55-Ich würde auch mitzahlen, wenn Carlos Schizophrenie hätte

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Charles pov :

>>Und was machen wir jetzt?<<, fragte ich skeptisch ins Telefon, >>Es ist schön, dass du festgestellt hast, dass Lando Schizophrenie hat, aber trotzdem hat er meinen Bruder betrogen! Du kannst nicht erwarten, dass ich mitzahle, dass ihn ein Therapeut untersucht und wahrscheinlich in die Klinik aufnimmt! Dann ist es doch gleich besser, wenn er sich umbringt!<< >>Charles!<<, rief Max am anderen Ende der Leitung entsetzt auf, >>So etwas kannst du doch nicht ernst meinen!!! Lando ist mein bester Freund! Ich kann ihn doch einfach nicht sterben lassen!<< >>Du bist aber auch nicht sein Papi!<<, bekräftigte ich. >>Ich würde auch mitzahlen, wenn Carlos Schizophrenie hätte<<, meinte Max still. >>Und was sagen wir meinem Bruder?!!! Er ist richtig zerstört seit er dieses Bild mit Lando und dem Modell gesehen hat!<<, warf ich ein, >>Er denkt dann sicher, dass wäre einfach eine Ausrede von Landos Seite!<< >>Du kannst es ihm ja versuchen zu erklären. Wenn er Lando wirklich liebt, wird er ihm verzeihen und ihn helfen!<<, meinte Max ernst, >>Aber wenn du zu unkooperativ bist, zahlen Carlos und ich alles alleine! Vielen Dank auch!<< >>Hey Max!<<, ich hatte gemerkt, wie wütend und enttäuscht Max klang, >>Ich zahle mit. Du musst nur verstehen, dass ich gerade miterleben durfte, wie mein Bruder zusammenbricht, weil ihn sein Freund betrügt! Das ist nicht leicht, okey?!<< >>Und ICH musste miterleben, wie mein bester Freund sich aufritzt und von Selbstmord spricht!<<, schrie Max schon fast. Erschrocken hielt ich das Handy von meinem Ohr weg. Ich nahm die Lautstärke drei Stufen leiser, nicht, dass Arthur, der drei Zimmer weiter schlief, aufwachte. >>Max?<<, fragte ich unsicher, als ich leises Schluchzen vom anderen Ende hörte. >>Ich will nur nicht, dass er stirbt<<, hauchte mein Mann. >>Max! Hey<<, sagte ich sanft, >>Er wird nicht sterben, weil du jetzt sofort einen Therapeuten zu euch bestellst! Ich überweise dir das Geld gleich, wenn ich mit Arthur gesprochen habe!<< >>Ich habe solche Angst um ihn<<, schluchzte Max. So hatte ich ihn nie erlebt. Eigentlich war ich der emotionale. >>Es wird alles gut, Max! Wenn ich mit Arthur fertig bin, komme ich zu dir und wir fahren nach Hause und kuscheln dann! Alles wird gut! <<, versuchte ich ihn zu beruhigen. >>Okey<<, schniefte Max leise. >>Hab dich lieb!<<, verabschiedete ich mich und legte auf. Da öffnete sich schon die Zimmertür. >>Mit wem hast du telefoniert?<<, fragte Arthur und rieb sich die Augen. >>Mit Max<<, ich holte tief Luft, ich musste es Arthur jetzt sagen, >>Er ist bei Lando.<< >>Was? Wieso?!<<, in Arthurs Augen bildeten sich Tränen, >>Ist Lando euch etwa wichtiger als ich?!!! Wenn ich euch erinnern darf, hat er mich betrogen und nicht ich ihn.<< Stumm schüttelte Arthur den Kopf und machte auf dem Absatz kehrt. Ich sprang zwar auf und rannte ihm hinter her, aber bis ich bei seinem Zimmer ankam, hat er die Tür zugeschlagen und zugesperrt. >>Arthur lass es mich erklären! Lando ist unschuldig an dem, was er getan hat!<<, sagte ich und drückte verzweifelt hundertmal die Klinke hinunter. >>War es dann der heilige Geist, der dieses Modell geküsst hat?!!! <<, schrie Arthur zurück. >>Nein, dass war schon Lando, aber-<< >>Welche Ausrede hat er euch diesmal auf die Nase gebunden?!!!!<<, brüllte Arthur und schluchzte auf. >>Ausrede?!<<, griff ich mir ungläubig an die Stirn, mein Bruder klang so wie ich, >>Arthur! Lando hat höchstwahrscheinlich Schizophrenie!<< So langsam glaubte ich Max und ja, Lando brauchte Hilfe. Die Tür öffnete sich knarrend. >>Was?<<, steckte Arthur sein verweintes Gesicht heraus. >>Du hast es schon richtig gehört<<, sagte ich ruhig, >>Lando hat höchstwahrscheinlich Schizophrenie.<< >>A-aber-<< >>Nichts aber! Ich weiß, dass es dich unglaublich verletzt, dass er dich betrogen hat, aber er selbst ist unschuldig. Er ist nicht alleine in seinem Kopf. Du bist ein Erwachsener Mensch und musst das verstehen!<<, meinte ich. >>Sicher, dass das keine Ausrede ist?<<,hakte Arthur nach. >>Arthur<<, seufzte ich und umfasste sein Gesicht, >>Lando hat Carlos geschlagen, hat sich geritzt und wollte sich umbringen. Glaubst du wirklich es ist eine Ausrede?!<< >>Nein<<, hauchte Arthur und schloss unter Tränen die Augen. Ich zog ihn in meine Arme und strich ihm über den Rücken. >>Ich will ihm helfen, aber ihm auch nicht begegnen. Was ist, wenn er dann völlig durchdreht, das will ich nicht!<<, schluchzte mein Bruder. >>Wir können Lando derzeit nur helfen, indem wir für ihn einen Therapeuten holen und ihm einen Platz in der Psychiatrie sichern<<, erklärte ich. >>Er muss in eine Klinik?!!!<<, riss Arthur die Augen weit auf und begann noch heftiger zu weinen. >>Wahrscheinlich <<, meinte ich, >>Aber Max informiert mich später.<< >>Kannst du es mir dann sofort sagen?<<, fragte Arthur und wischte sich die Tränen von der Wange. >>Natürlich Ar!<<, versprach ich und reichte ihm ein Taschentuch, >>Und jetzt überweise ich Max das Geld, dass sie den Therapeuten bezahlen können!<< Wir setzten uns auf das Sofa und Arthur starrte mit abgewinkelten Beinen vor sich. Als ich das Geld überwiesen hatte, stellte ich erschrocken fest, dass mein Bruder wieder weinte. Ich zog ihn auf meine Brust und umarmte ihn so. >>Ich bin egoistisch<<, murmelte er, >>Ich versinke hier im Selbstmitleid und versetzte mich nicht in Landos Sicht, während er sich fast umbringt.<< >>Du bist nicht-<<, setzte ich zum Widerspruch an, doch Arthur unterbrach mich. >>Ich will nicht, dass er stirbt!<<, hauchte Arthur, >>Charles, hörst du? Lando darf nicht sterben!<< >>Er wird nicht sterben!<<, versprach ich, obwohl ich wusste, dass dieses Versprechen alleine von Lando abhing.


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