Tag 9

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So, da sind wir nun. Tag 9. Sie haben es schon ganz schön weit geschafft, durch Höhen und Tiefen und Höhen und, ja. Was nun? Euch erwartet ein kleines, süßes Kapitel mit ein paar kleinen Stolpersteinen, die ihr natürlich gern suchen dürft. 

Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen und sag jetzt schon mal vielen, vielen Dank für die Kommentare!

***

Sonne. Wind. Meeresrauschen.

Warmer Atem in seinen Haaren, Lippen auf seinen Bartstoppeln.

Rezo drehte sich vom Rücken auf die Seite, fasste beherzt zu und zog Mexi an sich.

Und schlief weiter.

***

"Wir sollten aufstehen", murmelte Mexi gegen seinen Hals.

Der Hauch seines Atems, die federleichte Berührung seiner Lippen lösten eine wohlige Gänsehaut bei Rezo aus. Er wollte die Augen gar nicht aufmachen.

"Ich will nicht", seufzte er. Im Schlafsack war es warm, und mit Mexis Armen um seine Taille fühlte er sich wunderbar verankert, geerdet, sicher. Klar, er hatte Durst, er war ausgeschlafen, er schwitzte auch ein bisschen, aber alles andere an dieser Situation war so fantastisch, immer noch so unbegreiflich, immer noch so neu, dass Rezo jede Millisekunde auskosten wollte.

Was unterschied diesen Morgen nun von allen anderen davor? Das Kuscheln und Flirten war nichts Neues. Die Nähe, der Halt, diese sanfte, unendliche Zuneigung, alles nichts Neues.

Der Wind wehte lau um seine Nase und die Sonne war jetzt schon angenehm warm. Es würde ein genauso schöner Tag wie der vorherige werden.

Mexi presste Kuss um Kuss auf sein Schlüsselbein, in seine Nackenbeuge, auf seine Schulter. Nicht einmal das war neu. "Ich auch nicht. Aber musst du nicht mal pinkeln?"

"Ich halts noch aus", grummelte Rezo. Mexi war ihm vorher schon aus genau diesem Grund entschwunden und Rezo hatte es gehasst. "Lass mich."

"Okay... Hunger, mein Schatz?"

Rezo ignorierte den Kosenamen, wollte aber auch nicht lügen. "Ja, ein bisschen."

"Na, dann, ab ins Paradies", lachte Mexi und klopfte ihm ermutigend auf die Schulter.

Rezo vergrub seine Nase in Mexis Haaren und hielt seine Augen immer noch fest geschlossen. Er wollte alles von diesem Moment festhalten, es in seiner Erinnerung in Stein meißeln. Mexis Nähe, die Wärme seines Körpers, seine Hände auf Rezos Taille und Brust, wie sie ihn streichelten, wie sich seine Finger in den Stoff krallten. Das hörbare Lächeln in seinen Worten, in seiner sanften Stimme; sein Mund auf Rezos entblößter Haut. Nein, Rezo wollte nicht, dass das endete. "Ich bin im Paradies. Warum willst du unbedingt so schnell hier weg?"

Ein tiefes Einatmen, ein kurzes Lachen. So warm, so vertraut. Weiche Lippen an seinem Hals, immer noch, immer wieder. Sanfter Druck, ein leises Schmatzen, jeder Kuss ein stilles Versprechen. Für was, das wusste Rezo nicht. Wollte sich nicht erhoffen—

"Don't get me wrong, wenn's nach mir geht, könnten wir den ganzen Tag hier liegen bleiben", versicherte Mexi, seine Stimme rau und tief, sein Tonfall kontrolliert. "Aber wir kommen seit über ner Stunde nicht aus dem Bett."

Er wollte offensichtlich nicht, dass es sich zu anzüglich anhörte, aber versagte damit auf voller Linie – es klang verrucht und so, so hot.

Ein warmes Flattern in Rezos Brustkorb, Schmetterlinge, Feuerwerk. Erregung. "Da geht noch was", witzelte er und öffnete die Augen, blinzelte in das gleißende Sonnenlicht. Stöhnte.

IrgendwoWhere stories live. Discover now