Kapitel 26

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Max und Kelly kennenzulernen fühlt sich wichtig an. Obwohl ich glaube, für die beiden nur Micks Schwester zu sein, nehmen sie mich herzlich auf. Mick hat nicht sonderlich viel mit Max zu tun, gleichzeitig sind Lando und er aber ziemlich eng miteinander. Auch wenn er und Kelly ganz ein anderes Leben als der Rest von uns führen, was vor allem auf Kellys Tochter Penelope zurückzuführen ist. 

 

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"Hast du das DNF schon verarbeiten können?" frage ich Max, der mir gegenübersitzt mitfühlend, der aufgrund eines Motorschadens das Rennen nicht beenden konnte. Das erste seit 43.
"Wir hatten eine lange Nachbesprechung mit dem Team und P konnte mich gut aufheitern." dabei lächelt er zu Kelly, die neben ihm sitzt.
"Wo ist P? Passt deine Schwester auf die Kleine auf?" meldet sich Lando neben mir zu Wort.
"Ja, genau. Aber sie will sich morgen vor dem Abflug unbedingt noch von dir verabschieden." erwidert Kelly und lächelt Lando an.
Ich greife nach meinem Gin Tonic, um den Gedanken von Lando mit einem kleinen zuckersüßen Mädchen ganz schnell aus meinem Kopf zu bekommen.
Nach dem Essen spüre ich Micks Hand auf meiner Schulter, der den ganzen Abend am anderen Tischende gesessen hatte.
"Ich werd mich auf den Weg machen. Mein Flug geht morgen schon sehr früh." erklärt er in die Runde, und dann nur an mich gewandt, aber kein bisschen leiser: "Du fährst eh mit Lando, oder?"
Prompt höre ich am anderen Ende des Tisches, dort wo Mick gerade noch saß, George auflachen und mir ist sofort klar, dass er seine Klappe nicht halten konnte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Mick der einzige ist, der nicht realisiert, dass jetzt alle Augen auf uns gerichtet sind.
"Klar, ich bring sie dann nach Hause." kommt Lando mir zur Hilfe, dreht sich zu Mick um und klatscht mit ihm zur Begrüßung ab. Schlau. Zwar hat er die Situation nicht ganz gerettet, doch hat er das Beste draus gemacht. Mit der Info, dass er mich dann ins Hotel bringt, schließt er aus, dass ich mit ihm nach Hause gehe, so wie man Micks Frage missdeuten könnte.

Wir lassen den Abend noch in einer Bar ausklingen, und ich bin froh, dass mein Flug nach Mailand erst morgen Nachmittag geht. Es ist nur eine kleine Bar, doch die Musik ist gut und die Tanzfläche voll. Vor allem Carlos und Charles lassen sich feiern, ein Ferrari-Doppelsieg ist dafür aber auch eine gute Ausrede. Auch Oscar und Danny genießen es, uns einen Teil ihrer Stadt zu zeigen. Da Charles schon wieder eins über den Durst getrunken hat, Danny und Oscar auch schon gut dabei sind und ich Max & Kelly gerade nirgends sehen kann, wage ich es, mich zu Lando neben mir zu drehen und so zu tun, als hätte mich gerade wer geschubst und ich würde durch Zufall an seine Brust fallen. Mädels, gebt es zu, ihr kennt diesen Trick alle.
Lando legt sofort behutsam seinen Arm um mich und schirmt mich von den Leuten hinter mir, die mir potenziell zu nahe kommen könnten, ab. Wärme durchströmt mich, als ich ihm wieder so nahe bin. Und obwohl ich ihm schon deutlich näher gekommen bin, fühlt es sich so aufregend neu an. Doch zwischen uns passiert nicht mehr. Lando ist immer wieder abgelenkt und checkt, ob jemand was mitbekommt. Ich merke einfach, dass er sich nicht wohl fühlt, weshalb ich ihm nicht näher komme.
Als wir uns einige Zeit später draußen, am Parkplatz vor der Bar verabschieden, verabschiede ich mich von Lando. Entgegen seinen Erwartungen, fahre ich bei George, Carmen und Carlos mit. Lily fährt mit Oscar's McLaren und nimmt Danny und Charles mit. Max und Kelly fahren extra. Alle bis auf Lando müssen ins Ritz, er muss also nicht wegen mir einen Umweg fahren.
Und obwohl ich es nicht zugeben möchte, kann es sein, dass ich ein kleines bisschen enttäuscht bin. So blöd es klingt, bin ich einfach nicht daran gewöhnt, nicht die Aufmerksamkeit von einem Mann zu bekommen, die ich möchte. Ich bin es genauso nicht gewöhnt, in der Öffentlichkeit vorsichtig sein zu müssen. Sei es wegen den anderen Fahrern, meinem Bruder, der Presse, oder einer Ex, von der man noch viel zu frisch getrennt ist. Ja, ich geb's zu: Es fühlt sich nach Zurückweisung an und deshalb fahre ich auch nicht mit ihm mit.
"Schau nicht so traurig." sage ich, bevor ich Lando umarme.
"Ich hab's verstanden, Emilia. Wer dich mit nach Hause nehmen will, darf dich nicht am Hintereingang abholen." erwidert Lando und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
Dann steigt er in seinen Wagen und fährt weg. Er scheint schnell zu lernen.

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