Serendipity (A BTS Jimin Fan-Fiction)

Kapitel 72 (nochmal überarbeiten)

Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen und tauchte den Han-Fluss in ein warmes, goldenes Licht. Die letzten Tage des Septembers brachten eine milde Kühle mit sich, doch der Abend war noch angenehm hell. Der Fluss glitzerte sanft, als die Dämmerung sich über Seoul legte, und die belebte Skyline von Gangnam erhob sich im Hintergrund, ihre Lichter begannen allmählich zu flimmern und spiegelten sich im Wasser.

Jimin ging an meiner Seite, sein Gesicht verborgen hinter einer schlichten schwarzen Maske und einer Baseballcap, die ihm ein gewisses Maß an Anonymität verlieh. Seine Augen, die einzigen sichtbaren Teile seines Gesichts, funkelten vor Freude und Ruhe. Eine sanfte Brise ließ eine Strähne seines hellbraunen Haares unter der Kappe hervorblitzen, und ich konnte spüren, wie entspannt er war.

Als wir die bunten Streetfood-Stände erreichten, blieb ich stehen, fasziniert von den lebhaften Farben und den verführerischen Düften, die die Luft erfüllten. 

„Oooh, diese Dumpling-Stände habe ich in K-Dramas gesehen!" rief ich begeistert aus, als ich die Stände entdeckte. Überall brodelten Pfannen, und aus den dampfenden Körben stiegen duftende Wolken auf, während die Verkäufer mit geübten Handgriffen die frisch zubereiteten Speisen präsentierten. Die Dumplings waren perfekt geformt, einige golden gebraten, andere weich gedämpft, mit süßer roter Bohnenpaste gefüllt.

Jimin warf mir einen neugierigen Blick zu. „Heißt das, du hast noch nie Dumplings mit roter Bohnenpaste gegessen?" Seine Augenbraue hob sich leicht, als ob er wirklich überrascht wäre.

„Ich gebe mir wirklich Mühe, mich durch alles Mögliche durchzuprobieren, aber als Student kann man nicht jeden Tag Streetfood kaufen oder essen gehen," antwortete ich mit einem leichten Augenrollen.

Jimin lächelte und zog mich sanft zu einem der Stände. „Dann wird es Zeit, dass wir das nachholen." Seine Stimme war weich, als er in fließendem Koreanisch bestellte. Doch noch bevor er fertig war, klingelte sein Handy. Mit einem entschuldigenden Blick drückte er mir seinen Geldbeutel in die Hand und ging ein paar Schritte in Richtung des Flusses, während er das Gespräch entgegennahm.

Ich öffnete den Geldbeutel, um das Geld für die Dumplings herauszunehmen. 

Der Verkäufer, ein älterer Mann mit einem freundlichen, faltigen Gesicht, lächelte mich neugierig an. „Du bist nicht von hier, oder?" fragte er.

„Nein, ich komme aus Großbritannien," antwortete ich, mein Koreanisch akzentfrei und mit einer klaren Aussprache. Sein Gesichtsausdruck hellte sich auf, sichtlich überrascht von meinen Sprachkenntnissen.

„Ah, Großbritannien! So weit weg, aber ein schönes Land. Genieße Seoul und die Dumplings!" Er verbeugte sich leicht, und ich erwiderte die Geste mit einem dankbaren Lächeln.

„Gamsahamnida, Annyeong Haseyo," sagte ich, als ich die Dumplings entgegennahm und mich höflich verbeugte. Dann machte ich mich auf den Weg zu einer Bank, die in der Nähe des Flusses stand, wo Jimin mich sehen konnte. Während ich mich setzte und den Geldbeutel wieder in Ordnung brachte, fiel eine alte, vergilbte Eintrittskarte heraus. Die Farben waren verblasst, aber das niedliche Maskottchen und das Datum aus dem Sommer 2013 waren noch zu erkennen – eine Erinnerung an Jimins Jugend.

Als Jimin zurückkam, steckte er sein Handy weg und schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln. „Ich schwöre, ich habe nicht in deinen Geldbeutel durchsucht! Die Karte ist nur herausgefallen!" platzte ich schnell heraus, während ich ihm sowohl den Geldbeutel als auch die alte Eintrittskarte hinhielt, mich plötzlich unbehaglich fühlend.

Er lachte leise und nahm die Karte behutsam entgegen. „Selbst wenn, ich habe nichts zu verbergen," antwortete er mit einem warmen Lächeln, das hinter seiner Maske nur zu erahnen war, während er sich neben mich setzte. Dann zog er die Maske leicht herunter, um einen der Dumplings zu essen. „Außerdem vertraue ich dir genug, um sicher zu sein, dass du nicht heimlich meine Kreditkarte abfotografierst und ins Netz stellst," fügte er scherzhaft hinzu und biss in einen der Dumplings.