Tag 3

477 57 114
                                    

Hellooo und schönen Sonntag euch allen!

Bitte sehts mir nach, dass ich noch keine Kommentare beantwortet hab vom letzten Kapitel -- ich gelobe Besserung und hoffe, dass ich gleich noch dazu komme. War irgendwie ne chaotische Woche. Danke für das viele positive Feedback zu Tag 2! :D

Macht euch nen Tee, machts euch bequem, lest das Kapitel gerne bei Oma am Küchentisch oder wo auch immer ihr am Wochenende so sein müsst, und viel Spaß!

***

Ein nasser Waschlappen, der ihn unerbittlich wie ein Schlag ins Gesicht traf. Das war das Gefühl, mit dem dieser Morgen für Rezo begann. Für einen Moment bekam er keine Luft.

Sein Puls schoss instant nach obten, und er prustete, als er sich aufsetzte. Was zur Hölle war das gewesen? Sein ganzes Gesicht war kalt und nass, und seine Haare trieften.

Die Geräusche fluteten seine Sinne.

Es prasselte nur so auf ihre Folie – dicke, schwere Tropfen. Das Meeresrauschen ging im Plätschern des Regens fast unter, und es war pechschwarze Nacht – die Wolken verdeckten den Mond.

Blind tappte Rezo nach der Taschenlampe, die er neben seinem Schlafsack deponiert hatte, und knipste sie an.

Ein Blick nach oben bestätigte seine Befürchtung: An einer Kante ihres Tarps hatte sich eine Wasserlache gebildet, die wippte und wackelte. Dort war dann wohl Wasser übergelaufen und hatte sich genau über Rezos Gesicht entleert. Die Plane bog sich schon bedenklich durch. "Ah, Shit", sagte er laut. Das würden sie ausleeren müssen, sonst würde das Tarp an den Ecken, wo sie es mit Schnüren befestigt hatten, reißen.

Rezos Augenlider fühlten sich schwer wie Blei an, fast so schlimm wie seine Arme und Beine. Wie lange hatte er geschlafen? Zwei Stunden? Gefühlt waren es weniger als das gewesen.

Aber was musste, das musste.

Er rüttelte Mexis Schulter. "Mexi, wach auf", sagte er laut, aber behutsam.

Neben ihm stöhnte Mexi und blinzelte in das Licht der Taschenlampe. "Warum sind meine Füße nass?", murmelte er, dann erkannte er ihr Dilemma. "Oh, shit."

"Genau. Fick dieses Wetter, warum muss es ausgerechnet jetzt regnen." Rezo ließ sich zurück ins Bett fallen. "Oh Mann, ich will damit jetzt nicht dealen", schnaubte er und spürte, wie Wut auf die Situation, der sie so ohnmächtig gegenüberstanden, in ihm aufkochte.

Klar, sie hatten damit gerechnet, dass es regnen könnte. Aber es war Sommer. Und irgendwie waren sie einfach komplett optimistisch davon ausgegangen, dass der Regen – wenn er denn kam – frühestens dann einsetzte, wenn ihr Shelter gut genug ausgebaut war.

Also warum musste es jetzt regnen? Und warum nicht erst an Tag 13, wenn sie eh schon fast durch waren?

Mexi befreite eine Hand aus seinem Schlafsack und streichelte ihm über den Kopf – als er merkte, in welchem Zustand Rezos Haare waren, strich er ihm den nassen Schopf nach hinten. Instinktiv lehnte sich Rezo in die Bewegung, während Mexi seufzte und sagte: "Ich auch nicht. Aber nichts tun ist auch keine Lösung."

Er hatte Recht und Rezo wusste es. Ein tiefer Atemzug ließ einen Teil seines Grolls verfliegen.

Der Wind trug nun auch den Regen von der Seite unter die Plane, sodass ihm die Feuchtigkeit über die komplette Querseite entgegen schlug. Rezo kniff die Augen zusammen und drehte sich zu Mexi. "Warum schlaf ich eigentlich auf der Wetterseite?", grummelte er, noch nicht ganz bereit, seine schlechte Laune einfach loszulassen.

"Glaub das war deine Entscheidung", entgegnete Mexi platt.

Rezo rollte sich in seinem Schlafsack zu einem Burrito und kugelte einfach gegen ihn. Erst jetzt merkte er, dass das Wasser nicht nur auf seinem Gesicht gelandet war, sondern auch sein Schlafsack ordentlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. "Ich will mich nicht anziehen müssen, es ist so kalt."

IrgendwoWhere stories live. Discover now