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»Das kann nicht sein.« Vincent sah sich um, als sie durch das Portal hindurchgegangen waren.

»Sind wir ... bei den Grauen?« Dags Blick schweifte ebenso umher.

»Nein. Das kann nicht sein ... Oder?«

»Was meint ihr?« , fragte Blobby, welcher der Erwartung entsprechend als Gefäß mitgereist war.

»Hier ... hier sieht es gottverdammt aus, wie in der Simulation.«

»Wie ist das möglich, Vinne.« , wollte Dag wissen und sah zu dem Wald, der sich vor ihnen erstreckte.

»Vielleicht ist das auch ... so ... so eine Wahrnehmungstäuschung. Der ... der Faden war minimal und wir konnten durch. Das ... das scheiß verfickte Buch ... da ging es auch nicht ...«

»Stotter' ruhig weiter herum. Das ändert nicht, wie es hier aussieht.«

»Vielleicht ist es auch nur ein blöder Zufall. Mehr nicht.«

»Wollt ihr zurück?« , fragte Blobby.

»Nein. Oder?« Vincent sah zu Dag, der schüttelte jedoch schon den Kopf. »Lasst uns die ... Oma ... Mutter, wer auch immer suchen und dann hauen wir ab.« , sprach er deshalb weiter und ging voran.

Die anderen beiden folgten ihm in den Wald hinein.

»Wohin ... geh'n wir genau?« , hakte Dag nach.

»Hab' ich 'ne Karte vor mir?«

»Nein, aber ... was genau suchen wir? Wir müssen doch einen Anhaltspunkt haben.«

»Die Mutter.«

»Ja, aber wo steckt sie?« , fragte Dag. »Wir hätten das Buch besser mitnehmen sollen.«

»Ich bin nicht der Meinung, das Lena es uns mitgegeben hätte. Sie hat eben irgendwas drin gelesen. Demzufolge hat sie eine Frage gestellt.«

»Meinst du?«

Vincent nickte. »Sie war vollkommen vertieft.«

»Und ...?«

»Und ... keine Ahnung. Mehr weiß ich gerade nicht. Aber ... sie sollte sich meiner Meinung nach nicht noch mehr in irgendwas verrennen.«

»Du meinst, das es noch mehr gibt, als ... das, was wir hier in diesem Augenblick machen?«

»Wer weiß.« , antwortete er. Dag blieb aus heiterem Himmel stehen, weshalb er ihn demzufolge fragend ansah. »Was ist los?«

»Nicht ... bewegen.« , sprach er mit fast geschlossenem Mund.

Vincent sah zu Blobby, der dessen ungeachtet die Schultern zuckte. »Was ist los?« , wiederholte er leise.

»Wir sind nicht allein.«

»Was meinst du?«

Dag deutete mit seinem Kopf in eine Richtung und Vincent sah zeitgleich mit Blobby hin. »Ist das ...?«

»Ein Einhorn.« , sprach Dag nun noch leiser. »Genau so einer, ist mir in der Simulation nachgelaufen und wollte mich töten.«

Alle drei sahen auf die kleine Lichtung, wo ein Wesen mit sichtbarem Horn graste. »Aber ... wie ist das möglich?«

»Ich hab kein'n Plan Vinne, aber ich bin dafür, das wir uns verpissen, bevor der merkt, das wir hier sind.«

Langsam und mit Blick auf diese Fabelgestalt gerichtet, steuerten sie einen anderen Weg an.

»Er hat uns nicht bemerkt.« , meinte Vincent, nachdem sie sich weit genug entfernt hatten.

»Wie ist das möglich? Das ist haargenau dasselbe verdammte Vieh gewesen. Ich hab's vor Jahren also schon gesehen.«

Sein bester Freund blickte sich um. »Ich versteh' es doch auch nicht.«

»Vielleicht sind wir gar nicht in der Unterwelt. Wahrscheinlich sind wir doch in der Simulation gelandet. Anders gibt es keine Erklärung.«

»Wie sollen wir da gelandet sein? Das macht keinen Sinn.«

»Hier macht gar nichts Sinn. Es hieß, hier wäre die Mutter. Ich dachte, wir landen hier und sind Schwupps bei der Ollen.«

Vincent blieb stehen und schloss nach einigen Sekunden die Augen, ehe er sich wiederholt umblickte. »Wir sind nicht in der Simulation.«

»Wie kommst du darauf?«

»Keine Tür.« Sein Zeigefinger schweifte umher. »Es hat sich nichts gezeigt, nachdem ich zur Mutter wollte.«

»Okay, dann sind wir halt nicht da. Dennoch finde ich es sehr beängstigend, dass es hier genauso aussieht wie bei den Grauen.«

»Das kann auch wirklich nur ein dämlicher Zufall sein, Dag. Das ... das ist die Natur. Die kann hier und da schon mal ähnlich wirken.«

»Und die Pferdefresse mit 'nem Dildo auf dem Kopf? Wie erklärst du dir diesen Zufall?«

»Da hinten ist eine Hütte.« , unterbrach Blobby die Gedankengänge von Vincent, der versuchte, darauf eine plausible Erklärung zu finden.

»Nein.« , kam aus seinem Mund, als er hinsah.

»Doch. Schau hin. Wenn du ...«

»Ich seh' sie Blobby. Darauf war nicht mein Nein gemündet.«

»Worauf dann?«

»Das ist haargenau dieselbe, bei der ich nach der Pilzfresserei gelandet bin.«

Dag wusste, was Vincent da ansprach. »Sicher?«

»Klar. Ich erkenne sie genau wieder.«

»Und was machen wir jetzt?«

»Warst du denn damals dadrin?« , fragte Blobby.

»Ja.«

»Vielleicht fühlst du dich wohler, wenn wir nachsehen. Möglicherweise sieht es da anders aus.«

Vincent dachte nach und nickte schließlich. Umsehen mussten sie sich so oder so. Sie näherten sich der Behausung und er bekam ein mulmiges Gefühl, als er auch die Nebelschwaden dicht am Boden bemerkte.

Dag klopfte an der Türe. »Wir können nicht einfach eintreten. Womöglich wohnt hier jemand.«

»Eigentlich sollte hier niemand wohnen. Laut Erzählung war das der Planet der Erschaffung und danach nur ... das Ende. Nicht der Beginn einer Zivilisation oder so.«

Der Lockenkopf lauschte und öffnete schließlich den Eingang, nachdem er nichts vernahm. »Und?« , fragte er und sah zu seinem besten Freund, als sie hineingegangen waren.

»Es sieht genauso aus, wie in der Simulation.« , sprach er und sah auf die Türe, die zum Keller führte. »Ich denke, wir müssen da runter.«

Alle tragen Schlips und Kragen, wir sind hier die Aliens (Band 3)Where stories live. Discover now