T W E L V E

6.8K 156 4
                                    

939 Wörter

S E L E N A

Als ich am nächsten morgen wach wurde, lag ich alleine im Bett. Ich fuhr mir mit beiden Händen über mein Gesicht und setzte mich auf. Harry packte grade seine Tasche und ich beobachtete ihn. Sein blick wanderte kurz zu mir und dann wieder zu der Tasche.

"Wir fahren.", sagte er wenige Sekunden später.

Ohne etwas zu sagen stand ich auf und ging ins Bad. Mehr oder weniger. Nachdem ich einen Schritt machte knickte ich um und fiel fast hin.
Davor klammerte ich mich schnell an das Bett.

"Vielleicht fahren wir davor noch ins Krankenhaus.", sagte er leise und half mir ins Bad.

Auch mit dem fertig machen half er mir, was ziemlich überflüssig war. Ich war doch kein kleines Kind mehr. Nachdem auch er fertig war brachte er die Taschen nach unten. Auch ich versuchte langsam nach unten zu gehen. Als ich es auch nach gefühlten Stunden schmerz schafte kam mir Anne entgegen und umarmte mich. Völlig perplex erwiederte ich es.

"Es war schön dich kennen gelernt zu haben. Ich hoffe ihr besucht uns wieder.", flüsterte sie mir zu.

"Hoffe ich auch."

Gemma, die die ganze Zeit am Türrahmen stand, beobachtete nur das ganze geschehen.

"Kommst du, Selena.", rief Harry und trug die Koffer raus.

"Komme.", rief ich ihm zu und wollte grade raus, als ich zurück gezogen wurde, von keinem geringeren als James.

Er zog mich an sich und erdrückte mich fast.

"Danke nochmal.", flüsterte ich, ehe ich mich löste.

Ich ging aus der Tür und mit schnellen, schmerzhaften Schritten auf Harry's Auto zu. Nachdem ich eingestiegen war, startete er das Auto und fuhr los.

"Es ist langweilig.", motze ich nach einigen Stunden Fahrt.

Alles was Harry tat war fahren und ab und zu mal eine Rauchen. Genau wie jetzt. Er reichte mir die Zigarette, aber ich lehnte ab.

"Wieso nicht?"

"Mag den Geruch nicht."

"Dann nicht."

Er zog einmal kräftig dran und pustete den Rauch in meine Richtung. Sofort wedelte ich mit der Hand vor mein Gesicht und fing an etwas zu husten.

"Hast du schon mal Mitleid verspürt?"

"Nicht wirklich."

"Trauer?"

"Nope.", antwortete er knapp.

"Liebe?"

Er schwieg. Ich lehnte mich zurück und machte es mir bequem.

"Tatsächlich hatte ich das schon mal.. Aber das ist lange her."

Er schmiss die Zigarette aus dem Fenster und machte es gleich danach wieder zu.

"Erzähl mir von ihr.", forderte ich ihn auf.

"Das benötigt Vertrauen und-"

"Und das haben wir nicht. Ja ja ich hab es verstanden, aber wie sollen wir uns gegenseitig vertrauen wenn du nicht den ersten Schritt machst?"

"Wieso machst du nicht den ersten Schritt?"

Ich seufzte.

"Okay. Weißt du es gab da mal so einen Jungen.. Ich hatte ihn geliebt. Mehr als alles andere. Er war meine erste liebe und ich konnte ihn nicht mehr aus meinen Kopf kriegen. Er war der schönste Junge den ich kannte. Ich hätte alles für ihn getan, aber er nicht für mich. Als ich ihm erzählt hatte das ich ihn liebe hat er mich... ausgelacht und sagte das er mich niemals lieben könnte. Mein Herz zerbrach in eine Millionen Stücke und ich war am Boden zerstört. Ich vergaß was liebe ist. Vertrauen, Leidenschaft sowas kannte ich nicht mehr. Er kam mit meiner besten Freundin zusammen und das versetzte mir noch einmal einen Stich. Ich konnte nicht glauben das er sowas tat. Das SIE sowas tat. Ich hatte nichts falsch gemacht. Nichts und trotzdem war ich am ende die, die verletzt wurde. Ab dem Moment interessierte es mich nicht mehr was andere Menschen dachten oder fühlten. Jedes Wochenende ging ich feiern und trinken. Für einen Moment vergaß ich alles um mich herum und war glücklich, doch auch dieses Glück hielt nicht lange an. Ich musste ins Krankenhaus, weil mir der ganzr Alkohol nicht gut tat. Ich brauchte eine alternative. Ritzen wollte ich mich nie. Drogen und Zigaretten waren nicht meins, also beschloss ich ins Ausland zufahren. Dort war ich dann bei meiner Tante für 3 Monate. Ich ließ alles hinter mir und als ich mir sicher war das ich alles hinter mich gelassen hatte, zog ich wieder zurück, wechselte die Schule und fing neu an. Ich traf auf neue Freunde und mein Leben schien wieder Perfekt, bis du vor.... keine Ahnung... Einem Monat kamst und mein Leben wieder auf den Kopf gestellt hast.", am ende atmete ich tief durch. Bis jetzt hatte niemand diese Geschichte gehört und es hatte mich eine menge Kraft gekostet das zu erzählen.

Er nickte.

"Das hätte ich nicht erwartet. Wer weiß davon?"

"Außer du? Niemand."

Wieder nickte er.

"Ichnehme an du erzählst mir deine Geschichte nicht..", sagte ich nach einer langen schweige Pause.

"Kathrine. So hieß sie. Sie war meine Nachbarin in London. Ein wunderschönes Mädchen wirklich. Sie hatte alles. Jeder in der Stadt stand auf sie. Nur mir hatte sie Hoffnung gemacht. Sie sagte, das sie mich liebt und sich mit mir eine Zukunft aufbauen will. Ich war glücklich. Glücklich endlich jemanden gefunden zu haben mit dem ich mein Leben verbringen möchte. Ich liebte sie so sehr, verdammt. Keine 2 Wochen später kam sie dann mit irgendeinem Jungen zusammen und sagte das sie mich nie geliebt hatte und das alles nur Schauspiel war. Ich glaube, ich war noch nie so am Boden zerstört und ich wollte rache. Ich war nicht traurig. Nein, ich war wütend. Eines Nachts ging sie mit Freunden feieren und kerte alleine zurück. Ein Fehler. In einer Gasse packte ich sie und schnitt ihr die Kehle auf. Ich sah wie sie den Schmerz spürte und ich hatte es mehr als nur genossen."

Nun war es offiziell. Er war verrückt. Ein Psychopath. Eindeutig.

Brokenhearted, Baby.Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang