16 - Ankunft

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Die nächste Woche verging so schnell, dass ich kaum glauben konnte, heute von zuhause auszuziehen

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Die nächste Woche verging so schnell, dass ich kaum glauben konnte, heute von zuhause auszuziehen.

Mein Vater musste leider arbeiten, aber Dorian hatte sich extra Zeit genommen, um mir beim Umzug zu helfen und trug eines seiner Schreineroutfits. In den unzähligen Taschen seiner Cargo Hose hatte er eine Unmenge an Stiften, Zetteln, Massbändern und allerlei Zeug verstaut. Auf meine Frage, ob das wirklich notwendig war, wo er doch seinen Werkzeugkasten dabei hatte, hatte er mich nur verständnislos angesehen.

Gemeinsam hatten wir alles an Kisten und Möbeln und Krimskrams in den Anhänger geräumt, den er von einem Arbeitskollegen geliehen hatte, und waren nach Hainstetten gefahren.

Zu meinem Glück war mein Bruder stark, und so musste ich nur die leichten Sachen schleppen. Am Ende war ich dennoch schweissgebadet und umso dankbarer, dass mein kleines Studio sich nur im zweiten von immerhin vier Stockwerken befand, denn das Wohnheim hatte zwar einen Lift, aber der war im Moment 'nicht in Betrieb'.

Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit mein Bett, den Schreibtisch und eine Kommode aufgebaut hatten, keuchte ich und mir klebte der Schweiss im Gesicht.

Dorian ging es ähnlich, aber bei ihm war das auch verständlich, immerhin hatte er den Grossteil der Arbeit übernommen, während ich ihm nur hauptsächlich die falschen Schrauben oder den falschen Schlüssel gereicht hatte, woraufhin er dann selbst hatte suchen müssen.

Währenddessen hatte ich also begonnen, die zwei Hängeschränke meiner Küchenzeile mit Geschirr und Gläsern zu befüllen, sowie die Töpfe und Pfannen einzuräumen, die ich bereits vorsorglich zum achtzehnten Geburtstag von meinen Grosseltern geschenkt bekommen hatte.

Meine Oma mütterlicherseits hatte mir ausserdem – wie uns allen – etwas von ihrem alten Porzellangeschirr vermacht. Wir fünf hatten jeweils einen kleinen Teil der Kollektion, aber es fühlte sich toll an, weil es uns irgendwie miteinander verband.

Ich hängte Bilder an die Wand und stellte zwei Topfpflanzen auf die breite Fensterbank. Eine Lichterkette kam dazu.

Sobald die Kommode stand, räumte ich auch diese ein, dann machte ich im Badezimmer weiter.

Als ich zurückkam, war Dorian gerade dabei, die letzten Schrauben an meinem Bett zu befestigen.

«Helena?» Fragte er.

Seine Stimme klang dabei sanft und einfühlsam, was eigentlich nicht seine Art war. Er war eher das unbeholfene Trampeltier in der Familie, was er definitiv von unserem Vater geerbt hatte. Dass er sich jetzt so Mühe gab, behutsam zu klingen, verriet mir bereits, worüber er mit mir reden wollte.

«Ja?» Antwortete ich und in meinem Kopf ratterte es, während ich darüber nachdachte, was ich sagen wollte.

«Geht es dir gut?» Fragte er zuerst, legte den Schraubenschlüssel beiseite und liess sich auf dem Parkett fallen. Ich tat es ihm gleich und machte gegenüber von ihm einen Schneidersitz.

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⏰ Last updated: Apr 20 ⏰

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