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Diese Geschichte hat mich sehr berührt, je weiter sie voranschritt. Die Idee, eine Geschichte nur anhand von Anrufbeantworter-Nachrichten zu erzählen, fand ich schon zu Beginn sehr kreativ. Nach den ersten Nachrichten konnte ich ahnen, worauf es hinausläuft.

Die verschiedenen Phasen der Trauer spiegelst du toll in den Nachrichten wieder, vom Leugnen zur Wut, von Schuldgefühlen zur Akzeptanz und zum Weiterleben.

Auch die verschiedenen Charaktere der Angehörigen lernt man kennen und man fühlt mit ihnen mit.

Formal konnte ich kaum Fehler entdecken, das, was mir aufgefallen ist, verbuche ich unter “Flüchtigkeitsfehler”.

Sprachlich gibt es keine Besonderheiten, was aber auch schnell die Authentizität der Nachrichten hätte schmälern können.

Das Einzige, was ich bekriteln möchte, ist die Art und Weise, wie Lisa in ihrer Nachricht aufdröselt, was genau passiert ist. Das kommt für mich nicht so authentisch rüber wie die anderen Nachrichten, eher erklärend. Natürlich möchtest du dem Leser mitteilen, was mit John geschehen ist, aber das hätte man meiner Meinung nach noch etwas besser verpacken können. Eine Idee könnte da zum Beispiel sein, die Details wie selbstverständlich einfließen zu lassen, mit noch mehr Emotionen. (“Wieso musstest du Vollidiot auch vor ein Motorrad rennen? Hättest doch einfach das nächste Taxi nehmen können!” statt “Du wolltest dich beeilen. Das Taxi war aber auf der anderen Straßenseite und dann kam da diese Frau, die auf das Taxi zusteuerte. Du konntest nicht mehr warten, bist einfach losgerannt, über die Straße hinweg auf das Taxi zu.

Woher sollte es der Motorradfahrer auch gewusst haben?“)

Bei der Frage nach den Sinneseindrücken musste ich auch ein paar Punkte abziehen. Sie haben mir beim Lesen der Geschichte nicht gefehlt, hätten aber in kleindosierter Form eingebracht werden können (z.B. “Ich werde nie wieder deine Hand halten oder den Geruch deines Schokoladen-Chili-Shampoos riechen können”).

Die Frage zum Protagonisten finde ich schwierig zu beurteilen, da man über John alle Details nur passiv aus der Sicht anderer erfährt. Trotzdem geht es in der Geschichte hauptsächlich um ihn, deswegen hab ich meine Punkteverteilung auf ihn bezogen.

Zum Abschluss: Ich bin ich sehr begeistert von deiner Geschichte und der ungewöhnlichen Erzählweise, ich danke dir für diesen Herzschmerz-Lesegenuss!

Gesamtpunktzahl:  520 von 555

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Sprache (jeweils max. 10 Punkte bzw. max. 80 bei Rechtschreibung)

Rechtschreibung

Werden die Regeln der Deutschen Rechtschreibung eingehalten? 

75 /80 Punkte

Grammatik

Wie werden die Regelungen zur Grammatik umgesetzt? 

20 Punkte (0, 5, 10, 15 oder 20)

 
Schlüssel:

0 = Textverständnis ist durch zahlreiche Grammatikfehler stark eingeschränkt

5 = Grobe Verstöße gegen die Grammatik häufen sich

10 = Verstöße in vielen Bereichen

15 = Einige Verstöße in wenigen Bereichen

20 = Weitgehend korrekte Verwendung der Grammati

Zeichensetzung

Wie sinnvoll und regelkonform erfolgt die Nutzung von Satzzeichen? 

Ideenzauber 2023 - KritikbüchleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt