T H I R T Y - S E V E N

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S E L E N A

Ich löste mich von ihr und schaute sie unglaubwürdig an.

"Wieso?"

"Wegen Menschenhandel und Körperverletzung."

"Was ist mit Harry?", flüsterte ich nun. Ich zeigte auf mein Ohr und dann auf die Tür.

"Gegen ihn können wir auch eine machen. Es wird alles wieder gut.", versicherte sie mir und ich nickte.

"Dann jetzt."

"Jetzt?"

"Mum, das ist seine Wohnung. Irgendwann wird er hier auftauchen, also müssen wir schnell Handeln."

Schnell nahm sie ihr Handy und ich ging in der Zeit zu Ian.

"Sorry, dass das so lange gedauert hat."

"Kein Problem.", sagte Ian lächelnd. "Wie geht es dir?"

Ich setzte mich neben ihn.

"Keine Ahnung. Ich hab mich mit meiner Mum vertragen, aber da bleibt noch die Sache mit-", ich räusperte mich.

"Mit wem?"

"Ach nichts."

"Mit wem, Selena.", fragte er nun ernst.

Ich seufzte.

"Trey. Die Sache mit Trey."

"Was ist denn mit ihm?"

Ich erzählte Ian alles worüber ich mit Trey geredet hatte. Mitten in der Erzählung brach ich in Tränen aus, was das ende der Erzählung verzögerte.

"Ich rede mit ihm.", versprach Ian.

"Nein, bitte nicht. Ich versteh ihn. Jeder hätte das gemacht. Es ist seine Entscheidung."

Nun war Ian der, der seufzte. Er schaute auf seine Uhr und stand dann auf.

"Ich muss jetzt zu einem Termin. Leg dich hin und Entspann dich, okay? Ich komm später vielleicht noch einmal.", er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann.

*Eine Woche später*

Ian besuchte mich jeden Tag. Mum und ich hatten eine neue Wohnung gefunden in die wir ziehen wollten. Es tat mir im Herzen weh, da sie weit weg von hier war. Weg von Trey war.

Ich redete mir immer wieder ein ihn zu vergessen, aber das brachte nichts.
"Ich bring das hier schon mal ins Auto.", sagte Mum und trug einen Karton nach unten.

Ich drehte mich zur Couch und legte ein paar Sachen in einen anderen Karton. Ich hielt inne als ich ein Bild sah.

Das Bild hatte ich letzte Woche entwickeln lassen. Er und ich waren drauf zu sehen. Es war etwas alt und ich erinnerte mich an den Tag, als es gemacht wurde.

Der Tag an dem wir unseren 2. Kuss hatten. Wir waren draußen. Im Garten und es hat echt lange gedauert ihn zu überreden das Bild zu machen.
Ich setzte mich auf die Couch und starrte auf das Bild in meinem schoß. Ein paar tränen fielen auf das Glas. Ich seufzte, dann hörte ich ein klopfen.

Ich schaute auf und wischte meine Tränen weg. Mein Herz blieb stehen.

"Hey.", sagte er.

"Hey.", erwiederte ich traurig.

Ich stand auf und legte das Bild auf den Tisch.

"Ian ist nicht hier. Er-"

"Ich bin auch nicht wegen ihm hier.", sagte er und die Hoffnung stieg in mir.

Er kam auf mich zu und drückte mir etwas in die Hand. Ein Kleid.

"Das gehört dir. Du hast es vergessen, als du bei mir warst."

Die Hoffnung zerplatzte wieder. Ich hätte zusammen brechen können, doch ich blieb stark.

Er drehte sich um und wollte gehen, aber ich hielt ihn auf.

"Du willst mir doch nicht ehrlich weiß machen, dass du nur deswegen gekommen bist.", sagte ich und warf das Kleid zur Seite.

Er blieb stehen und drehte sich zu mir. Sei Blick war voller Trauer.

"Du hast recht.", gab er zu. "Ich bin hier weil ich dich sehen wollte... Ein letztes mal."

Beim letzten Satz spürte ich wie mein Herz in Stücke gerissen wurde.

"Trey, ich weiß nicht, wie oft mich mich noch entschuldigen soll."

"Ich wollte nie das es soweit kommt.", er kam auf mich zu und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände. "Ich wollte dich immer bei mir haben. Ich wollte das du meinst bleibst und das für immer. Aber du hast alles kaputt gemacht.", flüsterte er.

"Ich wollte es dir sagen. Aber ich hatte Angst dich zu verlieren.", sagte ich und Tränen liefen meine Wangen runter.

Er seuftze und drückte seine Lippen auf meine Stirn.

"Jetzt hast du mich verloren... Leb wohl, Selena.", hauchte er und verschwand.

Verschwand für immer. Einfach so. Ich versuchte Instinktiv meine Tränen zurück zu halten.

"Ich wusste garnicht das Trey hier war. Wieso ist er nicht gelieben?"

"Er musste was erledigen."

Sie nickte.

Wir räumten noch alle anderen Sachen in den Bus und fuhren dann weg. Weg von hier. Weg von Harry. Weg von Trey..

Ich schaute aus dem Fenster und war mir eins sicher. Unzwar das es vorbei ist. Entgültig. Ich hatte es geschafft. Ich hatte es überlebt.

Aber war ich glücklich? Nein. Definitiv nicht. Ich war alles andere als glücklich. Ich hat Trey verloren, aber ich musste nach vorne blicken.

Nicht jeder Mensch ist auserwählt in deinem Leben zu bleiben. Manche sind nur so lange da, bis du eine bestimmte Lektion gelernt hast.

Brokenhearted, Baby.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt