Tag 1

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Liebe Leute!

Ich hab ja lange überlegt, wie diese Story heißen soll, und ich bin ja immer so ein Sucker für Songtitel, die dann auch ne Bedeutung für die Story haben... am ehesten passt hier dann wohl noch 'Love Story' von Taylor Swift, aber, eh, das hat halt auch nichts mit Wildnis und 7 vs Wild zu tun...

Anyway! Wenn ihr die letzte Staffel auch nur halb so sehr gesuchtet habt wie ich, wisst ihr, was euch erwartet. Freut euch drauf! Es ist genau das, nach was es klingt. Einfach nur Rezo und Mexi, 14 Tage allein irgendwo im Nirgendwo (ich hab mit Absicht nicht spezifiziert ob sie in Kanada oder sonst wo sind, btw).

Genug geredet, rein da! Viel Spaß!

***

Rezo richtete den Blick in die Ferne und schüttelte den Kopf. Das Band seines Hutes baumelte unter seinem Kinn hin und her und kitzelte ihn dabei leicht. "Digga, wie sind wir hier gelandet?", rief er über die Geräuschkulisse aus Meer und Motor hinweg, atemlos und ungläubig. Er fühlte sich, als würde er schweben.

"Mitm Heli", antwortete Mexi trocken von der Seite.

Rezo versuchte ihn nur unbeeindruckt anzusehen, aber wenn Mexi sich sein Grinsen offensichtlich schon nicht verkneifen konnte, dann war es um Rezo auch geschehen. Er schüttelte belustigt den Kopf.

"Was?" Mexi zuckte mit den Schultern und korrigierte sich: "Du hast mich halt gefragt und ich hab 'Ja' gesagt." Seine Zähne blitzten in der Mittagssonne und seine Locken standen unter seinem Hut heraus, kräuselten sich in seinem Nacken. Der Abenteurer-Vibe war definitiv schon da, auch wenn es Mexi noch ein bisschen an Bart fehlte.

Gestern hatten sie sich beide zum letzten Mal rasiert. Weil es guter Content war, aber auch für sich.

Ihre Blicke trafen sich, und Rezo spürte wie die Eindrücke der letzten Tage unerbittlich auf ihn einprasselten: das frühe Aufstehen, die Verabschiedung von den anderen; wie das Adrenalin durch seine Adern pumpte, angefeuert von dem Flug und dieser komplett surrealen Situation. Das hier, das alles, war alles zu viel. Viel zu krass, viel zu intensiv, und die Rotorblätter des Helikopters schlugen im gleichen Takt wie sein Puls. Viel zu schnell.

Sie winkten, als der Pilot die Maschine hoch zog und ihnen die Steinchen am Strand nur so um die Ohren flogen.

Reflexartig brach Rezo in schallendes Lachen aus, hielt sich den Bauch und ließ den Kamerakoffer auf den Boden sinken, aber als die Anspannung langsam abfiel, wurde ihm auch klar, was das jetzt bedeutete. "Oh Gott, warum dachte ich, dass das ne gute Idee wäre. Aaah!", brach es aus ihm heraus.

Mexi hob die Hand und klopfte ihm auf die Schulter. "Bereust dus schon?" Seine Finger pressten gegen Rezos Schulter, fest und sicher. Hielten ihn, wie ein Anker, ließen ihn nicht abdriften.

"Frag mich in 14 Tagen nochmal", meinte Rezo nur und sah ihn lang an.

Mexi warf den Kopf zurück und lachte, so sehr, dass er die Go-Pro auf seinem Stirnband richten musste. Seine Haare flogen im Wind und sein Lächeln ging von Ohr zu Ohr. Er war die richtige Entscheidung, die richtige Person für dieses Abenteuer gewesen, safe, das war gar keine Frage für Rezo. Wenn Mexi eins konnte, dann durchziehen. Der Mann hatte Willenskraft.

Und Rezo kannte ihn gut genug, um ihm zu vertrauen.

"Aber wir beide ziehen das durch, ja?", fügte Rezo überflüssigerweise hinzu. Für die Kamera.

Mexi nickte. "Du und ich, 14 Tage in der Wildnis."

"Du und ich. 14 Tage. Wildnis. Wird geil, fühl ich." Er zögerte. Dann hielt er Mexi seine Hand hin. Versprich es mir.

IrgendwoWhere stories live. Discover now