Kapitel 30

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--- Yuki ---

„Sensei." Begann Yuki und sah nach vorne. Vor zu dem Rücken ihrer Teamleiterin. „Habt ihr einen Beinamen?" Auch Akanes und Kenjis Kopf drehten sich. Reika blieb nicht stehen und doch sah sie zurück. Lächelte sanft. „Nein. Nicht jeder erhält einen Titel. Ich bin stark, aber nicht außergewöhnlich. Aber darüber bin ich nicht traurig. Yuki hat Recht. Einen Titel zu erhalten, bedeutet nichts Gutes. Jeder, der einen erkennt, wird mit deinen Fähigkeiten vertraut sein. Die Ninja nehmen sich vor dir in Acht. Unbekannt zu sein, ist eine starke Waffe, die man niemals unterschätzen sollte." Kenji hob erhaben seine Hand und fuhr sich durchs Haar. Strich seine Strähne kurz aus dem Gesicht und offenbarte ein selbstgefälliges Lächeln. „Wie erkläre ich das nur meinen Fans. Sicher haben sie mir schon einen Namen gegeben. Wie er wohl lautet?" Diesmal lachte Akane gehässig. „Der Lustmolch Kenji." Sie lachte lauthals über ihren eigenen Witz und sogar Yuki musste kurz schmunzeln. Bis sie tadelnde Worte hörten. „Ihr habt doch sicher nicht vergessen, dass wir auf einem Auftrag sind, oder?" Fragte Reika mit einer Mischung aus Strenge und Sanftheit und sofort schüttelten sie alle den Kopf. „Nein, haben wir nicht." „Dann ist ja gut." Für einen Moment wurde es stiller, während Yuki in ihre Gedanken abdriftete. Reika hatte Recht. Unbekannt zu sein, das war Yukis Waffe gewesen. Ihr Weg mit dem sie als Kind überlebt hatte. Niemand war auf ihre Fähigkeiten vorbereitet gewesen. Niemand hatte sie erwartet, oder sich vor ihr gesorgt und diese Unvorsichtigkeit schlussendlich bereut. Teils auch mit dem Leben bezahlt. Jetzt war sie das Anbumädchen Snow. Sicher gab es jetzt einige, die erkannten, dass Yuki deutlich jünger war, als der Rest ihres Teams und sie würden Schlüsse ziehen. Schlüsse, die zu Yukis Nachteil wurden. Hätte Yuki in jener regnerischen Nacht ihren Auftrag erfüllt und diesen Geschäftsmann getötet. Sie wäre mit Neun vermutlich längst bekannt geworden. Schnee, der vom Himmel fiel und weißes, langes Haar. Ein junger Körper. Wie viele hätten sie erkannt und ihr wäre die bevorstehende Gefahr nicht einmal bewusst geworden. Jetzt begriff sie es. Früher hatte sie das nicht. Ohne Kakashis Rettung hätte der Weg nur zwei Richtungen einschlagen können. Immer tiefer in die Dunkelheit hinein oder in den viel zu frühen Tod. Dann wäre sie ein Name auf diesem Denkmal geworden und ein weiterer Mensch, der Kakashis Seite verlassen hätte. Doch jetzt verbreiteten sich auch die Gerüchte über den Unbekannten des fallenden Schnees. Der Hokage hatte ihr damals geholfen nicht dafür bekannt zu werden und es war eine Geheimwaffe geworden und doch. Wenn die Befürchtungen des Hokagen stimmten, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch dieses Geheimnis gelüftet werden würde und dann? Welchen Titel würde sie dafür ernten und welchen Gefahren begegnen? „Ich finde Akane die Donnerfaust noch immer cool!" Erklang Akanes überzeugte Stimme. „Wenn das der Weg ist, denn du einschlagen willst, Akane, dann werden die Menschen sich davor in Acht nehmen von dir getroffen zu werden." Widersprach Kenji, doch Akane lachte diese Bedenken einfach fort. „Sollen sie sich doch vor mir in Acht nehmen. Ich bin stark und ich werde sie trotzdem besiegen. Das bedeutet es einen Titel zu ergattern. Man wird berühmt und ich werde die Berühmteste von allen!" Widersprach sie entschlossen. Yuki sah auf. Musterte ihre Freunde und so sah sie, wie Kenjis Blick traurig wurde. „Du willst deinen Dad übertreffen. Willst du wirklich seinem Weg folgen? Du weißt, wohin ihn das geführt hat." Erkannte Kenji besorgt. Fast einfühlsam. Akanes Vater! Yuki hatte bereits über ihn nachgedacht und doch nicht gefragt. Akane wollte ihm folgen? Yuki hätte Stolz erwartet und doch senkte Akane den Kopf und ihre Augen verschwanden in den Schatten. „Ich werde ihm nicht folgen." Sie sagte es wie einen Fakt und nicht wie einen Wunsch. So als gab es für sie gar keine andere Option, als die Fehler ihres Vaters nicht zu wiederholen. Langsam wurde sich Yuki sicher. Akanes Vater. Er war Tod. „Warum willst du dann seinem Beispiel folgen?" Fragte Kenji und nun klang seine Sorge völlig aus seiner Stimme heraus. Akane sah noch immer nicht auf. „Willst du nicht selbst berühmter werden als deine Cousine?" Endlich hob sie den Blick und betrachtete Kenji angriffslustig. Als hätte sie ihn vorgeführt und doch hielt Kenji dem Blick stand. „Du weißt, dass ich das nicht grundlos will. Ich will nur so gut verdienen, um ihr zu helfen. Genug um mir ein schönes Leben zu leisten. Das ist alles." Gestand er offen und doch wusste Yuki, dass dort mehr in seinen Worten lag als Geldgier und Reichtum. Er wollte seiner Schwester helfen. Das hatte er ihnen in Kirigakure anvertraut und Akane hatte es nicht vergessen. So, wie Yuki nicht. „Gehen wir weiter, bevor Reika uns wieder tadeln muss." Sagte Kenji nun schlussendlich. Er hatte Recht. Wie oft hatte Reika sie schon daran erinnern müssen, dass sie auf Aufträgen waren und nicht beim Training? So eilten sie alle drei los und konzentrierten sich wieder. „Nur dass ihr es wisst, ich bin immer noch für Donnerfaust." Sie grinste fröhlich. Es war ihr Versuch, die Stimmung wieder zu lockern. Und zum Teil, tat es das auch.


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz