#16 Beweisen

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Dylan

Wenn Austin sich nicht irgendwann selber Vorhänge kaufen würde, würde ich das übernehmen, dachte ich mir. Drüber bei ihm im Zimmer spielte sich so ziemlich ein Live Porno ab. Calvin, der neben mir stand, betrachte das ganze auch nur skeptisch. Genervt zog ich meine Vorhänge zu, da ich mir das nicht weiter anschauen wollte. Ich wusste noch nicht Mal, dass Austin eine Freundin hatte.

„Ich glaube, dass werde ich nie wieder vergessen", schüttelte Calvin mit seinem Kopf. „Ich auch nicht mehr. Naja egal, wie war es gestern im Freibad", lenkte ich vom Thema ab. „Du musst unbedingt Mal mitkommen. Casper hat sich voll den Sonnenbrand geholt", erzählte er mir. „Komme beim nächsten Mal mit. Ruby hatte sich halt über das Treffen gefreut, da wir so etwas schon lange nicht mehr gemacht haben", erklärte ich ihm.

Calvin grinste mich an, denn es war ein indirektes Versprechen. Seufzend lief ich zu meinem Kleiderschrank, da ich meinen Kram für das Training schon zusammenpacken wollte. Als mein Notizbuch von meinem Kleiderschrank fiel, hob ich dieses schnell auf, da Calvin das nicht sehen durfte. Schnell stopfte ich es zwischen meine Kleidung. Kurz überprüfte ich mit einem Blick nach hinten, ob Calvin etwas gesehen hatte, aber dieser hing wieder an meinem Fenster.

„Sonderlich gut läuft es ja nicht zwischen den beiden", kommentierte Calvin seine Beobachtung. „Warum?", hakte ich nach. „Austin hat das Weib von sich runter geschubst. Sie sah nicht sonderlich begeistert aus. Sex hatten die dadurch auch nicht", erzählte er. „Mitleid habe ich nicht mit ihr. Er sah mir nicht sonderlich begeistert aus", meinte ich.

Erneut schüttelte ich meinen Kopf, wobei ich meine gepackte Tasche aufs Bett schmiss. Kurz schaute ich auch durch den Spalt, des Vorhangs, bevor ich ihn aufforderte mein Zimmer zu verlassen. Gemeinsam liefen wir runter. Da Mom und Dad noch arbeiten waren, konnten wir uns entspannt auf die Couch setzen.

„Jamie hat mir gestern im Freibad erzählt, dass am Wochenende eine Party bei Brandon steigt. Hast du eventuell dahin zu gehen?", fragte Calvin so unsicher wie noch nie. „Klar. Wird bestimmt witzig", sagte ich ihm zu. „Vielleicht bekommst du endlich Evelyn rum", fügte ich noch hinzu, wodurch die röte in seine Wangen stieg.

Calvin stand schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf Evelyn. Evelyn war eine der beliebtesten Mädchen in unserer Stufe, aber viel zu tun hatte ich nicht mit ihr. Sie war schon öfter bei den Lacrosse Spielen, da ihr Bruder, Logan, auch in meinem Team war. Mich wunderte es fast schon, dass ich noch nie wirklich ein Wort mit ihr getauscht hatte, aber das lag wahrscheinlich an ihrem Bruder. Auf einmal klopfte es an unserer Terassentür, wodurch ich nur rief, dass offen sei. Riley sah gereizt aus, als sie uns ins Wohnzimmer kam. Verwundert musterte ich sie, womit ich sie indirekt aufforderte zu reden.

„Alles gut?", fragte ich schließlich, als Riley noch immer nicht redete. „Nicht wirklich, aber ich brauche gerade ein bisschen Abstand. Da ich niemanden kenne, bin ich nun hier", erklärte sie. „Komm her", klopfte ich neben mich, bevor ich meinen einen Arm offen hin hielt.

Zögerlich setzte Riley sich neben mich, wobei ich meinen Arm vorsichtig um sie legte. Sofort vergrub sie ihr Gesicht in meiner Halsbeuge. So ein Verhalten kannte ich von Ruby, wodurch ich Ruby vorsichtig durch ihre Haare strich. Als mein Oberteil und mein Hals leicht feucht wurden, schaute ich besorgt zu ihr. Calvin schien es auch bemerkt zu haben, denn auch er musterte uns. Mit einem Handzeichen machte ich ihm klar, dass es besser wäre, wenn er uns kurz alleine lassen würde.

„Was ist passiert?", fragte ich erneut, als Calvin uns alleine ließ. „Austins Ex ist vorhin bei uns aufgetaucht. Eigentlich wollte ihr eine reinhauen, aber er ist dann dazwischen gegangen. Jetzt macht sie ein Drama mit falschen Behauptungen. Es macht mich fertig, dass Austin es einfach über sich ergehen lässt anstatt etwas dagegen zu sagen", erklärte Riley, wobei sie öfter schluchzte. „Was sagt sie denn?", interessierte ich mich. „Du kannst dir das Drama gerne anschauen gehen", bot sie mir an. „Liebend gerne", grinste ich.

Das Drama wollte ich mir wirklich nicht entgehen lassen. Ich wartete noch, bis Riley sich beruhigt hatte. Als sie dann wirklich bereit war, lief ich mit ihr rüber. Von der Terrassentür aus hörte man genug, wodurch wir dort stehen blieben. Ich wollte nicht, dass man mich unbedingt sah.

„Du hast mich immer nur benutzt. Ich war dir nie irgendwas wert", wurde Austin angeschrien. „Bist du bald fertig?", fragte Austin entspannt. „Oh nein, du bist das letzte. Ich kann es nicht glauben, dass ich eine Beziehung mit dir eingegangen war", fuhr sie fort. „Ebenfalls", gab er wieder nur von sich.

Austin reagierte wirklich nicht darauf, was sie sagte. Er kam mir so desinteressiert vor. Da wollte ich schon gar nicht wissen, wie die Beziehung gelaufen war. Seine Ex kam anscheinend auch nicht zum Ende. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass sie keine Luft holte. Riley schaute mich unsicher an, denn ihr schien nie Situation noch immer nicht zu gefallen, aber zu verübeln war es ihr auch nicht. Ich konnte nicht verstehen, warum er so ruhig blieben. Naja, vielleicht war es auch seine Taktik.

„Du hättest bei dem Angriff sterben sollen", war das letzte was sie sagte. „Und trotzdem sitze ich hier noch", gab Austin noch immer ruhig von sich. „Du hättest lieber bei deiner Geburt sterben sollen", ging Riley rein, wodurch ich ihr folgte.

Austin schaute mich irritiert an, aber kam dann auf mich zu. Von hinten legte er seine Hände um mich. Nun war ich derjenige, der irritiert war. Ich verstand nicht, was sein Plan zu sein schien. Riley grinste zu uns, aber Austins Ex sah mindestens so irritiert aus wie ich. Seine Hände um meinen Bauch und sein Kinn auf meiner Schulter fühlten sich wie ein Feuerwerk an. Ein ungewöhnliches Kribbeln füllte meinen Bauch. Anscheinend wurde ich krank.

„Grace, genau deswegen werde ich keine Beziehung mehr mit dir eingehen. Ich bin mit Dylan zusammen", drückte Austin mir einen Kuss gegen den Hals. „Das stimmt", bestätigte ich, da ich seinen Plan verstanden hatte.

Grace fiel das Glas, welches sie in der Hand hielt, auf den Boden. Riley zuckte kurz zusammen, aber Grace Blick lag feste auf Austin und mir.

„Ihr lügt", erkannte sie, wobei sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. „Sicher?", drehte Austin mich zu sich.

Ich konnte es nicht glauben, dass Austin so weit ging, damit er sie überzeugen konnte. Eine Hand legte er an meine Hüfte und die andere hinter meinen Hals. Sein Blick war entschuldigend, als er mir näher kam. Austin Hunter küsste mich nur, damit er seiner Ex etwas falsches beweisen konnte.

Der Verrat in PersonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt