Glauben oder nicht glauben?

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Harrys Sicht:

Albus druckste herum: "Weil Sammy, er hatte von dem Minotaurus erzählt und das ich genauso wie er ADHS habe und legasthenisch bin und Grover der Satyr, wollte etwas überprüfen und ist nochmal hierher gekommen."

"Und was hat das bitte mit dem Ganzen zu tun? Und genau was wollte er überprüfen? Ich merke doch, dass ihr probiert um etwas herumzureden!" Ich war wütend.

Albus sah nervös aus. Nervöser als noch am Anfang des Gesprächs. James legte ihm eine Hand auf die Schulter und übernahm die Erklärung: "ADHS und Legasthenie sind Anzeichen von einem Halbgott, Dad. Und " Er drückte Albus Schulter fest zusammen. "... der Grund, warum wir probieren um das Thema herumzureden, ist weil Albus, weil wir Angst haben vor eurer Reaktion. Genauso wie du siehst, dass wir drum herum reden, können wir sehen, dass ihr uns nicht wirklich glaubt. Du gehst doch immer noch die verschiedenen Möglichkeiten durch, was stattdessen passiert sein könnte. Also wie wäre es, wenn du uns einfach nur zuhörst und einfach glaubst." Ich musste zugeben, er hatte recht. Ich hatte ihn auch noch nie so erwachsen erlebt aber das änderte nichts an der Unmöglichkeit dieser Tatsachen. Mein jüngerer Sohn war schwer am atmen. Um mich herum nahm ich ein lautes Rauschen wahr.

"Ich verspreche, dass ich das, was ihr mir erzählen werdet, fürs Erste nicht infrage stellen werde." Etwas besseres konnte ich nicht anbieten. Die Atmung meines Kindes machte mir Sorgen.

"Ich verspreche es auch! Ich mein, ich werde euch vielleicht damit aufziehen, kein Versprechen da aber ich werde euch glauben.", meldete sich Lily das erste Mal zu Wort. Sie war ungewöhnlich still gewesen. Auch Rose stimmte schnell zu. "Geht es dir gut, mein Schatz?", erkundigte sich meine Frau bei Albus. Er antwortete nicht. "Wenn es das für dich leichter macht, verspreche ich es euch auch.", sprach sie liebevoll. Die Atmung schien sich ein wenig zu beruhigen.

"Es gibt in der griechischen Mythologie die Reinkarnation." Das wusste ich bereits. Worauf wollte er hinaus? "Das heißt, dass jeder Einzelne von uns eine Reinkarnation sein könnte." Er schaute beruhigend zu Albus. "Wir ihr auch wisst, kann man den Nicht-Mythen nach sich im nächsten Leben nicht an das vorherige erinnern." Ich hatte eine böse Vorausahnung. Warum sonst zog er den Teil in die Länge? Von meiner Frau hörte ich das leise Murmeln: "Nein, das wusste ich nicht."

James holte tief Luft und setzte an aber Albus stoppte ihn. "Ich werde es ihnen sagen, James.", presste er hervor. Seine Atmung war noch immer unregelmäßig. James nickte. Albus setzte an: "Ich bin die Reinkarnation eines Halbgottes und ich habe immer wieder Träume aus dem Leben."

Mein Gehirn setzte aus. Was? Unser Sohn starrte uns erwartungsvoll an. Ich musste etwas sagen. Aber was? Dass das nur eine Ladung Pferdedung sein konnte? Aber mein Sohn glaubte es. Ich hatte versprochen es auch zu glauben. Es nicht infrage zu stellen. Das Rauschen wurde lauter. Noch immer schaute unser Sohn uns erwartungsvoll an aber wir waren noch immer alle erstarrt. Es krachte. Aus den Wänden strömte Wasser hervor. Die Rohre waren geplatzt.

Ich war froh ein wenig Zeit für meine Antwort bekommen zu haben. Schützend hielt ich meine Arme über den Kopf. Nicht das es half, ich war trotzdem pitschnass. Das Wasser schien wieder abzuebben. Übrig blieben nur sechs klitschnasse Personen. Ich schaute zu meinen Söhnen. Fünf klitschnasse Personen. Irgendwie war Albus komplett trocken geblieben. Er war bleich im Gesicht und James sah aus, als würde er ihn beruhigen. War das versehentliche Magie gewesen? Wie viel Angst muss er gehabt haben uns das zu sagen? Er glaubte es. Glaubte ich es?

"Geht bitte erst einmal auf eure Zimmer. Wir müssen dieses Chaos beseitigen. Wir werden gleich weiterreden." Ich benötigte die Meinung meiner Frau. Und ich probierte das Unvermeidbare hinauszuzögern.

James und Albus wollten zum Protestieren ansetzen aber ich flüsterte nur leise "Bitte!" und die beiden gingen nach oben. Der verletzte Blick von Albus würde mir jedoch nie wieder aus dem Kopf gehen. Ich hatte ihm nicht geantwortet. Auch Rose und Lily begaben sich nach oben.

Ginny und ich waren im Chaos allein. Sie setzte nicht dazu an ihren Zauberstab herauszuholen sondern schaute mich nur mit leeren Augen an. "Glaubst du das?"

"Ich weiß es nicht, Ginny. Ich weiß nur das die beiden es glauben."

"Denkst du es könnte sein, dass was Malfoy gesagt hat?" Sie konnte es nicht einmal aussprechen.

Ich schüttelte den Kopf. "Wissentlich nicht. Ich meine, du hast sie gehört. Aber das sie jemand hereinlegt? Ja. Unsere Jungs können doch nicht wirklich glauben, dass Al eine andere Person ist, oder? Sie haben selbst gesagt, dass man keine Erinnerungen hätte."

Ginny nickte. "Es passt nicht zusammen. Und Albus Auge!", fiel ihr wieder ein. Ich fluchte. "Wie können wir uns das erklären?"

"Und hast du bemerkt? Dieser Nico. Er kann apparieren." Sie hatte recht. "Das muss der Nekromant gewesen sein!" Wie hatte ich das während der Erklärung übersehen können?

Er war derjenige gewesen, der unseren Söhnen alles 'erklärt' hatte. Wenn einer in der Position war meine Söhne anzulügen, dann dieser Nico. Selbst Dumbledore hatte nicht an den Tod geglaubt. "Wie denkst du können wir ihnen helfen?", fragte ich meine Frau.

Sie überlegte. "Wir sollten schauen, ob sie mit Flüchen belegt worden sind. Probieren ihnen zu zeigen, dass sie angelogen worden sind."

"Denkst du das wir sie ins St.Mungos schicken sollten?", fragte ich leise. Vielleicht konnten sie helfen.

"Sie sind nicht verrückt, Harry! Sie wurden angelogen!", fuhr meine Frau mich an. "Das meine ich auch gar nicht, Schatz. Aber Albus hatte Erinnerungen erwähnt. Träume. Dort befinden sich Fachkräfte. Leute, die darauf spezialisiert sind Flüche zu brechen und die Wahrheit hinter solchen Träumen herauszufinden."

"Aber ich möchte nicht. Ich möchte meine Kinder nicht an Fachkräfte abgeben. Ich möchte nicht, dass Fremde in den Gedanken meiner Kinder herumstöbern! Egal, ob sie komische Träume haben oder nicht!" Auch ich erinnerte mich daran, wie schlimm ich es fand Snape in meinen Gedanken zu haben.

"Was schlägst du dann vor?"

"Ist Dumbledores Denkarium noch in McGonagalls Büro?"

Ich mochte den Gedankengang meiner Frau.

Harrys Sohn (Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt