Kapitel 76

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--- Yuki ---

Es brauchte keine Vorbereitung mehr und so stieg Yuki die Treppen mit Tadara hinab. Ihre zwei Doppelgänger begleiteten sie. Ein zusätzlich Dritter folgte ihnen nun. Einen würde Yuki bei Tadara lassen, so, wie Kakashi das immer getan hatte. Der Abstand war hoffentlich nicht zu groß und sie konnte nicht riskieren Tadara ungeschützt zurück zu lassen. Als sie die zweite Tür erreichten, war selbst von Tadara Anspannung zu fühlen. Auch er begriff, das es bald kein zurück mehr gab und das auch er in Gefahr geraten könnte. Diesmal sagte er kein Wort mehr, oder beobachtete fasziniert Yukis Führungsqualitäten. Stattdessen stellte er sich neben die Tür und hob die Finger. Warf Yuki einen Blick zu und forderte sie stumm auf ihm das Startsignal zu geben. Kurz noch lauschte Yuki in die Stille, doch die Tür verbarg jedes Geräusch. Was auch immer sich dahinter befand, sie konnte es nicht erahnen und so gab es keinen Grund mehr zu zögern. Sie nickte in Tadaras Richtung und er verstand. Er legte seine Finger an die Tür und flüsterte irgendwelche Worte, so, wie er es oben schon getan hatte. Kurz leuchteten die Zeichen auf und Yuki beobachtete das besorgt. Es würde die Wachen auf der anderen Seite warnen und doch gab es jetzt kein zurück mehr. Die Tür wurde unsichtbar, so wie die Tür oben und die Wand davor. Das Siegel war gelöst. „Zieht euch zurück." Flüsterte Yuki, ehe sie mit ihrem Doppelgänger durch die Tür sprang, während ihr Dritter bei Tadara blieb und der Mönch hoffentlich zu seiner Leibwache Tsukasa zurück kehrte. Yuki war bis zu den Fingerspitzen angespannt, als sie die Katakomben erreichte. Sofort überflogen ihre Augen alles. Die Wachen waren von der Tür zurückgetreten und hielten ihr Speere entgegen. „Warn die anderen!" Befahl einer seinen Kollegen. Doch das konnte Yuki nicht zulassen. Während ihre Doppelgänger direkt auf die Soldaten loseilten, verschwand Yuki und tauchte neben dem Kerl auf, der alle warnen sollte. Sicher hätten andere irgendwelche tollen Sprüche geklopft, doch so war Yuki nicht. Stattdessen beobachtete sie, wie der Kerl zuckte, als sie gerade bei ihm war. Er wirbelte herum und versuchte sie mit einem Schwert zu erwischen, doch sie wich dem einfach aus und gelangte hinter ihn. Es war wie mit seinen Kameraden. Es war ein gezielter Schlag und dem Kerl blies es die Lichter aus. Er sackte vor ihr zusammen, als ihre Doppelgänger ebenfalls die anderen Wachen ausgeschaltet hatten. Sofort stoppte Yuki und lauschte. Schritte kamen näher. „Hey was ist das für ein Lärm?" Rief ihnen jemand zu. Verdammt. Sie war nicht schnell genug gewesen. Wenn diese Wache verschwand, würde die Haupthalle sicher gewarnt werden. Das bedeutete allerdings auch, das sich weitere Wachen hier im ersten Stock der Katakomben befanden. Hieß das, die Gefangenen waren hier? Was jetzt? Aus einem Reflex verwandelte sie sich in den scheinbaren Befehlshaber des kleinen Gespans. Sie wusste nicht, wie man ihn spielte und so blieb ihr nur eines. Improvisieren. Ein kleiner Plan formte sich in ihrem Kopf. Ihre Doppelgänger nahmen die Formen der anderen an und warfen Tarndecken über die Bewusstlosen. Sie konnte nur hoffen, das diese nicht zu früh aus ihrem Schlummer erwachten. Dann würde alles den Bach runter gehen. „Seid ihr schon wieder beim Wache halten eingepennt und habt eure Waffen fallen lassen?" Fragte der Ankommende noch. Er klang locker. Offensichtlich glaubte er nicht im Traum daran, das hier jemand eingebrochen war. Yuki hatte sich gerade hastig vor der Tür platziert, als der Kerl um die Ecke bog. Die Shinobi legte einen Blick auf, als wäre sie ertappt worden. „Ist ja auch öde hier. Ständig vor diesem Ding hocken. Als ob irgendetwas passiert." Innerlich drückte sie alle Daumen, das der Kerl sie nicht zu früh durchschaute. Sie war talentiert, doch das imitieren von Menschen zählte nicht zu ihren Stärken. Es fiel ihr leichter Gesichtszüge zu imitieren, aber ganze Gespräche und dann von Fremden. Der Angekommene wirkte irritiert und doch lächelte er. „Kann ich mir vorstellen. Ich kann euch ja was besorgen." Besorgen? Alkohol oder Essen? Sollte sie darauf eingehen? In diesem Moment fühlte Yuki mit Akane. Sie würde lieber kämpfen, doch noch war es zu früh dafür. „Gern." Antwortete sie also, als wäre es das Normalste auf der Welt. „Und was?" Fügte der Kerl noch hinzu, als wollte er sie testen. Er wirkte misstrauisch. Kein gutes Zeichen. Ihr Blick bemerkte den kleinen Trinkschlauch an seinem Gürtel und sie fühlte auch selbst einen. Sofort grinste sie amüsiert. „Na was wohl. Ein keiner Schluck geht doch noch." Sofort verschwand der Misstrauen vom Gesicht des Mannes. „So kenn ich dich." Erleichterung durchflutete Yuki, als der Kerl abdrehte und wieder um die Ecke lief. Jetzt hatte sie nicht viel Zeit, doch sie musste diese Nutzen. Ohne zu zögern sprang sie auf und entfernte die Tarndecken, nur um die Bewusstlosen mit routinierten Griffen zu fesseln und diese hinter die Tür zu zerren. Dort, wo man sie nicht sofort sehen würde. Als der Mann zurückkehrte, waren alle Beweise beseitigt und nur noch die Yukis waren hier. „Hier." Rief der Kerl und warf ihr einen Trinkschlauch zu. Yuki fing ihn ohne Probleme. „Danke. Das macht das Warten gleich angenehmer." „Du wieder. Na gut. Aber teils dir ein. Noch einen Schlauch kann ich dir nicht abfüllen."


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt