T H R E E

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1124 Wörter

S E L E N A

Ich hielt es in diesem Auto nicht mehr aus. Ich wollte raus. Abhauen. In meine Freiheit. Ich hatte Angst was auf mich zukommt. Angst vor diesem Komischen Mann.

Moment mal.. Als wir vorhin in der Bar waren hat er mir doch seinen Namen gesagt. Wie hieß' er noch mal? Es war etwas mit 'H'.

H... H... Harry! Genau das muss es sein.

"Harry?"

"Was willst du?", fragte er mit fester Stimme.

"Wohin fahren wir?"

"Zu mir.", sagte er knapp.

"Und wo wohnst du?"

"Das geht dich nichts an. Halt du einfach dein Maul." Wie bitte?

Ich zog beide Augenbrauen hoch. "Könntest du eventuell deinen Wortschatz erweitern und wie ein normaler Mensch reden?"

"Hör mir mal zu, du kleine Schlampe. Hier hast du nichts zu melden, verstanden? Du gehörst mir. Ich hab dich gekauft. Ich bin dein Besitzer. Du bist meins. Nur meins. Find' dich damit ab."

"Du kannst keinen Menschen besitzen! Ich gehöre dir nicht! Du bist sicherlich nicht mein Besitzer! Ich bin kein Hund.", protestierte ich.

"Schlampe würde es eher treffen, als Hund. Was denkst du denn, wieso dich dein Vater verkauft hat?"

Mir stiegen Tränen in die Augen, aber ich hielt sie zurück. Ich bin nicht schwach! Ich bin und bleibe stark.

Ich hatte keine Lust mehr mich mit diesem Arschloch zu unterhalten, deswegen drehte ich mich zum Fenster und lehnte mich zurück.

Irgendwann wurden auch meine Augenlider schwer und ich fiel in einen Traumlosen Schlaf.

"Hey, psst. Aufwachen. Wir sind da.", flüsterte eine Stimme in mein Ohr. Sofort fuhr ich hoch und stieß mir dabei den Kopf.

"Ahh.", stöhnte ich vor schmerz.

Ich schaute mich um. Wo bin ich? Als ich den Mann neben mir sah, wurde mir alles wieder klar.

"Scheiße.", flüsterte ich, hielt mir den Kopf und ließ mich nach hinten fallen.

Er stieg aus und joggte auf meine Seite.

"Steig aus.", sagte er, was sich aber als unnötig herausstellte, denn er zog mich raus.

Wir gingen auf eine riesige Villa zu.

"Gefällt dir das? Gewöhn' dich daran, denn das wird dein zuhause sein. Für den Rest deines Lebens."

Ich war noch so perplex, das ich keinen Ton raus bekam. Außerdem hörte ich ihm nicht wirklich zu.

Er zog mich weiter zur Tür und schob mich dann rein.

"Miranda!", rief er und ließ mich zusammen zucken.

Keine 5 Sekunden später stand auch eine, ältere Frau eigentlich hübsches Mädchen vor uns. Sie hatte blonde Haare und blaue Augen.

"Ja, sir?" Sir? Wer ist er? Die Queen?

"Miranda, mach uns doch bitte etwas zu essen.", bittete er sie und verschwand mit mir im Wohnzimmer. Ach, er kann auch bitte sagen.

Er setzte sich auf einen Sessel und zeigte mir mit einer Hand Bewegung, mich vor ihn hinzusetzen. Ich schaute mich um und prägte mir jedes einzelne Detail ein, während ich mich setzte.

"Also, Kitten. Ich klär dich mal auf wie das hier alles abläuft. Es gibt da so ein paar Regeln die du einhalten wirst. Ob du willst oder nicht." Ich zog meine Augenbrauen zusammen und hörte gespannt zu. Aber Moment mal. Kitten? "Also, du wirst mich immer mit Sir ansprechen, ab jetzt werde ich dich bestrafen solltest du es nicht tun. Widersprich mir nicht, unterbrech mich nicht und mach alles was ich verlange. Du isst und schläfst dann, wenn ich es dir erlaube. Du wirst alles machen. Und glaub mir im Thema Bestrafung bin ich nicht zimperlich.", redete Harry drauf los und guckte mir dabei streng mit seinen grünen Augen in meine braunen. Ich sammelte mich erstmal. Ging alles noch mal durch, was er grade von mir verlangen hat. Nach ein paar Sekunden, in denen ich durch dringend auf den Teppich starrte, öffnete ich endlich meinen Mund.

"Wie schön das du in deiner Welt regeln hast, aber ich hab auch ein paar Regeln. Erstens werde ich dich nicht Sir nennen. Zweitens werde ich dir sicherlich nicht jeden Wunsch von deinen Lippen ablesen. Drittens esse, trinke und schlafe ich wann ich will. Und was das Thema Bestrafungen angeht, die kannst du dir sonst wo hin schieben.", ich stand auf um den Raum zu verlassen, wurde aber zurück gezogen. Harry war einen Kopf größer als ich, was mir nach oben gucken ließ. Seine Augen wurden von Smaragd grün zu dunkelgrün und sein Gesichtsausdruck wurde immer wütender, doch dies ließ mich kalt.

"Du tanzt nach meinen Regeln und deine süßen kleinen Regeln kannst dir sonst wohin stecken.", sagte er streng.

"Und was wenn nicht?" Er lachte spöttisch.

"Das willst du nicht wissen, aber wenn du weiter so frech und ungezogen bist, wirst du es bald wissen. Befolg' brav meine Regeln und es passiert dir Garnichts.", zwinkerte er mir zu.

Er schaute über meiner Schulter. "Zieh dich oben um. Linda wird dir Sachen geben."

Ich nickte und wollte gehen, wurde aber wieder zurückgezogen.

"Antworte mir und nick' nicht so blöd."

"Okay."

"Okay, was?"

"Okay, Sir?", sagte ich, aber es klang mehr nach einer frage, als nach einer Antwort.

"Braves Kitten."

Er ließ mich los und ich ging mit Linda rauf. Wir betraten ein Zimmer, das echt riesig war. Für mich war es kein Problem, denn ich war das alles ja schon von meinen Eltern gewohnt.

"Hier du sollst das anziehen. Harry mag es nicht, wenn du in etwas längerem rum läufst. Er mag es freizügig."

Sie gab mir Calvin Klein Unterwäsche und ein weißes T-Shirt, das grade so meine intim stellen bedeckte.

Ich nahm die Sachen und zog mich um.

Nachdem ich angezogen war, stellte ich mich vor einen Spiegel der im Zimmer stand und betrachte mich. Um ehrlich zu sein sah es nicht schlecht aus, ich hatte ja schließlich eine gute Figur, nur neben Harry so freizügig rumzulaufen, wäre nicht so schön.

Durch den Spiegel sah ich wie Harry hinter mir, an der Tür gelehnt war und mich musterte. Linda verließ den Raum und ich drehte mich in seine Richtung.

"Sieht gut aus.", sagte er, kam auf mich zu und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

"Danke.", antwortete ich und sah auf den Boden. Es war mir unangenehm.

"Sei nicht so schüchtern, Kitten." Er legte einen Finger unter mein Kinn und hob es hoch, sodass ich nicht anders konnte als ihn anzugucken.

"Das essen ist fertig. Ich hoffe du hast Hunger."

Ich nickte kurz. Wir schaute uns durchdringen in die Augen und mir fiel er jetzt auf, wie wunderschön seine Augen eigentlich sind. Sein Blick wanderte zu meinen Lippen und wieder rauf zu meinen Augen.

"Wir ehm..wir sollten essen gehen.", flüsterte ich ihm zu und er fing an zu grinsen. Er zog mich nach unten, wo schon der Tisch gedeckt war nur Linda war nicht zusehen.

Brokenhearted, Baby.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt