[8] Junis

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𝔇ie Sonne brannte sich in Junis' Hinterkopf, doch dey dachte nicht mal daran, wieder rein zu gehen. Gerade brauchte dey einfach diese verdammmte Zigarette, um den unendlichen Kreisel von Gedanken in deren Kopf wenigstens für einige Minuten anzuhalten.

Der beste Platz war immer noch direkt unter dem Wohnzimmerfenster des Anhängers. Dort war Junis auf den ersten Blick praktisch unsichtbar. Obwohl dey gar nicht so recht wusste, warum dey sich überhaupt vor den anderen versteckte.

Cam konnte demm ganz sicher keine Vorwürfe machen. Junis hegte den leisen - naja, eigentlich ziemlich lauten - Verdacht, dass ein massiver Kater der Grund war, weswegen sie sich gestern den ganzen Tag lang nicht im Büro hatte blicken lassen und heute mehr Aspirin schluckte als Vivien Schmerztabletten. Heute Morgen hatte dey es sogar das erste Mal erlebt, dass Camille nicht darauf bestand, Vivien nach einer Vollmondnacht nach Hause zu fahren. Stattdessen hatte sie die Aufgabe Izaiah überlassen.

Junis war sicher nicht der Kandidat, der über den Konsum von anderen urteilen sollte, doch wenn das so weiter ging, dachte dey schon länger darüber nach, wie man eine Intervention für Camille anstellen sollte. Dey wusste immerhin am besten, wie schnell und plötzlich man sich mit einer Abhängigkeit das ganze Leben ruinieren konnte.

Apropos ruinierte Leben... Schon wieder schweiften deren Gedanken zu der Akte. Dey hatte nach dem Gespräch mit Moth vielleicht ein paar Stunden durchgehalten, bevor dey tatsächlich die Akte gelesen hatte. Oder eher angefangen, zu lesen. So wie ein zweites und ein drittes Mal. Jedes Mal war dey schon auf den ersten Seiten, am Urteil, hängen geblieben, weil das einfach nicht in deren Kopf gehen wollte.

Eine samtige Schnauze schob sich unter Junis' freie Hand an deren Seite.

"Oh, hallo," schmunzelte dey.

Hades schnaufte frustriert und schob den Kopf fester gegen deren Hand, schielte vorwurfsvoll zur Zigarette in der anderen.

"Okay, okay, ich versteh schon." Dey drückte die Zigarette aus, verscharrte den Stümmel mit der Fußspitze etwas im Schotter. So hatte dey beide Hände frei, um Hades an seiner Lieblingsstelle hinter den Ohren zu kraulen.

"Hadeees!", trällerte plötzlich eine Stimme über den Stellplatz. Izaiah war zurück, zusammen mit Moth, den er von zu Hause abgeholt hatte. "Mein kleiner Höllenhund, wo bist duuu? - Oh, hey, June! Was machst du denn hier draußen?"

"Meinen Höllenhund streicheln, siehst du doch," grinste Junis.

Hades bellte freudig und begrüßte die beiden mit einer ausgiebigen Runde Gesicht-Abschlecken.

Als Moth drin angekommen seinen dicken Kapuzenpullover auszog (und sein Gesicht abtrocknete), schüttelte Izaiah nur den Kopf. "Du Armer musst dir doch alles abschwitzen."

"Besser, als bei lebendigem Leibe zu verbrennen," erwiderte Preston, wieder auf ihrem Schattenplatz auf dem Sofa. "Und wir sind Untote, uns ist immer etwas kälter als euch."

Restless | ONC 2024 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt