Tag 11

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Liebe Leute, ich hoffe ihr hattet ein schönes verlängertes Wochenende! Ich hatte Zeit zum Schreiben und Editieren, deshalb gibts hier gleich das neue Kapitel. Ich sags euch gleich, es ist die Art von Kapitel, bei dem ihr gleich einen (alkoholfreien, weil virtuellen) Shot weißen Tequila zu Beginn dazu bekommt. Den trinkt man natürlich nicht bei Oma am Kaffeetisch, gell, ihr versteht. Aber wer weiß, mit was man weißen Tequila trinkt? Salz und...?

Viel Spaß!

CW per Kommentar markiert (Ende des Kapitels).

***

Eine Zungenspitze an seinem Hals, Lippen an seinem Kiefer, heißer Atem auf schlafwarmer Haut. Die beste Art, aufzuwachen.

"Guten Morgen, Schatz", raunte Rezo. Er blinzelte ins Sonnenlicht, grinste Mexi an, der halb auf ihm lag, ihre Schlafsäcke offen, eine Hand schon auf Rezos Brust, um sich abzustützen. Seine Fingerspitzen waren wie heiße Punkte, verbunden mit Rezos Rippen, seiner Lunge, seinem Herzen. Oh, es fühlte sich zu gut an. Mexi spielte nicht fair.

"Seit wann sagst du das zu mir?", fragte Mexi zurück, ein Mundwinkel nach oben gezogen. Er klang, als wollte er scherzen, aber es gelang ihm nicht. Seine Stimme war rau, tiefer als sonst, und sie vibrierte in Rezos Kehlkopf, dort, wo Mexis Lippen auflagen. Wieder die Zunge, eine kleine Berührung nur; genug, um Rezo Gänsehaut zu bescheren, von seinem Scheitel bis zu den Zehenspitzen.

Ja, warum?

Eigentlich hatte er nur ein bisschen Spaß haben wollen, wollte ausprobieren, wie sich das Wort auf seiner Zunge anfühlte, wollte ausprobieren, wie Mexi reagieren würde. Eigentlich hatte Rezo nur ein bisschen die Spannung aus der Situation nehmen, alles ein bisschen entschärfen wollen. Das Gegenteil war passiert, nach Mexis Reaktion zu schließen. Seine Stimme verriet, was der Kosename bei ihm ausgelöst hatte, und noch versuchte Rezo, es irgendwie unter Kontrolle zu behalten.

Es fühlte sich noch alles so unwirklich an, wie im Halbschlaf, wie in einem wunderbar erotischen Traum.

Mexi neben ihm, mit diesem Feuer in den Augen und Händen, die genau wussten, was sie wollten, wo sie hinfassen mussten. Die Hand auf seiner Brust rutschte tiefer, zu Rezos Brustbein, der kleine Finger knapp über seinem Bauchnabel.

Er musste sich sammeln, um sich an Mexis Frage erinnern zu können. Richtig, seit wann der Kosename. Er hatte nicht einmal gefragt. "Darf ich denn...?"

"Ja", murmelte Mexi, nippte an der dünnen Haut unter Rezos Ohr. "Klar darfst du, Schatz."

Lippen, die feuchte Spuren auf seiner Haut hinterließen, als sie sich zu seinen eigenen Lippen hoch arbeiteten, und die Hand krallte sich in Rezos T-Shirt.

Keine Hand zwischen seinen Beinen. Kein minutenlanger Zungenkuss, der ihn zu anderen Zeiten schon fast wahnsinnig gemacht hatte. Nicht ein Wort über Sex. Und doch war das alles, woran Rezo denken konnte – Mexi auszuziehen, in seinen Schoß zu ziehen, seinen Körper überall zu spüren, auf und in und um sich herum.

Atemlos griff Rezo in Mexis Nacken und zog ihn in einen Kuss, der fast zu viel, zu hart, zu überschwänglich war. Zu wenig Finesse, zu viel ungefiltertes Verlangen, aber ehrlich, alle Gefühle gebündelt. Noch hatte Rezo das Gefühl, er hätte alles unter Kontrolle, aber wenn er Mexi richtig verstand, richtig las, dann hatte auch er ein sehr eindeutiges Ziel.

Mexis Hand wanderte weiter, jetzt auf seinem Bauch, immer noch, wie durch ein Wunder, auf seinem T-Shirt, noch nicht darunter, noch nicht, verdammt. Die Berührungen seiner Fingerspitzen federleicht, eindeutig aber die Intention dahinter, die schwer und glühend heiß in Rezos Magengrube lag. Die Lust wie eine Springfeder in ihm, immer mehr unter Druck, diese Wärme in seinem Brustkorb, zu viel alles, zu viel, und doch nicht genug.

IrgendwoOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz