Office Party

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Eines muss sie der Lady lassen, sie weiß wie man einen Aufenthalt angenehm gestaltet. Natürlich wollte Integra, dass Onyx im Anwesen unterkommt während sie sich darum kümmert! Aber erstens ist das so gut wie der letzte Ort an dem sie sein möchte und zweitens ist die IT ausgelagert und das in London selbst. Also wäre es sinnvoller, wenn sie ebenfalls in der Stadt unterkommt und die Lady hat ihr das luxuriöseste Zimmer in dem Hotel besorgt, welches der IT-Abteilung am nächsten ist.
So hat sie keinen Reibungspunkt mit den Vampiren, arbeitet aber trotzdem dran und auch wenn sie nebenbei noch die Sache knacken muss... sie hat alles, wenn sie auch nur an einen PC kommt. Sie weiß, wie sie sich die verschiedensten Dinge holen kann und einiges hat sie auch auf einem Stick oder ihrem eigenen Laptop.
Hier in der Londoner IT wird sie verdammt gut aufgenommen. Kein skeptischer Blick weil sie eine Frau ist, kein dummer Kommentar wegen ihrem Alter, nichts. Gut, die Lady hat sich aber auch ein junges Team geholt und es gibt nur wenige ältere Personen, die aber offen zu sein scheinen. Gut so.
Am ersten Tag wird sie einfach nur auf den neuesten Stand gebracht, was genau passiert ist, wann, mit welchen bisher bekannten Programmen und wie sie genau vorgegangen sind. Alucard, der immer aus ihrer Sichtweite bleibt um so nicht aufzufallen und sie trotzdem überwachen zu können ohne dass sie Panik bekommt, steigt schon nach den ersten 10 Minuten mit den Fachbegriffen aus.
Er kann nur sehen, dass Onyx sich auszukennen scheint und auch wenn sie nichts sagt und sich alles anhört, rattert in ihrem Kopf schon so einiges vor sich hin. Einerseits ist es faszinierend, in ihrem Kopf zu sein! Andererseits bereitet es ihm selbst Kopfschmerzen und die kommen ausnahmsweise somit auch nicht von der Dame in seiner Seelenhölle.
Inzwischen sind all seine Soldaten auf ihrer Seite und verlangen ebenfalls nach so etwas wie einer Küche, damit der Wunsch der alten Menschenfrau in Erfüllung gehen kann. Selbst Baskerville ist ein Schoßhund bei ihr und das ist unheimlich.

In der Mittagspause von Onyx verschwindet er selbst, um einen ruhigen Ort aufzusuchen und die Seele für einen Moment rauszulassen. Gertrude lächelt ihn höchst zufrieden an. „Ach du hast ja keine Ahnung wie nett der kleine Püppi ist, Alucard."
Püppi? Der kleine Püppi? Irritiert legt er den Kopf schief. „Meinen Sie... Baskerville? Mein Höllenhund? Groß, schwarz, sechs rote Augen?"
Gertrude stützt sich auf ihrem Gehstock ab und nickt zufrieden. „Genau, der kleine Püppi. Ja so ein feiner Hund ist mir schon lange nicht mehr untergekommen und ich kann mich mit ihm besser unterhalten, als mit meinem Exmann!"
Baskerville ist also Püppi. Ändern kann er es bei ihr eh nicht.
„Aber ich hoffe wirklich für dich, junger Mann, dass du die arme Onyx nicht erschreckst. Wenn sie dich sehen würde... AUßER du bist extra nett!"
Der Blick des Urvampirs wird entgeistert und er verschränkt die Arme. „Miss Eisenfeld, wir wissen beide, dass ich- AUTSCH?!"
Diesmal ging der Gehstock mit überraschend großer Wucht direkt auf seinen Fuß und hat trotz des Stiefels seinen großen Zeh ziemlich malträtiert. „OMA Gertrude! Lern es, Jungspund! Und wir wissen auch beide, dass du sehr nett sein kannst. Du willst nur nicht. Jetzt stell dir mal vor, Onyx würde die Angst vor Vampiren verlieren und du hättest eine Freundin außerhalb von Hellsing?"
„Warum sollte ich mich mit einem Menschen anfreunden."
„Weil ich gesehen habe, wie du versucht hast dich mit einer Ratte in deinem Keller da unten anzufreunden und du wurdest zurückgewiesen. Also hol einen Kammerjäger und versuch deinen großen Mund für Dinge einzusetzen, die zu deinem Vorteil sind! Diese Zähnchen können nicht nur Blut saugen, sondern sie sind Teil eines Dinges, das nennt sich ‚Mund'. Und mit einem Mund kann man reden und nette Worte von sich geben." 

Nicht nur hat sie ihn wieder mit diesem vermaledeiten Gehstock treffen können weil er nett sein wollte und von ‚Mensch' weggegangen ist, nein. Sie will ihm auch noch jemanden für einen Freundeskreis andrehen. Überhaupt nicht seins. „Ich habe Seras, das reicht mir."
Gertrude zieht ihre Augenbrauen hoch, auf ihrer Stirn ergeben sich noch mehr Falten als sie eh schon hat. „Alucard, mein Lieber... Die Ratte. Das war selbst für mich traurig anzusehen und ich zwei Kinder tot auf die Welt gebracht."
Der Urvampir sieht dabei auf den Boden, den Fakt kannte er von ihr schon und dennoch wollte er nie in diese Richtung gehen, sodass sie nicht das noch einmal selbst durchleben müsste. „Probier es wenigstens einmal, nett zu sein. Ja? Tu es für deine Oma."
„Ich habe keine- UFF!" Diese Frau ist beschissen schnell mit dem Gehstock, der kurzzeitig in seiner Magengrube gelandet ist. „O-Okay... Ich hab jetzt... eine... Oma." Das fühlt sich sehr komisch an, es auszusprechen. Und sehr falsch. Genau deswegen wird er es nie tun und es jetzt nur sagen, um sie zufrieden zu stimmen.
„So ist es gut, mein lieber. Und jetzt reiß dich zusammen... du siehst aus, als hätte ich dir weh getan." Die roten Augen gehen sofort zu ihr, das hat sie auch?! Ugh, diese Frau...

Demonic ArtefactsWhere stories live. Discover now