Kapitel 49

13 3 1
                                    

--- Yuki ---

Nur wenige Treppenstufen und Meter später saßen sie wieder unter sich in ihrem Zimmer. Die Sonne war schon vor einer Weile aufgegangen. Es war fast Mittagsruhe und doch hatte sich Suou die Zeit genommen mit ihnen zu reden. Jetzt saßen sie sich gegenüber und standen vor der Entscheidung wer welchen Weg einschlagen sollte. Es war ausgerechnet Kenji, der das Wort als erstes ergriff. „Reika-Sensei. Ich würde gerne ins Gefängnis gehen. Ich bin mir meiner Fehler bewusst. Ich würde weder im Krankenhaus noch bei der Tochter des Bäckers konzentriert sein." Akanes Kinnlade sackte tiefer und sie sah Kenji überrascht an. „Das ich das mal aus deinem Munde höre." Entwich es ihr unter Reikas nachdenklichem Blick. „Dieser Gedanke kam mir tatsächlich auch bereits. Bist du sicher, das du der Aufgabe im Gefängnis gewachsen bist? Du wirst dich dafür prügeln müssen." Kenji nickte und sah dann zu Akane. Etwas schelmisches lag in seinem Blick. „Prügeln wär zwar eher das Ding unseres Seesternes, aber ich denke ich krieg das hin." Er grinste und kassierte für seinen Spruch einen Hieb von Akane. Das er sie nicht ständig Seestern nennen sollte, hatte sie wohl langsam aufgegeben. „Ich kann dir gerne eine verpassen und wir gehen zusammen ins Gefängnis." Warf Akane in die Überlegung mit ein. „Zwei im Gefängnis ist zu riskant Akane. Wenn unser Plan schiefgeht und die alte Dame uns getäuscht hat, können wir nicht riskieren die Hälfte unseres Team ans Gefängnis zu verlieren. Wir können nicht die Kinder, die Feudalherrin und euch retten, wenn wir zu zweit sind. Kenji, ich verlasse mich auf dich." „Roger." Akane sah hin und her, ehe sie zu Reika blickte. „Was soll ich dann tun?" Fragte sie direkt ohne irgendwelche Spekulationen mit einfließen zu lassen. Reikas Augen trafen kurz Yuki, ehe sie lächelte. „Ich überlasse es euch zusammen das Krankenhaus aufzusuchen. Vom Krankenhaus aus, werdet ihr fast den ganzen Innenhof überblicken können. Falls es Wachen gibt, könnt ihr für die andere für Ablenkung sorgen und sicher kann euch auch Rie weiterhelfen. Yuki. Ich verlasse mich darauf, das du fokussiert bist." Es ging Reika um Yukis Gespräch mit Rie. Sie sollte sich nicht in alten Erinnerungen verlieren und dabei die Aufgabe vergessen. Doch Reika musste sich keine Sorgen machen. So leicht würde die junge Kunoichi sich nicht ablenken lassen. „Verstanden." „Gut. Nutzt Ries Hilfe um einen Adligen im Krankenhaus zu treffen mit dem ihr reden könnt. Jede Information wird uns nützlich sein." „Und die Bäckerstochter?" Fragte Yuki nun und Reika antwortete wenig überraschend. „Ich werde mit ihr reden. Sicher ist sie bereits fort, also werde ich sie Abends aufsuchen. Yuki, Akane. Ihr könnt bereits jetzt losgehen. Ich denke es ist gut, wenn man uns nicht erneut zusammen von hier fort gehen sieht. Kenji. Du wirst mit mir heut Abend das Zimmer verlassen. Es reicht, wenn du eine Nacht im Gefängnis sitzt. Nicht noch heute den ganzen Tag. Sei dort bitte vorsichtig und spiele deine Rolle gut." „Einen Betrunkenen zum Beispiel?" Fragte er lächelnd, weil er begriff, das er so am wenigsten auffallen würde. „Kriegst du das hin?" „Aber natürlich. Ihr könnt euch auf mich verlassen." Dann drehte er den Kopf und sah zu Akane. „Sieh du zu, das du keinen Ärger machst. Der Kampf kommt erst am Ende." Akane schnaubte genervt. „Das ist mir auch klar. Danke." Sie verzog das Gesicht und wirkte alles andere als zufrieden. War es wegen Kenjis Kommentar oder störte es sie, das sie jetzt wirklich noch nicht kämpfen konnte? Egal, was es war, der Anblick verschwand, als Reika zu Akane und Yuki blickte. „Gut ihr habt eure Aufgabe verstanden?" Erkundigte sich ihre Teamleiterin ein letztes Mal und sowohl Akane als auch Yuki standen auf. „Ja." „Gut dann geht und verhaltet euch unauffällig." Bat Reika erneut. Yuki und Akane verstanden. „Bis später. Kenji. Schön vorsichtig sein." Akane grinste kurz, dann drehte Yuki ab und Akane folgte ihr. Zusammen verließen sie das Zimmer und traten die Treppen ins Erdgeschoss an. Diesmal wartete nicht Sugi auf sie sondern Keishin. Er sah fast hoffnungsvoll an ihnen vorbei die Treppe hoch und erkannte, das von Reika jede Spur fehlte. „Geht ihr alleine Knirpse?" Fragte er nun, als wollte er es bestätigt wissen. Yuki musterte ihn, während Akane noch einmal hoch blickte. „Ja wir gehen allein." Antwortete Yuki, ehe sie einfach weiter ging. Keishin mit dieser Information allein ließ. Akane folgte ihr eilig, ehe sie vor der Tür breit grinste. „Der Gasthofbesitzer fährt voll auf unsere Sensei ab." Meinte sie kichernd und folgte Yuki die Straße entlang, die sie bereits gestern hinter sich gebracht hatten. Eine Straße, die sie den Gerüchen und Geräuschen näher führte. Yuki blickte auf. >Er fuhr voll auf Reika-Sensei ab.< Es war ihr klar, was das bedeutete. Auf was Akane hinaus wollte. Doch war das überhaupt sinnvoll? Reika würde schon bald wieder abreisen und er, er hatte einen Sohn und den Gasthof. „Ich verstehe es nicht." Sagte sie plötzlich ehrlich, während ihre Schritte sie weiter trugen. „Was er von ihr will? Ich auch nicht. Reika-Sensei ist viel zu stark für ihn. Er könnte niemals mit ihr mithalten." Zu stark. Nicht mithalten. War das eine Grundlage, die zu einer Liebe wie Atsukos führte? Wohl kaum. Keishin erinnerte sie mehr an Kenji als an Ooki. „Akane." Sie sah auf und drehte der verwandelten Akane das Gesicht zu. „Hat Reika-Sensei einen Partner?" Es war ihr nie in den Sinn gekommen und jetzt, da Yuki danach fragte, musste sie wieder an Akanes und Kenjis Gespräch denken, das sie in dem Badehaus belauscht hatte. An das Vertraute, das sie plötzlich ausgestrahlt hatten. Irritierte es sie, weil es sie mehr an Atsuko und Ooki erinnerte, als es im ersten Moment schien? „Reika? Nicht das ich wüsste. Verstehst du das auch nicht? Ich verstehs nämlich nicht. Immerhin ist sie wirklich hübsch und talentiert. Die Männer müssen bei ihr Schlange stehen." Wieder musterte Yuki Akane von der Seite, während die Musik immer lauter wurde. Sie kamen Oiwai Machi näher. Vielleicht bildete Yuki sich das ein. Immerhin hatte Akane Tomo und ihr Strahlen damals war nicht zu übersehen gewesen. Es war das selbe Funkeln, das Rie anhaftete, wenn sie von Suou redete. „Was ist eigentlich mit dir Yuki? Hast du schonmal bei einem Jungen ein flatterndes Herz bekommen? Jetzt sind wir endlich einmal unter uns. Ich wollte das schon immer mal fragen." Akane grinste breit und Yuki sah sie überfordert an. Ein flatterndes Herz. Sie kannte das nur von Angst und Aufregung, aber wegen einem Jungen? „Nein. Ich hab mich noch nie verliebt." „Was ist mit dem Typen aus Kiri?" „Haru?" Fragte Yuki verwirrt, während die ersten Häuser sichtbar wurden. Akane nickte eifrig. „Genau der. Was denkst du über ihn?" Was sie über Haru dachte? „Er ist lustig." Antwortete Yuki ehrlich. Kurz sah Akane sie an, dann lächelte sie plötzlich. „Manchmal vergesse ich wirklich wie Jung du bist." Bemerkte die eigentlich Orangehaarige und blickte auf. Sah zur Stadt vor ihnen. „Also. Gehen wir deine Freundin besuchen!" Sagte Akane überzeugt und betrat damit die Stadt der Feste. Ließ das Thema Liebe einfach so stehen, wie es war.


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt