Zweiter Auftritt des Grinchs.

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Zusammen, mit Naruto, der weit entfernten Uzumaki Cousine Karin, Jugo und dem Trottel Suigetsu war Sasuke nun in den Straßen seines Wohnortes unterwegs, nachdem sie den ganzen Vormittag in der Stadt verbracht hatten, um mit dem Chor am Weihnachtsmarkt festliche Lieder zu singen.

Dort trafen sie Narutos Freunde, Kiba, Hinata, Sakura und Lee, die sich ihnen, auf ihrem Weg nach Hause anschlossen und in einer Karavane weiter trällerten.

Der Blonde Sonnenschein lief voran, mit Kiba und dessen Hund Akamaru, der als Rentier verkleidet war. Naruto hielt ihn an einer rot glitzernden Leine, grinste wie ein Honigkuchenpferd und versuchte Feliz Navidad zu singen, dabei sprach er so ziemlich jedes Wort falsch aus.

Kiba, dicht dahinter, hatte den Arm um Hinatas Taille gelegt. Die beiden brachten ein wenig Melodie in Narutos Geschrei.
Sakura machte Fotos von der Gruppe, während Lee mit dem Kopf, von rechts nach links wippte und freudig hinterher stampfte.
Jugo war der einzige, der still war. Und Karin und der Verräter Suigetsu hatten sichtlich Spaß dabei, Sasuke mitzuschleifen und ihn leiden zu sehen, der die Rolle des ehrenvollen Schlusslichts vertrat.

Zu allem Überfluss wurde der schwarzhaarige, für diese Aktion in einen kitschigen Weihnachtspullover gesteckt, den Naruto für ihn gekauft hatte. Dazu trug er Santas Mütze auf dem Kopf, so wie jeder der Anwesenden. Außer Naruto selbst, er hatte das blinkende Hirschgeweih von Shisui ausgeliehen.

Sasuke hatte im ersten Moment, durch seinen Abstand, nicht bemerkt, dass die Truppe halt gemacht hatte, erst als er am Gartentor des Hauses des gruseligen Nachbars ankam.
Der alte Mann stand im Bogen seiner Haustür, die Arme verschränkt und er trug einen hasserfüllten Blick im Gesicht, gemischt mit Verachtung.

„Weihnachtslieder? Ist das euer Ernst?", der Mann schüttelte den Kopf „Diese Nachbarschaft war ruhig und schön, bis ihr beide hierher gezogen seid."

Sasuke atmete tief durch, während sich die Hände in seinen Taschen zu Fäusten ballten. Naruto und der Rest hatten aufgehört zu singen.
„Haben sie jemals etwas Nettes zu sagen?", rief der Uchiha vom Zaun aus und der Alte spottete.

„Oh bitte, nicht alles auf der Welt sind Regenbögen, Einhörner und Schmetterlinge.
Nur weil ihr Burschen schwul seid, heißt das nicht, dass jeder diesen Unsinn mitmachen muss."

„Hey Opa! Was denkst du eigentlich, wie du mit Sasuke redest, hä?!", spuckte Karin und richtete ihre Brille.

Suigetsu rieb sich das Kinn, bevor es ihm einfiel. „Hey, ist das nicht der Kerl, der, der eueren  Schneemann kaputt machen wollte?", fragte er und zeigte auf den besagten Täter.

Sakura hielt sich, schockiert über die Gemeinheit, die Hand vor den Mund. „Wie schrecklich!"

„Das ist wirklich gemein...", sagte Hinata bekümmert.

„Wir sollten ihm eine Lektion erteilen!", ballte Lee die Faust. Kiba grinste und nahm Naruto die Leine ab. „Was für ein Ekel! Ich könnte ihm Akmaru auf den Hals hetzen", grinste er und der Hund bellte.

„Pscht! Jetzt seid doch mal still. Ich will hören, was Sasuke zu sagen hat", bat Naruto und drängte die Menge zurück. Aus irgendeinem Grund war er total nervös. Alle Anwesenden hoben die Brauen. Es war untypisch für den Blonden, dass er anderen Befehle erteilte.

Sasuke spürte die Wut durch seine Adern pochen. „Halten sie die Klappe! Sie haben Glück, dass ich nicht die Polizei gerufen habe, nachdem sie mit einem Messer auf meinem Grundstück waren."

Der alte Mann näherte sich ihm. „Welchen Beweis hast du dafür, hm? Das Wort deiner Heulsuse von Freund? Ich kenne dich Sasuke. Dich und deine dreckige Familie. Du bist genauso widerlich wie diese Schabe Shisui Uchiha und seiner Tunte von Ehemann. Alles ekelhafte Schwuchteln."

Das war's. Sasuke dachte nicht einmal nach. Ohne zu zögern hob er seine rechte Faust und donnerte sie dem boshaften Kerl mitten ins Gesicht.

„Verdammt, der war gut", lobte Jugo, was seine ersten Worte des Tages waren.

„Woah! Den Schlag habe ich bis hier her gehört!", lachte Kiba, während Hinata sich mit ihren Händen die Augen bedeckte.
Sogar Akamaru bellte und wedelte freudig mit dem Schwanz.

Was für eine Genugtuung, dachte Sasuke. Es war ein Gefühl der Euphorie, als der alte Mann zu Boden fiel und sein Gesicht umklammerte, während das Blut, das aus dessen Nase trat und den Schnee rot färbte. Er konnte nicht anders, als in ein selbstgefälliges Grinsen zu brechen.

„Scheisse, Sasuke, du siehst gruselig aus", kam es vom Suigetsu, was dem schwarzhaarigen dazu brachte es wieder von sich zu schütteln.

Er trat einen Schritt zurück und kam fast aus dem Gleichgewicht, als etwas unvorbereitetes geschah. Naruto sprang auf seinen Rücken und küsste die Seite seines Kopfes. „Sasuke! Das war das coolste, was du jemals getan hast!"
Es brachte Sasuke zum Lächeln.

Er ließ den Blonden wieder herunter rutschen und zog ihn danach in eine enge Umarmung. „Ich konnte nicht anders", sagte er, bevor Naruto ihn mit weiteren Küssen, überall ins Gesicht überflutete.
„Du bist mein Held", schwärmte der jüngere „Mein Engel."

Sakura machte ein paar Fotos von der seltsam romantischen Szene und die Leute aus der Nachbarschaft mussten den Streit mitbekommen haben. Denn das Paar, bei dem Naruto zum Babysitten war, trat vor die Tür ihres Hauses gegenüber.

„Endlich!", lachte der Mann und zündete sich siegreich eine Zigarette an.

Sasuke hob eine Augenbraue. „Hm?"

„Dieser Typ terrorisiert jeden in der Nachbarschaft! Meine Tochter hat einmal versehentlich einen Ball in seinen Garten geworfen. Der Mistkerl hat ihn kaputt gemacht und nie zurückgegeben!" 

Seine Frau nickte. „Ich schwöre, meine Tochter hat Angst vor ihm, meine Arme Mirai."

„Ich hatte auch Angst vor ihm", gab Naruto zu und drückte Sasukes Hand „Aber jetzt nicht mehr!"

Der alte Mann stöhnte. „Würdet ihr wohl eure Klappe halten? Die jungen Menschen haben keinen Respekt!"

„Du hast keinen Respekt!", mischte sich Sakura plötzlich ein „Willst du noch eine kassieren?! Die nächste kommt aber von mir!"

„Glauben sie mir, sie wollen nicht die Faust dieser wundervollen Frau abkriegen", grinste Lee und Sakura nickte.

„Außer sie wollen sterben", gab Naruto dazu, der sehr wohl wusste, was das Mädchen mit den rosa Haaren für Kräfte entwickeln konnte, wenn sie wütend war.

Die Nachbarsfrau mit dem langen schwarzen Haar rief: „Du warst schon immer ein Arsch, Danzo! Lass die Jungs in Ruhe ihr Leben leben und verschwinde!"

Der alte Mann schwieg, gab sich nicht länger mit ihnen ab und verschwand wie ein trotziges Kind in seinem Haus, nachdem er sich aufgerappelt hatte. Dort schlug er die Tür zu.

Sasuke grinste, als ihr Nachbar abschloss und die Jalousien herunter ließ. „Was für ein Arschloch."
Naruto drängte sich an seine Seite und lehnte den Kopf an die Schulter seines Freundes.
„Also der ist wirklich der Grinch."

„Naja, der Grinch wurde missverstanden und war eigentlich gutherzig", sagte Hinata.

„Das war er, aber der da, der hat kein Herz", spottete Sakura. Lee stimmte zu.

„Ok, Leute, wir sollten Schluss machen und nach drinnen gehen. Wollt ihr noch mit reinkommen und euch ein bisschen aufwärmen? Ich habe Punsch Zuhause", schlug Naruto vor und Sasuke stöhne innerlich, darüber, schon wieder die Bude voll zu haben, aber für seinen Sonnenschein tat er doch alles.

Selbst fiese, alte Männer verprügeln.

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1163 Worte

Weihnachts-ShortShotsStory -  SasuNaruWhere stories live. Discover now