Tag 7

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Liebe Freund:innen der seichten Romanzenlektüre,

willkommen zurück! Letztes Mal hatten wir ja ne ordentlich emotionale Achterbahn, und jetzt sehen wir endlich, ob es den beiden, besonders Rezo, danach besser geht.

Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen!

(Und danke schonmal für die Kommentare, ihr seid die besten :-*)

Dickes Danke geht mal wieder raus an Phoenix fürs Probelesen <3 <3 <3

***

Sonne.

Strahlende Sonne.

Mitten in Rezos Gesicht.

Er begann noch im Halbschlaf, seinen Schlafsack zu öffnen, weil ihm jetzt schon zu warm war. Dann zog er sich sein durchgeschwitztes T-Shirt aus und warf es über ihren 'Stuhl' neben ihrem Lager; sein Schlafsack war von innen sogar leicht feucht vom Schweiß. Gut, dass er ohne Hose geschlafen hatte.

10:11 Uhr, sagte sein GPS-Gerät. Gott, er hatte so gut geschlafen. Gestern Abend war... kathartisch gewesen. Das hatte er so dringend gebraucht, und jetzt war dieser Backstein auf seiner Brust, dieser Klotz in seiner Magengrube, dieses tonnenschwere Gewicht auf seinen Schultern wie weggeblasen.

Er machte sich keine Illusionen, es würden auch wieder schlechtere Tage kommen.

Aber heute war keiner dieser Tage.

Ein Blick in den Himmel bestätigte sein Gefühl: keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen, kein Lüftchen umspielte die Bäume und ihre Wipfel. Selbst das Meer war ruhiger als sonst, das Rauschen leiser. Oder Rezo hatte sich schon zu sehr daran gewöhnt.

Heute war ein guter Tag.

Ein weiterer Blick zur Seite bestätigte seine andere Vermutung: Mexi schlief noch.

Er atmete ein, aus, beobachtete Mexi, wie er im Schlaf die Nase rümpfte.

Süß.

In seiner Magengrube kribbelte es.

Ablenkung, er brauchte dringend Ablenkung. Wenn er jetzt aufstand, würde er Mexi wahrscheinlich wecken, also blieb er liegen. Das würde ihn aber nicht ablenken, wenn alles, was er tun konnte, war, Mexi zu beobachten.

Also tat Rezo, was Mexi gestern und vorgestern getan hatte, und schnappte sich die GoPro. Stellte sie auf stumm und skippte durch die Aufnahmen der letzten Tage.

Da war er, mit vorsichtig-vorfreudiger Mine über einem brutzelnden Pilz. Da war Mexi mit einem fetten Grinsen auf den Lippen, die Haare zerzaust, ein bisschen Dreck auf seiner Wange verschmiert – was verdammt gut aussah an ihm. Dann der Gegenshot auf Rezo selbst, wie er Mexi mit großen Augen und einem sanften Lächeln ansah. Gott, er sah hager aus, fast krank.

Da waren sie beide, als sie ihren Tagesplan erklärten.

Rezo sah nur die Bilder, hörte nicht, was er sagte, aber seine zusammengesunkenen Schultern, sein leerer Blick... Dieses gequälte Zucken seiner Mundwinkel, all das sprach Bände.

Er konnte sprichwörtlich beobachten, wie sein eigenes Lächeln immer schmaler, seine Augen trauriger, seine ganze Haltung niedergeschlagener wurde. Das war, was Mexi beobachten hatte müssen, was er machtlos mit ansehen hatte müssen. Und er sah, wie Mexi dagegen ankämpfte, das nicht zuzulassen, es nicht an sich heranzulassen, und wie er selbst auch langsam die Motivation verlor.

Rezo schluckte.

So wollte er nicht in die Geschichte dieser Show eingehen—

"Morgen, Schatzi", raunte Mexi ihm verführerisch von der Seite zu und Rezo zuckte vor Schreck zusammen, stieß sich fast den Kopf an einem der Baumstämme um sie herum. Mexi lachte heiser, als er es bemerkte.

IrgendwoNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ