: "Bevor du gehst, von welchem Vorfall hast du geredet? Dann werde ich das übernehmen, während du weg bist. Und ich werde Ron mit an die Schule schicken. Jemand muss sich um Rose kümmern. Sie war ganz außer sich."

So sehr ich auch auf der Stelle los wollte. Die Zeit musste ich mir nehmen, ihr die Situation der Dinge hier zu erklären. Ansonsten könnte das Problem noch größer werden. Dankbar, dass Hermine es für mich übernehmen würde, hielt ich mich davon ab meine Zähne zu knirschen. Ich wollte zu meinen Kindern. Ich wusste, dass auch das sie zu Rose wollte aber sie war sich ihrer Verantwortung bewusst. Sie schaffte Zeit für mich, dass ich mich um meine Kinder kümmern konnte und überarbeitete sich mal wieder selbst und nahm sich selbst so die Zeit. Ich war dankbar und fing an in knappen Worten zu erklären. Sie runzelte die Stirn und war bereits in ihren Gedanken gefangen und kam bestimmt mit dem bestmöglichen Plan auf, das Problem anzugehen.

Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf direktem Weg nach Hogwarts, während ich mir selbst versprach, dass ich das nächste Mal derjenige war, der Hermine Zeit verschaffte.

Harrys Sohn (Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt