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»Und jetzt wollt ihr wieder zu diesen Grauen?« , fragte Eva.

Dag, der am Küchentisch saß, nickte. »Wir müssen noch mal mit Jack reden.«

»Und dann ... zu einem euch unbekannten Planeten reisen?«

Er nickte abermals. »Genau.«

»Warum ihr?«

»Weil nur wir ... Schatz, glaub' mir, ich würde am liebsten auf alles scheißen, aber ... ich kann Vincent damit nicht alleine lassen.«

»Ich weiß. Ich hab' ... ich hab' nur Angst.«

»Du musst keine Angst haben. Es wird nichts gescheh'n. Das verspreche ich dir. In der Simulation kann uns nichts passieren.«

»Und auf diesem Planeten?«

Dag blickte in ihre Augen. Er wollte sie nicht belügen, dennoch verschwieg er den Namen des Planetoiden. Sie sollte sich keine Sorgen machen. Und Vincent meinte ja, dass es nur eine Bezeichnung war. Mehr nicht. Langsam schüttelte er den Kopf. »Nein. Er ist nicht bewohnt, so viel wir wissen. Da wird ebenfalls nichts geschehen.«

»Ich glaube, es wird nie enden, oder?«

»Doch. Ich mein', ich kann halt nichts dafür.«

»Das weiß ich. Du bist halt ... aus zwei Welten.«

Dag legte seine Hand auf ihre, als sie sich hinsetzte. »Unser Plan wird ... weiterhin durchgezogen?«

Sie lächelte und nickte. »Wir werden alt. Mittlerweile planen wir.«

»Können uns auch gern überraschen lassen.«

»Nein. So ist schon richtig.«

Dag blickte zur Uhr. »Paar Minuten hätten wir noch, um Baby Nummer zwei ...«

Es klingelte an der Haustüre. »Nein, die paar Minuten haben wir nicht.« , erwiderte sie und stand auf.

»Warum ist der immer überpünktlich?« Dag schlurfte voran, um Vincent die Türe zu öffnen.

»Vielleicht sollten wir Jack doch bezüglich des Buches fragen.« , schwafelte dieser einfach drauf los, als er eintrat. »Es könnte ja sein, das wir dieses Teilchen doch noch benötigen, und dann wäre es besser, im Voraus schon mal mehr zu wissen, statt noch einen Trip auf die Agenda unseres Lebens zu packen.«

»Du meinst, er weiß etwas darüber?« , brummte Dag und latschte ihm hinterher.

»Möglicherweise.«

»Du hast das Buch bei?« , fragte Eva.

»Ja.« Vincent holte es hervor.

Dags Frau blätterte in dem Büchlein herum. »Habt ihr alles ausprobiert?«

»Ja. Alles Mögliche, um etwas Geschriebenes sichtbar machen zu können.«

Eva runzelte die Stirn. »Vielleicht steht da nichts geschrieben.«

»Ja. Das habe ich auch schon gedacht, aber der Wurmlord muss ja darin irgendwas gelesen haben. Somit ... sollte da etwas stehen. Wenn es nicht weggezaubert wurde, oder ... keine Ahnung.«

»Sollte. Aber ...« Sie wechselte zur letzten Seite. »Vielleicht hast du ja Recht.«

»Was?«

Sie legte das Buch auf eine Kommode und kramte einen Stift hervor.

»Was hast du vor?« , fragte Dag.

»Vielleicht ist da ja wirklich ein Zauber oder so drauf. Denkt mal an Harry Potter.«

»Harry Potter?« , hakte Vincent nach.

»Ja.« Sie blätterte auf eine Seite und schrieb das Wort Hallo ... doch man konnte nichts erkennen. Fix öffnete sie eine Schublade und kritzelte auf dem Blatt Papier herum, welches sie herausgefischt hatte. Der Stift funktionierte einwandfrei.

Abermals probierte sie es in dem Buch aus und anschließend wieder auf dem Papierblatt, als immer noch nichts zu sehen war.

Zur Probe nahm sie einen anderen Stift und testete den erst aus, ehe sie zum wiederholten Male in dem Buch ein Hallo hinkritzelte.

Nichts.

Man konnte einfach nichts sehen.

»Kommt noch ein Abrakadabra oder war das der Zauber?« , fragte Vincent.

»Spinner.« Sie lachte ein wenig, als sie ihn schubste. »Ich dachte halt ...«

»Vielleicht ist es der falsche Stift.« Dag nahm das Buch und testete ebenso kurz das aus, was seine Frau gerade vorgeführt hatte.

»Du denkst, das wäre richtig?« Vincent legte den Kopf schräger.

»Na ja ... man kann nichts lesen. Eventuell liegt es tatsächlich am Stift.«

»Und woher sollen wir wissen, welcher es ist?«

»Es liegt im Bereich des Möglichen, das er auf Dauruta ist.«

»Und jetzt sollen wir da auch noch nach suchen?«

»Das kann Lena machen, während wir das andere schaukeln. Sie muss ja nicht tatenlos nur herumsitzen.«

»Sehe ich genauso.« , mischte Eva mit. »Ich hab' nichts gegen sie, aber ist das alles so wichtig? Und wieso müsst ihr das tun? Seid ihr die Ritter ihrer Tafelrunde?«

»Sie kann den Planeten nicht betreten.« , antwortete Vincent. »Und wenn wir schon den letzten Part ausführen müssen, will ich auch gänzlich im Bilde sein, bevor uns nachher noch Informationen fehlen.«

»Ja, verstehe ich. Aber das wird das letzte Mal sein. Notfall, jederzeit. Doch ansonsten wird mein Mann für keinen mehr den Laufburschen spielen.«

»Ich weiß und ich versteh' dich.« Bei Vincent kickte ein wenig das schlechte Gewissen. Denn Dag kam nur wegen ihm mit ... nicht weil er unbedingt Lena helfen wollte. Anscheinend hatte er diesen Umstand nicht erklärt.

Der Lockenkopf ging zu Eva und küsste sie. »Das letzte Mal. Versprochen.«

Alle tragen Schlips und Kragen, wir sind hier die Aliens (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt