3 - der Vorfall

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«Ich bin müde

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«Ich bin müde.»

«Ernsthaft Ella?» Viktor starrte mich ungläubig an. «Das ist unser Abend! Wir sollten gemeinsam feiern!»

Ich zuckte ein wenig zusammen und spürte die Erschöpfung bleischwer in all meinen Gliedern. «Wir können doch auch noch morgen feiern. Und nächste Woche. Und du kannst ja auch hierbleiben, während ich nach Hause gehe.» Schlug ich vor und war dankbar, dass Viktor nicht so aufmerksam wie Matthias war, der sofort gemerkt zu haben schien, dass ich auf der Toilette geweint hatte.

Und das, obwohl wir seit dem Ende meiner Freundschaft mit Maja kaum noch ein Wort miteinander gewechselt hatten.

«Kommt nicht in Frage.» Wehrte Viktor ab und umfasste meine Schultern. «Lass uns einen Kompromiss finden. Wir fahren jetzt, aber du schläfst bei mir.» Tief blickte er mir in die Augen.

«Viktor» Sagte ich, aber er fing meine weiteren Worte mit einem Kuss auf meine Lippen ab. Mein Innerstes fühlte sich taub und leer an. «Ella, tu es für mich und sei nicht so! Immerhin bin ich dein Freund.» Weitere kurze Küsse auf meine Mundwinkel folgten, während seine Hände sich um meine Taille schlangen und mich dicht zu ihm zogen.

«Natürlich bist du das.» Erwiderte ich, weil ich wusste, dass ansonsten eine kräftezehrende Diskussion auf mich warten würde.

«Also dann. Ich muss nur noch ein paar Leuten tschüss sagen, dann fahren wir. Sag am besten deinen Eltern Bescheid, dass du mit mir kommst.» Und mit diesen Worten war er verschwunden. Er gab mir keinen Raum für Protest oder Widerspruch. Und mich begleiten wollte er offensichtlich auch nicht.

In der Regel vermied er den Kontakt zu meinen Eltern, denn als ich ihn zuhause vorgestellt hatte, waren mein grosser Bruder Dorian und mein Vater mehr als es angebracht gewesen wäre in ihre Beschützerrolle versunken und Viktor hatte im Gegenzug beleidigt und schnippisch reagiert. Ihr Verhältnis war also nicht gerade das herzlichste.

Die meiste Zeit trafen wir uns deshalb bei ihm und da seine Eltern nur wenig zuhause waren, hatten wir normalerweise sturmfrei.

Seufzend machte ich mich auf zu Darya, Dorian und meinen Eltern. Obwohl ich lieber nach Hause wollte, fehlte mir heute einfach die Energie und die Kraft, mit Viktor zu diskutieren. Es würde nur wieder in einem Streit enden und dann würde er mir mein egoistisches Verhalten noch Monate vorhalten.

Er konnte nicht gut damit umgehen, wenn er nicht bekam, was er wollte.

Bei meinen Eltern angekommen, sagte ich ihnen kurz, dass ich bei Viktor schlafen und morgen zu ihnen kommen würde. Sie nickten mit neutralem Gesichtsausdruck und nur Darya wirkte ein wenig traurig, dass wir den Abend nicht gemeinsam ausklingen lassen würden.

Mein Handy vibrierte und zeigte mir eine Nachricht von Viktor an:

Ich warte draussen am Wagen auf dich, Darling. Beeil dich.

Nach ihm kamst duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt